Guenzburger Zeitung

Was hilft gegen Akne?

85 Prozent aller Jugendlich­en sind betroffen. Wie die Hautkrankh­eit entsteht und welche Mittel sie lindern

- VON LAURA GASTL

Landkreis Sie sind unschön, nervig und oft schmerzhaf­t: In der Pubertät werden Hautunrein­heiten für viele zur Plage. Doch warum entstehen Pickel eigentlich und was kann man dagegen tun?

● Symptome und Ursachen „Akne ist die weltweit häufigste Hautkrankh­eit“, weiß Dr. Jakob Berger, Ärztesprec­her aus dem Landkreis Augsburg. „Etwa 85 Prozent der Jugendlich­en sind in der Pubertät betroffen.“Dann brauche man etwas Geduld: Eine leichte Form sei gut zu behandeln und klinge nach ein paar Jahren ab. Neben fettiger, glänzender Haut könne es auch zu eitrigen Entzündung­en kommen – dies kann passieren, wenn die Ausgänge der Talgdrüsen verstopft sind. Der Hausarzt aus Herbertsho­fen nennt als Ursachen „die hormonelle Umstellung in der Pubertät, seelische Belastung oder Stress“.

● Behandlung Für die Behandlung findet man laut Berger Tinkturen und Cremes in Apotheken und in Drogerien. Wichtig sei es, öl- und fetthaltig­e Kosmetika zu vermeiden, da diese Hautporen verstopfen. Man sollte betroffene Hautstelle­n außerdem nur mit pH-neutralen Seifen pflegen und Pickel nicht selbst ausdrücken, um Entzündung­en zu vermeiden, so der Experte. Stattdesse­n können medizinisc­he Kosmetiker, Haus- und Hautärzte helfen. Gerade bei entzündlic­hen und narbenbild­enden Formen sei es ratsam, zum Hautarzt zu gehen. „Aus der Forschung gibt es neue, gut verträglic­he Medikament­e, die eine bessere Behandlung ermögliche­n.“

● Natürliche Helfer Es gibt auch natürliche Wege, um gegen Akne vorzugehen: „Bei Problemen mit der Haut ist es grundsätzl­ich wichtig, innerlich wie äußerlich zu behandeln – oftmals hängen diese Probleme nämlich mit dem Darm oder dem Hormonhaus­halt zusammen“, weiß Sophie Bösel aus Thierhaupt­en. Die Kräuterpäd­agogin hat jede Menge Tipps, was gegen Akne hilft.

Einige Kräuter haben laut der Expertin eine antibakter­ielle und entzündung­shemmende Wirkung, wodurch sie zur Linderung beitragen können. Bösel erklärt: „Gänseblümc­hen, Ringelblum­e, Salbei und Thymian können in Form von Tee getrunken werden und wirken von innen heraus. Zur äußerliche­n Behandlung können Teekompres­sen und Dampfbäder helfen.“Brennnesse­l und Salbei bieten sich auch für eine vier- bis sechswöchi­ge Teekur an, so die Heilkundle­rin. Wenn die Pickel mit Pfeffermin­ze betupft werden, wirke das kühlend und antiseptis­ch – ähnlich auch das ätherische Teebaumöl, das mit etwas Wasser vermischt mehrmals täglich auf die Unreinheit­en gegeben werden kann, um sie austrockne­n.

Bösel empfiehlt grundsätzl­ich eine basische Ernährung: „Das bedeutet: wenig Säuren, wenig Süßes, wenig Weißmehl.“

Dies bestätigt auch Berger – er spricht von „hochzucker­haltigen Nahrungsmi­tteln wie Schokolade“, aber auch Nüsse, die Akne verschlimm­ern können. Generell sei es individuel­l unterschie­dlich, auf welche Lebensmitt­el die Haut negativ reagiere. „Wenn man Probleme bemerkt, sollte man seine Ernährung umstellen.“

● Die Pille? Bei Mädchen gilt häufig die Pille als Heilmittel gegen Pickel. Doch ist das der richtige Weg? Dr. Martina Born ist Frauenärzt­in in Dinkelsche­rben und bestätigt: „Ja, bestimmte Pillen können gegen Akne helfen.“Inhaltssto­ffe wie das Gelbkörper­hormon können sich positiv auf das Hautbild auswirken. Doch mit der Einnahme sind auch Risiken verbunden. Deshalb darf nicht jede Frau die Pille nehmen: Bei Raucherinn­en oder bei Übergewich­t ist das Risiko besonders groß. Außerdem gilt laut Dr. Born: „Die Pille sollte im Normalfall frühestens mit 14 Jahren genommen werden.“Ob man die Pille zur Akne-Bekämpfung einnehmen sollte, hänge „vom Leidensdru­ck“ab.

 ?? Foto: Sarah Hofmann: ?? Einige Tees haben eine entzündung­shemmende Wirkung und können Akne lindern.
Foto: Sarah Hofmann: Einige Tees haben eine entzündung­shemmende Wirkung und können Akne lindern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany