Guenzburger Zeitung

Wie Möbel beim Aufräumen helfen

Manchmal findet man einfach keine Zeit, um Ordnung zu schaffen. Gut, dass es Möbel gibt, die Platz bieten, wenn man mal kurz was aus den Augen schaffen will

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Köln Wie wäre es, wenn man nicht mehr aufräumen müsste und Möbel das alltäglich­e Chaos, das mal anfällt, einfach schlucken würden? An dieser Stelle sollen keine falschen Erwartunge­n geweckt werden, daher muss man gleich sagen: Möbel können das Aufräumen all jenen nicht abnehmen, die gerne ordentlich leben. Aber auf der Kölner Möbelmesse IMM Cologne gibt es einige Entwürfe zu sehen, die bei Bedarf schnell Stauraum bieten oder einfach die Unordnung hinter einer geschlosse­nen Schranktür verschwind­en lassen. Wie wäre es also, die Spüle voll mit dreckigem Geschirr einfach unter einer Schiebepla­tte verschwind­en zu lassen, bis man Zeit für die Reinigung hat? Der Pa- pierstapel auf dem Esstisch wird schnell unter die Tischplatt­e gesteckt und das unordentli­che Regal mit einer Schiebetür verdeckt. Oder die Garderobe hängt gleich an einem Paravent – dem Versteckmö­bel schlechthi­n.

Solche Ideen sind nicht gänzlich neu. Aber die Unternehme­n bringen aktuell vermehrt Stauraumlö­sungen wie diese heraus. Die Gründe dafür sind vielfältig. So werden einerseits Wohnungen tendenziel­l immer kleiner, da in vielen Städten die Mieten teurer werden – und kleiner Raum muss so gut wie möglich ausgenutzt werden.

Anderersei­ts gebe es eine Sehnsucht zu entschleun­igen, sagt der Trendanaly­st Frank A. Reinhardt: „Wenn man einen hektischen Alltag hat, will man zu Hause ein aufgeräumt­es Umfeld.“IMM-Sprecher Markus Majerus ergänzt: „Vor allem in der Küche gibt es einen Trend zur Aufgeräumt­heit. Hier verschwind­et alles, was an Arbeit erinnert, bei Bedarf hinter Schrankund Schiebetür­en.“

Die Stauraum-Überraschu­ngen der Saison sind Kleinmöbel – man sieht es vielen auf den ersten Blick nicht mal an, dass sie Platz für Krimskrams bieten, insbesonde­re den Beistellti­schen. So finden sich in Köln an vielen Ständen Modelle, deren Tischplatt­en recht hoch sind. In Wahrheit sind es aber hohle Rechtecke oder Zylinder mit verschiebb­aren Deckeln. Auch kleine Ess- und Schreibtis­che bieten Platz unter ih- rer hochklappb­aren Platte. Und Hocker haben Löcher und Mulden, in die zum Beispiel das Buch, das man eben noch in der Hand hatte, beim Aufstehen schnell weggepackt werden kann.

Erwähnen muss man auch das klassische Stauraumwu­nder Nummer eins: den begehbaren Kleidersch­rank. Er ist Standard im Programm der Hersteller von Schlafzimm­ereinricht­ungen. „Tür zu, und es ist aufgeräumt – das ist perfekt“, urteilt Trendanaly­st Reinhardt. Damit einher gehen die neuen Einrichtun­gsideen für die Küche: Ähnlich wie bei den mächtigen Schränken verschwind­en komplette Arbeitsber­eiche hinter Klappen, Schiebetür­en sowie ausfahrbar­en Elementen. Daneben erlebt das Sideboard derzeit geradezu einen Hype – kaum ein Hersteller mit Stauraum- und Regellösun­gen, der nicht ein solches Möbel in Köln zeigt. Manche Sideboards ziehen sich über die ganze Raumlänge. Häufig zu sehen sind auf ganzer Regalbreit­e flexible Schiebeele­mente, die sich vor sonst offene Elemente stellen lassen, in denen gerade zum Beispiel der Rechnungss­tapel liegt.

Das Sideboard kommt jedoch nicht nur wieder so oft in die Möbel- häuser, weil man unbedingt mehr Regalmeter im Ess- und Wohnzimmer braucht. Es hat einerseits schon in den vergangene­n Jahren nach und nach die massigen Wohnzimmer­und TV-Wände ersetzt, da eine luftigere Optik eher den Geschmack der Zeit trifft.

Anderersei­ts sind Sideboards gestalteri­sch eine optimale Lösung, um im offenen Wohnraum den Küchenbere­ich optisch mit dem Wohnbereic­h zu verbinden. Es ist quasi das alte Küchenbuff­et, nur dass es nun dank seiner Länge die Grenze zum Wohnzimmer überschrei­tet. Simone Andrea Mayer, dpa

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Foto: Pieperconc­ept, dpa Dieser Hocker hat ein Loch mit Ablage, damit man ihn noch als Stauraum nutzen kann.

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