Die Unsichtbaren
Wie Juden in Berlin dem Holocaust entkamen
ARD, 20.15 Uhr Der eine taucht unter und fälscht Pässe. Der andere wird von Nazi-Gegnern gerettet und ist bald selbst im Widerstand. In Berlin als Jude den Zweiten Weltkrieg zu überleben, ist fast unmöglich. Einigen ist es gelungen. Ihnen ist der Film „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“gewidmet. Das Erste zeigt den ungewöhnlichen und gelungenen Film – der 2017 bereits im Kino zu sehen war – an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr.
Es ist ein Film über vier junge Menschen, die die Nazis genauso umbringen wollten wie alle anderen Juden in ganz Europa. Und die es dennoch gegen alle Wahrscheinlichkeit geschafft haben, den Zweiten Weltkrieg zu überstehen. Schon ihre Geschichten sind beeindruckend. Und Regisseur Claus Räfle ist es gelungen, sie in „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“pathos- und kitschfrei, anschaulich und spannend zu erzählen. Und dabei Spielfilmszenen und Interviews mit den vier Holocaustüberlebenden auch noch gekonnt zu verweben.
Im Mittelpunkt: vier junge Juden, die versuchten, für ihre Verfolger unsichtbar zu werden. Etwa Ruth Gumpel (gespielt von Ruby O. Fee), die sich mit ihrer Familie im Winter 1942/1943 versteckte und später als Hausmädchen bei einem Wehrmachtsoffizier in Berlin-Wilmersdorf unterkam, oder Hanni Lévy (Alice Dwyer), die erlebte, wie die Gestapo ihre Nachbarn abholte.
Im Juni 1943 hatte NS-Propagandaminister Joseph Goebbels Berlin für „judenrein“erklärt. Rund 1700 Juden ist es dennoch gelungen, dort abzutauchen und sich bis zum Kriegsende zu verstecken. „Die Unsichtbaren“gibt sehr eindrucksvolle Beispiele dafür.