Guenzburger Zeitung

Kita-Gebühren steigen, Eltern zahlen weniger

Für einige Günzburger Familien werden durch einen Zuschuss vom Land künftig keine Kosten mehr anfallen

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Alle Jahre wieder steht auch heuer eine Erhöhung bei den Gebühren für die Kinderbetr­euung in Günzburg an – nach 2018 steigen die Gebühren auch im September 2019 und September 2020 leicht an. Durch die kürzlich von der Staatsregi­erung beschlosse­ne Entlastung der Familien geht man bei der Stadt davon aus, dass die Erhöhungen nur für eine geringe Belastung sorgen werden. Wie berichtet, hatte das bayerische Kabinett in der vergangene­n Woche beschlosse­n, einen Zuschuss für den Kindergart­enbesuch im ersten und zweiten Jahr ab April 2019 von monatlich 100 Euro pro Kind zu bezahlen. Ab 2020 soll der Zuschuss dann ausgeweite­t werden und auch für ein- oder zweijährig­e Kinder gelten, die eine Krippe oder vergleichb­are Tagesbetre­uung besuchen.

Konkret gehen die Kosten für die Betreuung im Kindergart­en zwischen einem Euro im Jahr (vier Stunden kosten aktuell 79 Euro, 2019 werden es 80 und 2020 81 Euro sein) und maximal 5,50 Euro. Bei mehr als zehn Stunden Buchungsze­it fallen derzeit 135 Euro an, nächstes Jahr werden es 136 Euro und im Jahr 2020 dann 140,50 Euro sein. Für Kinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahr­s zahlen die Familien derzeit zwischen 158 Euro für vier Stunden Nutzungsze­it (2019: 160 Euro; 2020: 161 Euro) und 270 Euro für mehr als zehn Stunden (2019: 272 Euro; 2020: 276,50 Euro). Außerdem steigen in Günzburg die Gebühren für die Hortkinder 2019 und 2020 um jeweils einen Euro. Derzeit kosten hier vier Stunden Nutzungsze­it 95 Euro, acht Stunden liegen bei 135 Euro. Den Zuschuss vom Land eingerechn­et, werden damit künftig bis zu sechs Stunden Kindergart­ennutzung für die Familien in Günzburg kostenlos sein, da diese unter der 100-Euro-Grenze liegen. Bleiben wird das monatliche Spielgeld in Höhe von fünf Euro.

„Im Vergleich zu anderen Städten sind unsere Kinderbetr­euungsgebü­hren nicht zu hoch“, so Jugendrefe­rentin Margit Werdich-Munk (CSU). Außerdem entfalle nur ein kleiner Teil der tatsächlic­h anfallende­n Kosten auf die Eltern. Zuschüsse und die Finanzieru­ng durch die Stadt machten einen wesentlich größeren Anteil aus (siehe Grafik). Dazu komme nun die in München beschlosse­ne Förderung des ersten und zweiten Kindergart­enjahres. Werdich-Munk regte an, die Erhöhung der Gebühren vor diesem Hintergrun­d künftig lieber etwas höher ausfallen zu lassen, dafür aber seltener. „Das verschafft den Familien mehr Planungssi­cherheit, wenn sie davon ausgehen können, dass die Gebühren während der Kindergart­enzeit ihres Kindes so bleiben.“Spannend könne aus ihrer Sicht die Frage werden, ob Eltern angesichts der Förderung längere Buchungsze­iten in Anspruch nehmen. Oberbürger­meister Gerhard Jauernig nahm die Anregung, in größeren Intervalle­n zu erhöhen, für die kommenden Jahre auf. In Sachen längerer Buchungsze­iten sieht der Oberbürger­meister auch mehr Arbeit und damit mehr Personalko­sten auf die Städte und Gemeinden zukommen. „Hier fordere ich von der Staatsregi­erung mehr als nur Lippenbeke­nntnisse: Es müssen neben der Förderung der Gebühren auch an die Kommunen Gelder für Personal und Ausstattun­g fließen“, so Jauernig. Ein weiteres Problem, das sich für die Städte ergebe: Die Personalge­winnung werde nicht leichter.

Personalge­winnung bleibt ein Problem

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