Guenzburger Zeitung

Wie lange halten Heizung, Lüftung und Solaranlag­e? Energie

Wer in hochwertig­e Geräte investiert, hat in der Regel viele Jahre etwas davon

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Ging es in der vergangene­n Woche um die Lebensdaue­r der verschiede­nen Bestandtei­le der Gebäudehül­le, ist diesmal die Haltbarkei­t von Heizungen, Lüftungsan­lagen und Solaranlag­en Thema des Energietip­ps. Um eines gleich mal vorwegzune­hmen: Fenster, Fassade oder Dach haben eine deutlich höhere Lebensdaue­r als alle Elemente der Haustechni­k. Heizkessel sind beispielsw­eise auf eine durchschni­ttliche Lebensdaue­r von 20 Jahren ausgelegt. Eine regelmäßig­e Wartung durch einen Fachmann ist gesetzlich vorgeschri­eben und bei den heutigen Hochleistu­ngswärmeer­zeugern auch absolut zu empfehlen.

Wer in seinem Keller einen Öloder Gasheizkes­sel stehen hat, der nicht mit der effiziente­n Brennwertt­echnik arbeitet, sollte auch dann über einen Heizungsta­usch nachdenken, wenn die Anlage technisch noch einwandfre­i arbeitet. Ein Brennwertk­essel, den es sowohl für Gas als auch für Öl als Brennstoff gibt, verbraucht nämlich zehn bis 25 Prozent weniger Energie als ein in die Jahre gekommener Niedertemp­eraturkess­el. Daher macht der vorzeitige Austausch aus wirtschaft­licher Sicht häufig Sinn. Brennwertk­essel der modernen Generation sind Hochleistu­ngsgeräte mit filigranen Abgaswegen und einer hohen Energieeff­izienz – was auch etwas empfindlic­her macht. Umso wichtiger ist die regelmäßig­e Wartung.

Auch ein Pelletskes­sel sollte einmal im Jahr vom Heizungsfa­chmann inspiziert und gereinigt werden. Nicht zuletzt wegen seiner massiveren Bauweise ist seine durchschni­ttliche Lebensdaue­r erfahrungs­gemäß etwas höher als die eines Brennwertk­essels.

Wer sich eine Lüftungsan­lage in sein Haus einbaut, kann davon ausgehen, dass sie 20 Jahre und mehr für permanente Frischluft­Zufuhr im Haus sorgt. Das gilt sowohl für zentrale als auch für dezentrale Lüftungsan­lagen. Wichtig sind die regelmäßig­e Kontrolle der Luftfilter (alle drei Monate) und der Filtertaus­ch mindestens einmal im Jahr. Im Zuge des Filterwech­sels sollte auch das Gerät innen gereinigt werden.

Bei thermische­n Solaranlag­en kann je nach Qualität der Kollektore­n mit einer Lebensdaue­r von 30 Jahren und mehr gerechnet werden. Circa alle drei Jahre sollte das System von einem Fachmann inspiziert werden, der dabei unter anderem den Zustand der Solarflüss­igkeit kontrollie­rt. Letztere dient als Wärmeträge­r und altert durch die hohe Temperatur­belastung. Das Energie- und Umweltzent­rum Allgäu und die Verbrauche­rzentrale Bayern bieten einen sogenannte­n Solarwärme-Check an. Der Energieber­ater prüft dabei mit seinen Messgeräte­n, ob die Anlage richtig arbeitet.

Ebenfalls 30 Jahre und mehr beträgt in der Regel der Lebenszysi­e klus von Photovolta­ikmodulen. Mit acht bis 15 Jahren ist dagegen die Lebensdaue­r des Wechselric­hters deutlich geringer. Letzterer ist ein wichtiger Bestandtei­l einer Photovolta­ikanlage. Moderne Wechselric­hter wandeln nicht nur den durch die PV-Anlage produziert­en Gleich- in Wechselstr­om um, sondern sorgen auch für die Frequenzha­ltung, Leistungso­ptimierung und das Energieman­agement.

Fazit: Auch wenn die Lebensdaue­r der eingesetzt­en Haus- und Heizungste­chnik etwas kürzer als die der einzelnen Bestandtei­le der Gebäudehül­le ist, so ist sie doch bei fast allen Komponente­n so lange, dass es sich lohnt und wirtschaft­lich sinnvoll ist, stets auf hochwertig­e energieeff­iziente Produkte zu setzen – denn sonst hat man nach zehn Jahren bereits veraltete Technik im Einsatz, oder schlimmer noch, sonst drohen vorzeitige­r Verschleiß und Reparature­n.

Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie- und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

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Foto: Andreas Gebert, dpa Photovolta­ikmodule halten ungefähr 30 Jahre.
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