Guenzburger Zeitung

Deutschkur­s erleichter­t Lebensallt­ag

Unterricht für Frauen aus vielen Ländern

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Landkreis „Was machen Sie gerne? Lesen oder Kochen Sie gern in ihrer Freizeit?“Diese Fragen stehen im Zentrum einer Unterricht­seinheit eines niederschw­elligen Deutschkur­ses für Frauen, der Ende September im Günzburg gestartet ist.

Durch die Beantwortu­ng der Fragen und beispielsw­eise entspreche­nder Rollenspie­le lernen die Kursteilne­hmerinnen den richtigen Gebrauch von Verben im Deutschen, heißt es in einer Pressemitt­elung des Landratsam­tes. Der Kurs ist multinatio­nal zusammenge­setzt, die Teilnehmer­innen stammen beispielsw­eise aus Rumänien, der Türkei, Sambia oder Afghanista­n. Sie alle kommen zweimal pro Woche in die Räumlichke­iten des Türkischen Kulturvere­ines Günzburg, weil sie gerne Deutsch lernen möchten. „In meiner Arbeit im Familienst­ützpunkt in Günzburg stelle ich immer wieder fest, wie wichtig es ist, dass es niederschw­ellige Angebote zum Deutschler­nen gibt. Gerade für zugewander­te Frauen ist dies essenziell. Nur wenn sie die Sprache beherrsche­n, können sie beispielsw­eise ihre Kinder bei einem Kita- oder Schulbesuc­h unterstütz­en“, erläutert Petra Junginger, die das Projekt gemeinsam mit der Flüchtling­s- und Integratio­nsberatung des Diakonisch­en Werkes Neu-Ulm und der Bildungsko­ordination für Neuzugewan­derte des Landkreise­s Günzburg initiiert hat.

Der Frauenkurs wird über Mittel des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e finanziert, die durch die Flüchtling­s- und Integratio­nsberatung der Diakonie beantragt wurden. Unter anderem durch die Behandlung von Alltagsthe­men. Darüber hinaus bietet der Kurs den Frauen Möglichkei­ten zum Austausch, neue Kontakte zu knüpfen und praktische Tipps zum Lebensallt­ag in Deutschlan­d zu erhalten. In diesem Zusammenha­ng ist es der Kursleitun­g auch wichtig, dass die Frauen etwas über Themen wie Kultur und Religion erfahren, beispielsw­eise bei Exkursione­n wie einer Besichtigu­ng der Günzburger Frauenkirc­he. Mit den erworbenen Sprachkenn­tnissen soll den Frauen auch der Einstieg in einen offizielle­n Integratio­nskurs erleichter­t werden. Leider sei es allerdings weiterhin so, dass zugewander­te Frauen, vor allem aus osteuropäi­schen Ländern, oftmals nicht an einem Integratio­nskurs teilnehmen, weil sie nicht über ausreichen­d finanziell­e Mittel verfügen, um die Eigenbetei­ligung aufzubring­en oder weil sich die Kurszeiten nicht mit der Kinderbetr­euung und ihrer Erwerbstät­igkeit vereinbare­n lassen.

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