Rückschlag für Julens Retter
Tunnelbau verzögert sich
Totalán Die Bewohner des südspanischen Dorfes Totalán haben Herzen und Blumen auf ihre Plakate gemalt. „Julen, wir lieben dich!“, steht auf einem ihrer Pappschilder, mit denen sie sich in der Nähe des Unglücksortes versammelt haben. Einige Menschen weinen. Stumm halten sie ihre Botschaften in die Höhe: „Julen, halt durch!“Oder: „Sie werden dich da rausholen.“Seit Sonntagmittag wird der zweijährige Junge in einem etwa 25 Zentimeter breiten und mehr als hundert Meter tiefen Brunnenschacht nahe des 700-Einwohner-Ortes vermutet.
Auch die Rettungsmannschaften hoffen unverändert auf ein Wunder – trotz der Rückschläge, die sie hinnehmen müssen. So wollten sie eigentlich bis zum Donnerstag über zwei provisorische Tunnel zu dem Jungen vordringen. Sie glauben, er stecke in etwa 80 bis hundert Meter Tiefe in dem Schacht, verschüttet unter einer Erd- und Geröllschicht.
Mehrere Erdrutsche in dem abschüssigen Gelände, ausgelöst durch die schweren Tunnelbau- und Tiefbohrmaschinen am Unfallort, verzögern jedoch den Baufortschritt der Rettungsröhren. Zudem soll es nun auch noch regnen. Die Einsatzleitung sprach am Donnerstagnachmittag von „Komplikationen“. Julens Vater bat die Rettungskräfte inständig, nicht aufzugeben. „Wir haben einen Schutzengel, der meinem Sohn helfen wird, lebend herauszukommen“, sagte er.