Die Stimmung ist noch besser geworden
Wie es den Firmen im Landkreis Günzburg geht – und warum die Aussichten für die nahe Zukunft nicht ganz so rosig sind
Landkreis Die Stimmung innerhalb der regionalen Wirtschaft im Landkreis Günzburg ist weiterhin sehr gut. Das geht aus der aktuellen IHK–Konjunkturumfrage für die Region Donau-Iller hervor. Doch für die Zukunft erwarten die Unternehmen anscheinend keine allzu rosigen Aussichten.
Die Beurteilung zur aktuellen Geschäftslage habe sich sogar noch einmal verbessern können, 73 bewerten die Lage mit „gut“. Die Zuwächse bei den Auftragsvolumen hätten sich jedoch verlangsamt, heißt es weiter. Lediglich auf dem Inlandsmarkt gab es noch nennenswerte Zuwächse. „Die sehr gute Stimmung in der Wirtschaft ist vor allem ein Resultat der lang andauernden guten Auftragssituation. Fast drei Viertel der Unternehmen sind voll ausgelastet“freut sich Herman Hutter, Vorsitzender der IHKRegionalversammlung für den Landkreis Günzburg.
Die Aussichten für die nahe Zukunft sind jedoch nach Angaben der IHK sehr verhalten. Lediglich 16 Prozent der Unternehmen können sich eine erneute Verbesserung der Geschäftslage vorstellen und auch die kritischen Einschätzungen haben zugenommen. Wachstumsimpulse würden dabei stärker von den Auslandsmärkten als von der Inlandsnachfrage erwartet.
Die Konjunktur in der Region befindet sich weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Nachdem in den letzten Umfragen fast ausschließlich ein immer schnelleres Wachstum zu erkennen war, zeigen sich in der aktuellen Konjunkturumfrage aber Bremseffekte, heißt es in der Auswertung der IHK. Das Wachstum habe sich verlangsamt, der Konjunkturindex ist im Herbst um ganze neun Punkte auf 132 gefallen. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zeige jedoch weiterhin eine hohe Zufriedenheit, 65 Prozent der Unternehmen aus der Region Donau-Iller bewerten ihre aktuelle Lage als gut.
Die Auftragszuwächse fielen geringer aus als in den Vorumfragen. Dank der lang anhaltenden guten Konjunkturentwicklung sind die jedoch weiterhin voll. 72 Prozent der Unternehmen produzieren momentan an der oberen Auslastungsgrenze.
Für die kommenden Monate sind die Prognosen etwas zurückhaltend. Weniger als ein Fünftel der Unternehmen hält eine weitere Verbesserung der Geschäftslage für möglich. Die Auftragsentwicklung bleibt nach Einschätzung der regionalen Wirtschaft aber im positiven Bereich, eine rückläufige Entwicklung ist vorerst nicht zu erwarten.
Größte Sorgen für die kommenden Monate seien einerseits fehlende Fachkräfte, die häufig heute schon den limitierenden Faktor für die Auftragsbewältigung darstellen, aber auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und EnergieDonau-Iller und Rohstoffpreise rücken wieder verstärkt in den Fokus der Unternehmen. Insgesamt haben sich die Auslandsaufträge stabil auf dem bisherigen Niveau entwickelt. Es gab keine weiteren Zuwächse in den vergangenen Monaten.
Ein leichtes Wachstum der Auftragsvolumen gab es noch in der Eurozone, wenn auch die Wachstumsgeschwindigkeit hier merklich zurückgegangen ist. Bei den sonstigen europäischen Ländern außerhalb der gemeinsamen Währung verharrten die Aufträge auf dem bisherigen Level.
Die Märkte in Ost- und Südosteuropa, Russland und Türkei bleiben bei ihrem negativen Trend der letzten Umfragen. Die Auftragsvolumen gingen weiter zurück. NegaAuftragsbücher tiv hat sich auch der Handel mit Nordamerika entwickelt. Die Unternehmen aus der Region DonauIller konnten von einer guten Wirtschaftsentwicklung in den USA bisher nicht profitieren.
Gewinner unter den Branchen sind die Dienstleistungsunternehmen, insbesondere die unternehmensnahen Dienstleister. 74 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, sie profitieren von der lang anhaltenden guten Wirtschaftslage und einem insgesamt hohen Auftragsbestand. Für die nächsten Monate wird nur noch eine geringere Verbesserung erwartet. Hohe Zufriedenheit herrscht auch in der Industrie. 64 Prozent freuen sich über eine gute Geschäftslage. Basis dafür ist die starke Inlandsnachfrage wohingegen die Auftragsentwicklung aus dem Ausland leicht rückläufig war. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung der Unternehmen in den kommenden Monaten wieder aufheben.
Etwas unter den Werten von Dienstleistung und Industrie zeigt sich der Handel in der Region Donau-Iller. Der Einzelhandel urteilt jedoch deutlich besser als der Großhandel. Für die kommenden Monate erwarten die Handelsunternehmen jedoch eine positive Entwicklung mit leichten Wachstumstendenzen.