Garagen sind „Fremdkörper“in Scheppach
Bauantrag sorgt für Ärger und Diskussion
Jettingen-Scheppach Ein Bauprojekt in Scheppach hat im Bau- und Umweltausschuss eine lange Diskussion und große Verärgerung hervorgerufen. Weil der Bauherr im Außenbereich eines Mehrfamilienhauses nicht wie geplant einfache Stellplätze, sondern sieben überbaute Garagen mit gewaltiger Stützmauer bauen will, sprach Bürgermeister Hans Reichhart von „völlig überzogen“und Zweiter Bürgermeister Hermann Högel von einer Sackgasse, „aus der wir nicht unbeschadet herauskommen“.
Angrenzend an ein Sechs-Familienhaus in Hanglage zwischen Adlerund Falkenstraße hatte der Bauherr ursprünglich mehrere Stellplätze vorgesehen. Laut Antrag sind jetzt aber sieben Garagen geplant, die mit einem begrünten Dach überbaut werden. Zwischenzeitlich hatte der Antragsteller mit dem Bau einer Stützwand begonnen. Weil diese aber laut Landratsamt nicht dem Bebauungsplan entspricht und eine Genehmigung nicht vorlag, musste der Bau eingestellt werden.
Raimund Strobel (CSU) bemängelte, dass der Bauherr erst jetzt, nach bereits geschaffenen Tatsachen, mit dem Außenanlagenplan herausrücke. Hermann Högel (CSU) bezeichnete das Vorhaben in einem Wohngebiet als absoluten „Fremdkörper“. Leider sei nicht absehbar gewesen, was der Bauherr entwickle. Die hohe Stützwand sorgt laut Markus Kraus (Freie Wähler) bei den Anliegern für mehr Unmut als die geplanten Garagen.
Was Reichhart besonders ärgert, ist, dass der Bebauungsplan erst vor wenigen Jahren extra für dieses Gebiet geändert worden sei. Jetzt werde die Gemeinde wieder mit etwas Neuem konfrontiert. Als sich die Diskussion im Kreis zu drehen drohte, schlug der Bürgermeister vor, dass die Gemeinde dem Vorhaben nur dann zustimmt, wenn dafür keine Änderung des Bebauungsplans nötig ist. Ansonsten muss neu über den Antrag beraten werden. Zwei Räte stimmten gegen den Vorschlag.