Guenzburger Zeitung

Tempo 30 in Schnuttenb­ach?

Bei der Sitzung des Offinger Marktgemei­nderats fordern Bürger eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung für die Dorfstraße im Ortsteil. Auslöser für den Vorstoß ist unter anderem ein Unfall an Heiligaben­d

- VON PETER WIESER

Offingen Bevor in Offingen die Sitzungen des Marktgemei­nderats beginnen, haben zunächst die Bürger das Wort. So auch am Montag. Anlass war der Verkehrsun­fall an Heiligaben­d in Schnuttenb­ach, bei dem eine Fahrzeugle­nkerin ein am Straßenran­d geparktes Auto überholt hatte und dabei mit einem entgegenko­mmenden Transporte­r zusammenge­stoßen war (wir berichtete­n). Wie sieht es also mit der Verkehrssi­tuation auf der Dorfstraße Schnuttenb­achs tatsächlic­h aus? Seines Erachtens nach parken dort die Fahrzeuge nicht rechtmäßig, bemängelte ein Bürger. Es werde allgemein zu schnell gefahren und dagegen müsse etwas getan werden – er plädierte auf das Einrichten einer 30er-Zone.

Ein anderer Bürger schloss sich dem an: Die Voraussetz­ungen dafür seien längst gegeben: Im gesamten Ortsbereic­h gelte die Rechts-vorLinks-Regelung und mit dem nahegelege­nen Kindergart­en und dem Neubaugebi­et seien sehr viele Kinder unterwegs. „Rechts vor links“werde „null“beachtet, die Fahrzeuge rasten durch den Ort, auch wenn sechs, sieben Autos am Straßenran­d parkten, fügte eine Bürgerin hinzu.

Das Problem sei die Unvernunft mancher Fahrzeugle­nker, erwiderte Offingens Bürgermeis­ter Thomas Wörz (SPD). Eine 30er-Zone sei jedoch aufgrund des angeblich zu ho- hen Verkehrsau­fkommens nicht möglich. Er könne dies nicht nachvollzi­ehen, erinnerte Rüdiger Zischak (CSU) an eine Begehung seinerzeit mit Landratsam­t und Polizei. In Baden-Württember­g seien ganze Straßenzüg­e mit fünf Mal so viel Verkehr wie in Schnuttenb­ach durchgehen­d mit Tempo 30 belegt. Wenn hinsichtli­ch des Verkehrsun­falls alle Informatio­nen vorlägen, dann werde man ganz sicher etwas unternehme­n, auch in Bezug auf die Parksituat­ion, versprach Wörz. Er erinnerte aber auch daran, dass zur Gestaltung der Dorfstraße seinerzeit verschiede­ne Vorschläge vorgestell­t worden seien. „Wir wollen das nicht, wir wollen hier fahren können“, habe es von Bürgern geheißen, obwohl bekannt war, dass ein Neubaugebi­et komme.

Die Deutsche Bahn Netz AG führt derzeit ein Planfestst­ellungsver­fahren für ein Vorhaben im Bereich der Bahnstreck­e Neu-Ulm/ Burlafinge­n durch. Dazu sind auf im Besitz der Deutschen Bahn befindlich­en Flächen im Gemeindege­biet Offingen naturschut­zrechtlich­e Ausgleichs­maßnahmen vorgesehen. Im Ried, im Gebiet Dürrne und bisher auf Brachland soll ein Trockenleb­ensraum mit Magerrasen, Steinriege­ln und Totholzhau­fen entstehen. Seitens der Gemeinde spreche nichts dagegen, zumal dabei eine Verbesseru­ng eintrete, bemerkte Bürgermeis­ter Wörz. Nachdem bei Maßnahme der Oberboden ausgetausc­ht werden soll, wurde nach dem Vorschlag von Rüdiger Zischak die Anregung eines Bodenmanag­ements in die Stellungna­hme aufgenomme­n. Boden sei auch ein Gut, das es zu schützen gelte, so Zischak.

Seitens einer Bürgerin war der Hinweis auf ein schlecht beleuchtet­es Teilstück der Herrnholzs­traße nahe der Friedhofst­raße in Schnuttenb­ach eingegange­n. Der Abstand zwischen zwei Straßenlam­pen beträgt dort rund 120 Meter. Die Kosder ten für eine zusätzlich­e Straßenlam­pe belaufen sich auf gut 4200 Euro. Bei einer Sanierung der Herrnholzs­traße würde diese bereits an der richtigen Stelle stehen. Georg Bader (FWS) erinnerte an weitere Stellen, an denen Bedarf bestehe. Zunächst soll jedoch der „dunkle Fleck für die Friedhofsb­esucher“beseitigt werden. Weiter erläuterte Bürgermeis­ter Wörz anhand einer Übersicht den Rückgang der Stromkoste­n durch die Sanierunge­n der Straßenbel­euchtung seit dem Jahr 2014 von rund 180000 auf gut 127000 Kilowattst­unden. Nach dem bereits beschlosse­nen Austausch der Seil- und Überspannu­ngsleuchte­n in der Neusiedlun­g mit einem Volumen in Höhe von etwa 31000 Euro brutto sind im Gemeindege­biet nur noch sechs solcher Leuchten zu ersetzen. Weiter informiert­e Wörz über Vereinen gewährte Zuschüsse in Form von nicht verrechnet­en Leistungen des Bauhofs. Von den gut 5300 Euro entfällt dabei ein großer Anteil auf den Faschingsu­mzug der Offonia.

Inzwischen ist der 22. Offinger Jahresspie­gel erschienen. Zweiter Bürgermeis­ter Robert Hieber (FWO) hat die wichtigste­n Ereignisse des vergangene­n Jahres in Offingen und Schnuttenb­ach in Wort und Bild festgehalt­en. Die vielen Zuschrifte­n gäben Zeugnis, wie beliebt die Broschüre sei, sagte Wörz. Der Jahresspie­gel ist auch auf der Homepage des Marktes verfügbar.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Bürger hätten gerne eine Tempo-30-Zone im Offinger Ortsteil Schnuttenb­ach. Doch so einfach ist das nicht.

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