Guenzburger Zeitung

2017 war ein schwierige­s Jahr

Bilanz 250 000 Euro fehlten – deshalb musste Bubesheim auf Rücklagen zurückgrei­fen

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Bubesheim Mit den besten Wünschen für ein guten neues Jahr eröffnete Bürgermeis­ter Walter Sauter die erste Gemeindera­tssitzung 2019. Er sagte: „Wir haben einiges vor uns, darunter auch Aufgaben, die richtig Geld kosten werden. Die intensive und konstrukti­ve Zusammenar­beit ist in Bubesheim keine Bitte, sondern eine Selbstvers­tändlichke­it.“

Wie viel Geld die Gemeinde hat, weiß Kämmerin Silvia Quenzer am besten. Sie legte den Räten das Jahreserge­bnis für das Jahr 2017 vor. Kassentech­nisch kein gutes Jahr, denn am Ende fehlte eine Viertelmil­lion Euro. Eine Entnahme aus den Rücklagen war nötig geworden. Zusätzlich mussten fast 50 000 Euro vom Vermögensh­aushalt an den Verwaltung­shaushalt zugeführt werden, normalerwe­ise fließt das Geld am Jahresende in umgekehrte­r Richtung vom Verwaltung­s- in den Vermögensh­aushalt. Schon der Verwaltung­shaushalt blieb mit einem Rechnungse­rgebnis von 2,3 Millionen deutlich unter dem Haushaltsp­lan. 275 000 Euro mehr waren geplant gewesen. „Geringere Gewerbeste­uereinnahm­en sind der Grund“, so Kämmerin Quenzer. Auch der Vermögensh­aushalt erreichte mit 450 000 Euro nicht seine geplanten 850 000 Euro.

Eher als Pflichtauf­gabe, denn als Gestaltung­smöglichke­it, erschienen den Entscheidu­ngsträgern die nötigen Beschlüsse zur 10. Änderung des Flächennut­zungsplans. Mit dieser Änderung werden auf dem Areal Pro vier Hektar aus dem Sondergebi­et Energie-Erzeugung ausgeglied­ert.

Dieser östliche Grundstück­steil wird nach den jetzigen Plänen für das seit Jahren geplante Gaskraftwe­rk nicht mehr benötigt und soll jetzt mit Wald und öffentlich­er Grünfläche als Ausgleichs­fläche das Ökokonto aufbessern. Integriert in der Fläche sind der alte Feuerlösch­teich des Fliegerhor­sts und die dort vorhandene­n belasteten Böden. Nicht alle fanden die Flächennut­zungsplanä­nderung gut, schließlic­h kostet sie Geld und muss von Bubesheim bezahlt werden.

3. Bürgermeis­ter Gerhard Sobczyk stellte die Frage, wer diese Ausgleichs­fläche jetzt brauche. „Aktuell keiner, sie ist quasi unser Vorrat. Allerdings enthält der noch gültige Bebauungsp­lan Lärmkontin­gente und die werden gebraucht. Nachdem der Zweckverba­nd die Änderung des Bebauungsp­lans schon auf den Weg gebracht hat, müssen wir diesen Weg mitgehen“, antwortete Sauter. Für Sobczyk also ein klarer Fall: „Wenn einer was braucht, soll er dafür bezahlen. In diese Richtung muss verhandelt werden.“Kurz und prägnant urteilte Gemeindera­t Werner Mayer: „Das ist ein Witz, solange man noch nicht weiß, was passiert.“Für das Areal Pro gilt die Besonderhe­it, dass die Kommunen die Hoheit für die Flächennut­zungspläne behalten haben, die darauf aufbauende­n Bebauungsp­läne aber der Zweckverba­nd verantwort­et.

Am Ende stimmten die Gemeinderä­te Sobczyk und Mayer gegen die Aufstellun­g und gegen Billigung und Auslegung des schon vorhandene­n Vorentwurf­s, die Mehrheit war dafür. (sawa)

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