Was der Roboterbauer jetzt braucht
Die chinesischen Kuka-Eigentümer müssen aufpassen, dass ihr teuer bezahlter Einkauf nicht dauerhaften Schaden nimmt. Denn seit Wochen reiht sich Negativnachricht an Negativnachricht: Die Geschäfte laufen schlechter als gedacht. Kuka-Sonnenkönig Till Reuter wurde vom Hof gejagt. Alle chinesischen Versprechungen einer Beschäftigungsgarantie gelten nicht mehr. Nun regiert die Sparkeule. Mitarbeiter müssen gehen. Gegenüber Kunden wie Beschäftigten entsteht dank grauer Pinselstriche ein düsteres Gemälde. Was für ein Kontrast zur strahlenden Kuka AG, als dem Konzern ExUS-Präsident Obama samt Kanzlerin Merkel die Ehre gaben.
Damit bei dem Roboterbauer nicht Tristesse 4.0 einkehrt und wichtige Leute von sich aus gehen, muss der chinesische Aufsichtsratschef Gu aus der Deckung kommen und eine Vision entwickeln. Ein erster Schritt wäre es, das „Interim“bei den Kuka-Vorständen Mohnen und Pabst zu streichen. Schließlich sollen die Männer den Konzern auf Vordermann bringen. Dazu braucht es echte Chefs und keine auf Abruf. Die beiden FinanzProfis können das auf Kuka wartende harte Jahr allein nicht meistern. Sie brauchen im Vorstand einen Technik- und Innovationsvorstand, der das Unternehmen liebt, also, wie es in Augsburg heißt, ein echter Kukaner mit orangenem Blut ist. Leider sind hier einige Kandidaten in der Vergangenheit vergrault worden, sei es zuletzt oder schon unter Reuter, der seine Person in den Mittelpunkt gerückt hat. Das alles rächt sich nun. Souverän wäre es, wenn Gu einen der vertriebenen echten Kukaner zurückholt.