AKK, AKW und SLS
Gäbe es keine Abkürzungen, wären unsere Zeitungen vermutlich doppelt so dick. Ohne Nato und Uno, ohne EU und CSU, ohne FCA und FCB, ohne AKW und AEG, ohne ADAC und USA, ohne ARD und ZDF, ohne z. B. und 5 G, ohne FJS und DSDS wäre das Publizieren ein verdammt mühsames Geschäft. Undenkbar, müsste man das alles ausschreiben!
Es bleiben ja noch immer genug sperrige und zeilenfressende Namen und Begriffe. Journalisten verdichten selbst auch und kürzen ihre Autorennamen ab – und wer die Branche kennt, weiß, dass diese „Kürzel“flugs zu Ersatznamen werden, die man ein Berufsleben lang trägt und darüber hinaus.
Was macht eigentlich der hip? Kann rim den Nachtdienst übernehmen? Go ruft nicht zurück. Den Aufmacher liefert der anf. Übrigens: Hat jemand heute schon die aba gesehen? So wird gesprochen in Redaktionen. Und wir haben hier im Haus sogar eine ak. In Kleinbuchstaben, so wie auch Angela Merkel ihre SMS zeichnet: am. Vergleichsweise wuchtig wirkt dagegen das Kürzel der Stunde. AKK. Drei Buchstaben für einen Namen, der 24 hat. Das ist Ökonomie. Es gibt zwar Politikerinnen, da geht das mit drei Lettern ganz natürlich – May zum Beispiel, die passt sogar samt Brexit und Brüssel in eine Zeile. Aber das sind Ausnahmen. Was bei Annegret Kramp-Karrenbauer (der Name ist wirklich so lang, dass mancher sich wundert, wie er je in das kleine Saarland gepasst haben soll) von Anfang an geht, hat bei anderen nie funktioniert. Wir erinnern an das unvergessene Journalistengespenst Sabine LeutheusserSchnarrenberger, FDP. Die ehemalige Justizministerin wurde maximal mit „Leutheusser“abgekürzt. Niemand kam auf die Idee, sie zu SLS zu machen. Vielleicht aus Rücksicht auf Saarlouis im AKK-Saarland und sein Autokennzeichen: SLS.