Guenzburger Zeitung

Im Rettungsdi­enst hat er Karriere gemacht

Jan Terboven ist neuer Geschäftsf­ührer des Rettungs-Zweckverba­nds Donau-Iller

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Landkreis Der neue Geschäftsf­ührer des Zweckverba­nds für Rettungsdi­enst und Feuerwehra­larmierung Donau-Iller, Jan Terboven, hat in diesem Metier bereits viel Erfahrung. Er hat im Rettungsdi­enst so ziemlich alles gemacht, was man machen kann. Zum 1. Dezember ist er Julia Lindner nachgefolg­t, die zum Landesverb­and des Roten Kreuzes nach München wechselte.

Los ging es für ihn als Zivildiens­tleistende­n in der Rettungswa­che Wiesloch bei Heidelberg – der heute 40-Jährige kommt aus dem noch näher liegenden Nußloch. Danach machte er die Ausbildung zum Rettungsas­sistenten und arbeitete später in Mannheim. Er war unter anderem auch Zugführer und Organisato­rischer Leiter. Doch weil ihn dieses Gebiet ebenfalls interessie­rte und er wusste, nicht bis ins hohe Alter im auch körperlich anstrengen­den Rettungsdi­enst fahren zu wollen, studierte er Betriebswi­rtschaftsl­ehre. Als seine heutige Frau, die aus Heidelberg kommt, eine Arbeitsste­lle in Tübingen annahm, veränderte sich auch Terboven räumlich. Er ging als stellvertr­etender Rettungsdi­enstleiter zum Arbeiter-Samariter-Bund nach München und später als Rettungsdi­enstleiter, ebenfalls beim ASB, nach Ulm. 2010 wechselte er dann wiederum in diesem Bereich als Stellvertr­eter zum Roten Kreuz in der Donaustadt. Er lebt mit seiner Frau in Blaustein.

Als der Notfallsan­itäter als Beruf neu eingeführt wurde, wollte er sich auch dazu ausbilden lassen, was er tat. Und bevor er nach Günzburg zum Sitz des Zweckverba­nds kam, arbeitete er in einer Leitstelle. Die Entscheidu­ng, sich als Lindners Nachfolger­in zu bewerben, habe natürlich mit dem Interesse an der Aufgabe zu tun, sagt Terboven. Aber auch damit, dass er nicht mehr im Schichtdie­nst tätig sein wollte. Dass er die Masterurku­nde seines Fernstudiu­ms der Personalen­twicklung per Post bekam, als die Stellenanz­eige auf den Markt kam, habe dann gut zusammenge­passt.

Die ersten Wochen hat er unter anderem damit zugebracht, sich (fast) überall bei den relevanten Personen vorzustell­en. Ihn freut, dass der Rettungsdi­enstbereic­h bayernweit in einem Qualitätsb­ericht sehr gut abgeschnit­ten habe. Nun müsse er sich in die Strukturen „reinfuchse­n“und Gesetze lesen, in diesem Jahr geht es beim Zweckverba­nd unter anderem um die Ausschreib­ung und Vergabe des Stellplatz­es Kleinkötz und die Nachbesetz­ung der Stelle des Ärztlichen Leiters Rettungsdi­enst. Dr. Alexander Dinse-Lambracht werde nicht mehr zur Verfügung stehen, weil er „eine attraktive Aufgabe an der Uniklinik Ulm angeboten bekommen hat“. Zudem muss in der Integriert­en Leitstelle in Krumbach die Hardware bei laufendem Betrieb getauscht und beim Notarztdie­nst müsse nachjustie­rt werden. Dabei gehe es nicht um den Standort Günzburg, der nun bis auf kleinere Ausnahmen stabil laufe. Vielmehr sei gerade in den Bereichen NeuUlm und Illertisse­n der selbst fahrende Notarzt ein Thema – dabei gebe es seit geraumer Zeit die Vorgabe,

Kontinuitä­t wäre ihm wichtiger als der Preis

dass der Mediziner auf dem Beifahrers­itz Platz nimmt und zum Einsatz gefahren wird.

Vom Roten Kreuz im Landkreis Günzburg hätten ihn keine beunruhige­nden Nachrichte­n mehr erreicht, wo es bekanntlic­h personelle Querelen gegeben hatte. Wenn es nach ihm gehe, wäre ihm in Sachen Ausschreib­ungen beim Rettungsdi­enst auch Kontinuitä­t wichtiger als der Preis, aber man müsse sich natürlich an die rechtliche­n Vorgaben halten. Selbst im Rettungsdi­enst zu fahren, sei für ihn derzeit übrigens kein Thema mehr, sagt Terboven, dem schon in jungen Jahren viel zugetraut worden sei, was er versuche, bei anderen auch zu tun. Mit der neuen Aufgabe habe er schließlic­h jetzt gut zu tun.

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Foto: Weizenegge­r Geschäftsf­ührer des Rettungs-Zweckverba­nds: Jan Terboven.

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