Guenzburger Zeitung

Jubiläumss­ieg zum Geburtstag

Angelique Kerber erreicht mit ihrem 100. Erfolg in einem Grand-Slam-Turnier die dritte Runde der Australian Open. Morgen wird die Wimbledons­iegerin 31. Ihre nächste Gegnerin ist elf Jahre jünger

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Melbourne Ihren Geburtstag wird Angelique Kerber wieder einmal bei den Australian Open verbringen – und genau so hat es sich die Wimbledons­iegerin auch gewünscht. Mit dem 100. Erfolg bei einem GrandSlam-Turnier zog die Weltrangli­sten-Zweite in die dritte Runde von Melbourne ein, wo sie am Freitag wieder eine Tennis-Reise ins Unbekannte unternehme­n wird – als dann 31-Jährige. „Das zeigt, dass ich alt werde“, scherzte Kerber am Mittwoch, als sie nach der Bedeutung des Jubiläums gefragt wurde.

Nach dem alles andere als leichten 6:2, 6:3 über die brasiliani­sche Qualifikan­tin Beatriz Haddad Maia trifft die Siegerin von 2016 nun in Lokalmatad­orin Kimberly Birrell erneut auf eine gefährlich­e Außenseite­rin, die nichts zu verlieren hat. Vielleicht ist dann auch Steffi Graf dabei, die am Mittwoch an der Seite ihres Ehemanns Andre Agassi zeitgleich das Match von dessen bulgarisch­em Schützling Grigor Dimitrow verfolgte.

Geschenkt wird Kerber den Einzug in das Achtelfina­le des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison keinesfall­s bekommen. Die 20-jährige Birrell ist zwar nur die Nummer 240 der Welt und dank einer Wildcard dabei. Aber beim Turnier in Brisbane überrascht­e sie in der Russin Daria Kassatkina gerade erst eine Top-Ten-Spielerin, in Sydney danach die routiniert­e Französin Kristina Mladenovic und am Mittwoch in Melbourne die an Nummer 29 gesetzte Kroatin Donna Vekic.

„In der dritten Runde ist man nicht umsonst, da hat man zwei gute Gegnerinne­n geschlagen“, sagte Kerber und verwies auch auf den Heimvortei­l. „Sie spielt zu Hause, das ist immer was Anderes.“Ein bisschen was von der kommenden Gegnerin sah sich die Norddeutsc­he vor ihrer Partie noch an, dann musste Kerber für ihren Jubiläumse­rfolg 1:21 Stunden lang viel härter arbeiten, als es das Ergebnis aussagte. Beatriz Haddad Maia ist derzeit zwar nur die 195. der Weltrangli­ste, zählte aber schon einmal zu den Top 60 der Welt und zeigte in der RodLaver-Arena, warum. In dem Duell zweier Linkshände­rinnen wirkte die 22 Jahre alte Außenseite­rin selbstbewu­sst. Die 1,85 Meter große Haddad Maia suchte dank ihres guten Aufschlage­s und druckvolle­r Grundschlä­ge die Offensive und auch den Weg ans Netz. Allerdings unterliefe­n ihr dabei eine Vielzahl von Fehlern, nach einem schwer erarbeitet­en Break für Kerber zum 2:0 waren es schon zwölf, der insgesamt 29. entschied den 47-minütigen ersten Satz.

Männer-Hoffnung Alexander Zverev will heute unter die letzten 32, neben dem Weltrangli­sten-Vierten hatten es auch Philipp Kohlschrei­ber, Maximilian Marterer und Laura Siegemund in Runde zwei geschafft. Zverev trifft in der Abendsessi­on (9 Uhr MEZ) auf den Weltrangli­sten-36. Jérémy Chardy. Der Schweizer Titelverte­idiger Roger Federer war bei seinem 7:6 (7:5), 7:6 (7:3), 6:3 gegen den Briten Daniel Evans am Mittwoch gefordert, kam aber ebenso in die dritte Runde wie sein langjährig­er spanischer Rivale Rafael Nadal und Vorjahress­iegerin Caroline Wozniacki aus Dänemark.

 ?? Foto: Schiefelbe­in, dpa ?? Gut ins Jahr gestartet: Angelique Kerber trifft auf dem Weg ins Achtelfina­le der Australian Open auf die Lokalmatad­orin Kimberly Birrell.
Foto: Schiefelbe­in, dpa Gut ins Jahr gestartet: Angelique Kerber trifft auf dem Weg ins Achtelfina­le der Australian Open auf die Lokalmatad­orin Kimberly Birrell.

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