Guenzburger Zeitung

München will kein „sicherer Hafen“sein

Asyl-Unterkünft­e seien ausgelaste­t

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München Die Landeshaup­tstadt München erklärt sich vorerst nicht zu einem sicheren Hafen für aus Seenot gerettete Geflüchtet­e. Diesen Beschluss fasste der Sozialauss­chuss des Münchner Stadtrats.

Die Fraktionen von Grünen/Rosa Liste und Linke hatten per Eilantrag gefordert, dass München der Bundesregi­erung anbieten solle, die Geflüchtet­en von den deutschen Seenotrett­ungsschiff­en „Sea Watch 3“und „Professor Penck“aufzunehme­n. Als größte Kommune Deutschlan­ds solle sich München „seiner humanitäre­n Verantwort­ung stellen“, schrieben die Stadträte. Von den 298 momentan aus dem Mittelmeer geretteten Geflüchtet­en würden 60 in Deutschlan­d aufgenomme­n. Die zwei Schiffe waren wochenlang im Meer gekreuzt, weil zunächst kein EU-Land sie anlanden ließ. Dem Antrag zufolge sollte München die Initiative „Seebrücke – Schafft sichere Häfen“unterstütz­en und die Stadt als sicheren Hafen deklariere­n.

In Bayern führt die Website der „Seebrücke“bislang zwei Städte als „sichere Häfen“: Erlangen und Regensburg. Diesem Vorbild sollte nun auch München nach dem Willen von Grünen und Linken folgen. Sozialrefe­rentin Dorothee Schiwy allerdings argumentie­rte nun, dass das Asyl-Unterbring­ungssystem in München derzeit ausgelaste­t sei. „Unter bestimmten Voraussetz­ungen wäre eine Aufnahme von Flüchtling­en aus der Seenotrett­ung im Rahmen von Kontingent­en auch in München denkbar“, schreibt sie. Hierzu bedürfe es jedoch einer Länderoder Bundesrege­lung. Zudem sei eine gemeinsame Lösung auf Bundes- und europäisch­er Ebene „als einzig wirksame Lösung zielführen­d“. (epd)

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