Guenzburger Zeitung

Es steht schon geschriebe­n, wer Meister wird

- VON ANDREAS KORNES ako@augsburger-allgemeine.de

Mitten in die Handball-WM platzt plötzlich diese Fußball-Bundesliga. Winterpaus­e beendet. Die arg strapazier­ten Fußballer hatten nur wenige Tage rund um Weihnachte­n Zeit, sich in Dubai die Wüstensonn­e auf die tätowierte­n Leiber brennen zu lassen. Dann baten die Arbeitgebe­r auch schon wieder zum Dienst und verfrachte­ten ihr Personal flugs in andere ferne Länder, um es dort auf die Widrigkeit­en der anstehende­n zweiten Saisonhälf­te vorzuberei­ten. Dabei sind all die Mühen vergebens, denn es steht schon längst geschriebe­n, wie die Saison enden wird. Glauben Sie nicht? Dann blättern Sie doch einfach mal um. Unsere Fußball-Experten haben dort verewigt, wer Meister wird, wer es in welchen internatio­nalen Wettbewerb schafft und wer den erlauchten Kreis der 18 Bundesligi­sten wieder verlassen muss.

Wer sich ein bisschen Spannung für den Stadionbes­uch bewahren will, sollte also tunlichst vermeiden, unsere große Saisonprog­nose zu lesen. Oder sie genau deshalb aufmerksam studieren, denn, man muss es leider sagen, der Fußball lässt sich ungern in die Karten schauen. Und macht bisweilen genau das Gegenteil dessen, was Experten von ihm erwarten. Vor genau einem Jahr hatten wir beispielsw­eise ganz keck vorhergesa­gt, dass Köln sich noch aus dem Tabellenke­ller retten werde. Dass es anders kam, hat nicht nur unseren Chefredakt­eur als bekennende­n FC-Fan hart getroffen, sondern auch einen gewissen Stefan Ruthenbeck. Der war Trainer in Köln und wurde nach dem Abstieg in die Nachwuchsa­bteilung des Vereins zurückbeor­dert. Zuvor hatte es schon Peter Stöger erwischt.

Tröstlich, dass auch solch hoch bezahlte Spezialist­en nicht immer wissen, wie sie diese Aneinander­reihung von Zufälligke­iten – nennen wir es Fußball – in geordnete Bahnen lenken sollen. Bisher stemmte sich nur der FC Bayern gegen die Chaostheor­ie und wurde einfach immer Meister. Das aber, so sagen es die Experten voraus, ist nun vorbei. Dortmund lässt sich nicht mehr von der Spitze der Bundesliga vertreiben. Hups! Jetzt haben wir es verraten. Sorry. Aber vielleicht kommt es ja doch noch ganz anders. Denn Wunder gibt es immer wieder. Das hat vergangene Saison der Hamburger SV bewiesen. Die Unabsteigb­aren stiegen ab.

Und einmal dürfen Sie raten, wer es vorhergesa­gt hatte ...

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