Ein „Eiertanz“um das Gaskraftwerk
Ob das Kraftwerk nach Leipheim kommt oder nicht, steht noch immer nicht fest
Landkreis Seit Jahren wird diskutiert, geschehen ist noch nicht viel. Von einem „Eiertanz“sprach denn auch der Günzburger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Bei der gestrigen Sitzung des Zweckverbandes Areal Pro ging es wieder einmal um das Gaskraftwerk, das auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts Leipheim gebaut werden soll. Oder auch nicht. Vor allem die Landespolitik müsse endlich Klarheit schaffen, forderte Jauernig. Landrat Hubert Hafner erklärte, das Gaskraftwerk – im Gespräch ist alternativ auch ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk – sei von der Regierung von Schwaben grundsätzlich genehmigt worden. „Das heißt aber nicht, dass es auch gebaut wird“, betonte Hafner.
Denn noch immer sind zahlreiche Fragen nicht beantwortet. Kann sich angesichts der energiepoliti- schen Rahmenbedingungen ein solches Kraftwerk wirtschaftlich rechnen? Wird ein Gaskraftwerk beim Atomkraftwerk Gundremmingen gebaut? Scheidet Leipheim für diesen Fall als Standort aus? Von den zuständigen Stellen, nicht zuletzt vom Freistaat, müssten Antworten eingefordert werden, erklärte der Günzburger Oberbürgermeister. Denn der momentane Stand der Dinge sei „massiv unbefriedigend“.
Eine andere Entscheidung ist bei der gestrigen Sitzung des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Fliegerhorst Leipheim gefallen. Bislang war für das mögliche Gaskraftwerk eine Fläche von 18,5 Hektar vorgesehen. Ein derart großes Areal wird nicht benötigt, auch wenn ein Gaskraftwerk gebaut werden sollte. Rund 3,5 Hektar wurden deshalb aus dem bisherigen Bebauungsplan herausgenommen. Dieses Gelände wird stattdessen aufgeforstet und teilweise als Magertrockenwiese mit Mulden und kleineren Wasserflächen angelegt, um seltenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum zu geben.
Zudem dienen die 3,5 Hektar künftig als ökologische Ausgleichsfläche. Solche Flächen müssen ausgewiesen werden, wenn an anderer Stelle bisherige Freiflächen zugebaut werden.