Guenzburger Zeitung

„Sorgenkind“Kindergart­en

Planung Statt einer Generalsan­ierung ist ein Neubau von Heilig Kreuz in Burgau geplant. Doch die Details für das Millionenp­rojekt müssen noch abgestimmt werden, sagt der neue Pfarrer. Wie hat er sich inzwischen eigentlich eingelebt?

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Seit gut 100 Tagen ist Simon Stegmüller bereits Burgaus neuer katholisch­er Pfarrer. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe viele wertvolle Erfahrunge­n machen können und mit den Menschen schöne Gottesdien­ste gefeiert. Das lasse ihn „adventlich“in die Zukunft blicken. Seinen Vorgänger Martin Finkel habe er kürzlich getroffen, und auch er sei gut in seine neue Pfarrstell­e gestartet. Die Bad Hindelange­r seien aber durchaus ein anderer Menschensc­hlag als die Burgauer, habe er ihm erzählt, ohne das bewerten zu wollen. Ein Kaplan ist für Burgau übrigens nicht mehr vorgesehen, sagt Stegmüller. Der bisherige war dem Dekanat zugeordnet und da Finkel auch das Amt als Dekan niedergele­gt hatte, fiel die Kaplanstel­le in der Stadt weg. Stattdesse­n ist dem neuen Dekan Klaus Bucher einer zugeordnet, der wie auch andere Geistliche die Vertretung übernehmen könne, wenn Stegmüller Urlaub habe. Mehr Selbstgest­altung in der Pfarrei sei so oder so wichtig, findet er.

Im Weihnachts­pfarrbrief sind einige Projekte im ablaufende­n Jahr aufgeliste­t, die in der Pfarreieng­emeinschaf­t abgeschlos­sen werden konnten. Dazu gehören beispielsw­eise Renovierun­gen der Fenster nach einem Brand in der Silvester- nacht zwischen der Kirche und dem italienisc­hen Restaurant, der Austausch des Fußbodens, einiger Heizkörper und defekter Jalousien im Albertus-Magnus-Haus, der Tausch kaputter Fenster im Pfarrhaus oder auch die Baumpflege am Loretoberg – der Altar in der Kapelle soll noch renoviert werden, um ihn für die Zukunft zu erhalten. „Es gibt fleißige Spender dafür.“Diskutiert wurde, auch im Stadtrat, bereits intensiv über den Neubau und die damit einhergehe­nde Erweiterun­g des Kindergart­ens Heilig Kreuz, was in jedem Fall ein Millio- wird (wir berichtete­n). Im Pfarrbrief wird die Einrichtun­g gar als „Sorgenkind“bezeichnet. Träger ist die Pfarrgemei­nde, aber auch die Stadt und das Bistum sind involviert. Das bedingt eine Vielzahl an Absprachen. Eine Generalsan­ierung ist vom Tisch, weil sie im Vergleich zum nun geplanten Neubau teuer sei und die Grundsubst­anz des Gebäudes noch immer die alte wäre. Außerdem gebe es einen weiteren Bedarf an Plätzen für Kinder. Etwas Neues zu schaffen biete die Chance, heutige Erforderni­sse berücksich­tigen zu können. „Die Detailplan­ung kommt aber erst noch“, sagt der Pfarrer, es müsse unter anderem geklärt werden, wer was bezahlt und welcher Architekt beauftragt wird. Es gehe hier auch nicht um irgendeine­n Luxus, sondern schlicht um die Notwendigk­eit des Dienstes am Menschen und dass die Kinder gut in ihre Zukunft hineinwach­sen können. Stegmüller wünscht sich, dass alles so schnell wie möglich über die Bühne gehe, zumal im Sommer Zuschüsse auslaufen, wie er sagt. Es gebe hier die komfortabl­e Situation, dass das Grundstück genug Platz biete, um dort den Neubau zu benenproje­kt ginnen, während der Betrieb im Altbau weiter läuft. Dann könne man Stück für Stück umziehen – aber auch das sei derzeit nur eine Überlegung. Das Albertus-Magnus-Haus wäre als Übergangsl­ösung nicht geeignet, alleine wegen der vielen Treppen und fehlenden Parkplätze.

Kindergart­en-Leiterin Carina Held betont, dass es sehr viele Eltern gebe, die ihre Kinder angemeldet hätten, aber die Einrichtun­g sei restlos voll. In anderen Kindergärt­en sehe es nicht anders aus. Seit vielen Jahren werde debattiert, aber es pressiere jetzt wirklich, eine Lösung zu finden. In der Turnhalle komme sogar Wasser rein, aber man warte mit einer Reparatur wegen der unklaren Gesamtsitu­ation.

Weitere Nicht-Bauprojekt­e in der Pfarrei sind Familiengo­ttesdienst­e, sagt der Pfarrer, die gut angelaufen seien, und Kleinkinde­rgottesdie­nste. Es gab bereits einen Jungendlei­terstammti­sch und die Arbeit mit dem neuen Pfarrgemei­nderat funktionie­re sehr gut. Und egal was an Gebäuden getan werde, die Menschen müssten im Mittelpunk­t bleiben. So auch beim Alten Pfarrhaus in Limbach, das wegen Problemen an den Balken geschlosse­n ist (wir berichtete­n). Im Frühjahr soll die Sanierung in Angriff genommen und die Bevölkerun­g informiert werden, wie es mit dem für sie wichtigen Treffpunkt in dem Burgauer Stadtteil künftig weitergeht.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Der Kindergart­en Heilig Kreuz in Burgau soll durch einen Neubau ersetzt werden.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Der Kindergart­en Heilig Kreuz in Burgau soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany