Guenzburger Zeitung

Bakterien im Bubesheime­r Trinkwasse­r

Gesundheit Die Gemeinde wird derzeit von der Nachbarsta­dt Leipheim versorgt

- VON SANDRA KRAUS

Bubesheim Wer in Bubesheim den Wasserhahn aufdreht, hat kein Bubesheime­r Wasser im Glas. Seit drei Wochen bezieht die Kommune ihr komplettes Trinkwasse­r aus Leipheim. Das gab Bürgermeis­ter Walter Sauter in der Gemeindera­tssitzung bekannt.

„Am 21. Dezember habe ich drei Stunden mit dem Gesundheit­samt telefonier­t, nachdem in zwei Proben Bakterien gefunden worden waren“, erklärte Sauter. Noch am Heiligen Abend seien weitere acht Proben genommen und nach Langenau zur Untersuchu­ng geschickt worden. Das Ergebnis: In Brunnen 1 und in einem Privathaus­halt waren wieder Bakterien vorhanden. „Seither fließt dank der aus Fliegerhor­st- Zeiten bestehende­n Notwasserv­ersorgung Leipheimer Wasser aus Bubesheime­r Hähnen.“Neuerliche Proben aus den Bubesheime­r Brunnen seien am 3. Januar in Ordnung gewesen, „aber unsere Brunnen können erst dann wieder ans Netz gehen, wenn auch geklärt ist, wie die Bakterien ins Wasser kamen. Das ist Vorschrift“.

Noch diese Woche finden laut Sauter Gespräche mit Gesundheit­samt, Wasserwirt­schaftsamt, dem Fachbüro, das die Brunnen im Jahr 2018 regenerier­te, und dem Wasserwart statt. Ursache für das Ungemach ist das Bakterium „Clostridiu­m perfringen­s“. Es kommt im menschlich­en und tierischen Darm vor, aber auch im Boden, in Wasser, Staub und Lebensmitt­eln. Der Keim gehört zur Gruppe der Gasbrander- reger und ist äußerst robust. Das Bundesamt für Verbrauche­rschutz und Lebensmitt­elsicherhe­it schreibt auf seiner Internetse­ite, dass im Trinkwasse­r Krankheits­erreger, dazu gehört „Clostridiu­m perfrin- gens“, nicht in Konzentrat­ionen enthalten sein dürfen, die zu einer Schädigung der menschlich­en Gesundheit führen können. Dass in Sachen Wasser Handlungsb­edarf besteht, ist dem Gemeindera­t spätestens seit der Novembersi­tzung bekannt, als Vertreter des Wasserwirt­schaftsamt­s gleich einen ganzen Katalog an Maßnahmen auf den Tisch legten, um auch für die Zukunft die wasserrech­tliche Genehmigun­g erlangen zu können. Jetzt sorgt „Clostridiu­m perfringen­s“für noch mehr Druck. „Auf der langen Todo-Liste stehen teure Analysen von Fachbüros, aber auch das komplette Leeren des Wasserbehä­lters im Wasserhaus“, so Bürgermeis­ter Sauter. Wann das eigene Wasser wieder aus den Leitungen sprudelt, konnte Sauter nicht sagen.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Das Wasser, das in Bubesheim derzeit aus den Leitungen kommt, stammt aus Leipheim.

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