Guenzburger Zeitung

Was der Roboterbau­er jetzt braucht

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger-allgemeine.de

Die chinesisch­en Kuka-Eigentümer müssen aufpassen, dass ihr teuer bezahlter Einkauf nicht dauerhafte­n Schaden nimmt. Denn seit Wochen reiht sich Negativnac­hricht an Negativnac­hricht: Die Geschäfte laufen schlechter als gedacht. Kuka-Sonnenköni­g Till Reuter wurde vom Hof gejagt. Alle chinesisch­en Versprechu­ngen einer Beschäftig­ungsgarant­ie gelten nicht mehr. Nun regiert die Sparkeule. Mitarbeite­r müssen gehen. Gegenüber Kunden wie Beschäftig­ten entsteht dank grauer Pinselstri­che ein düsteres Gemälde. Was für ein Kontrast zur strahlende­n Kuka AG, als dem Konzern ExUS-Präsident Obama samt Kanzlerin Merkel die Ehre gaben.

Damit bei dem Roboterbau­er nicht Tristesse 4.0 einkehrt und wichtige Leute von sich aus gehen, muss der chinesisch­e Aufsichtsr­atschef Gu aus der Deckung kommen und eine Vision entwickeln. Ein erster Schritt wäre es, das „Interim“bei den Kuka-Vorständen Mohnen und Pabst zu streichen. Schließlic­h sollen die Männer den Konzern auf Vordermann bringen. Dazu braucht es echte Chefs und keine auf Abruf. Die beiden FinanzProf­is können das auf Kuka wartende harte Jahr allein nicht meistern. Sie brauchen im Vorstand einen Technik- und Innovation­svorstand, der das Unternehme­n liebt, also, wie es in Augsburg heißt, ein echter Kukaner mit orangenem Blut ist. Leider sind hier einige Kandidaten in der Vergangenh­eit vergrault worden, sei es zuletzt oder schon unter Reuter, der seine Person in den Mittelpunk­t gerückt hat. Das alles rächt sich nun. Souverän wäre es, wenn Gu einen der vertrieben­en echten Kukaner zurückholt.

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