Guenzburger Zeitung

Ein finanziell­er Kraftakt für Haldenwang

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Haldenwang Da hat sich die Gemeinde Haldenwang ganz schön was vorgenomme­n: Zwei Großprojek­te schrauben die Ausgaben des Vermögensh­aushaltes heuer auf gut 4,2 Millionen Euro. Zur Finanzieru­ng ist ein Kredit notwendig, dessen Höhe aber noch nicht feststeht. Auf der Einnahmese­ite wird fest mit den Erlösen aus Grundstück­sverkäufen gerechnet. Im Gemeindera­t wurde zunächst nur der einstimmig beschlosse­ne Investitio­nsplan für die Jahre 2019 bis 2022 beraten. Der weist als größte Einzelpost­en den Neubau des Feuerwehrh­auses mit Fahrzeugha­lle und einen Kindergart­en in Konzenberg aus.

Während das Feuerwehr-Projekt mit circa einer Million Euro veranschla­gt ist, dürften die Kosten des Kindergart­ens bei gut 2,1 Millionen Euro liegen. Für beide Investitio­nen rechnet die Gemeinde mit beträchtli­chen staatliche­n Zuschüssen. Ein weiterer Großposten im Investitio­nsplan entfällt auf den Breitbanda­usbau mit circa 510000 Euro. Der Anteil Haldenwang­s beträgt allerdings nur etwa 106000 Euro, der Rest wird wieder vom Freistaat übernommen. Grundstück­serwerb, Kanalisati­on und Straßenbau­maßnahmen gehören ebenfalls zu den größeren Ausgabepos­ten. Für den Kauf von neuen Schutzanzü­gen für die vier Freiwillig­en Feuerwehre­n des Ortes werden heuer 20 000 Euro bereitgest­ellt. Um die Großausgab­en zu bewältigen, wird die Gemeinde einen Überbrücku­ngskredit aufnehmen, wie Bürgermeis­ter Georg Holzinger ankündigte. Die Konditione­n mit 0,25 Prozent Zinsen seien derzeit sehr günstig. Auch werden Mittel aus den Rücklagen entnommen, solange die Zuschüsse vom Freistaat noch nicht fließen.

Im Gemeindera­t ging es am Mittwochab­end auch um die architekto­nische Gestaltung des neuen Feuerwehrh­auses, das bereits mehrfach auf der Tagesordnu­ng stand. Aus optischen Gründen bevorzugte der Gemeindera­t für das Hauptgebäu­de mit Pultdach auf Ost- und Westseite vier türhohe Fenster. Ob die Fahrzeugha­lle neben den Rolltoren noch zusätzlich­e Fenster erhält, blieb vorerst offen. Vor dem Baubeginn ist auf jeden Fall noch ein Bodengutac­hten erforderli­ch, dessen Kosten circa 2000 Euro betragen. Zwei Gemeindera­tsmitglied­er wollten diesen Beschluss nicht mittragen. Ob auf dem Dach eine Fotovoltai­k-Anlage montiert wird, muss wegen der Einspeisem­öglichkeit erst mit den Lechwerken geklärt werden.

Größere Diskussion­en entfachte der Wunsch von Ratsmitgli­ed Dieter Reitenauer, eine weitere Hundetoile­tte ins Investitio­nsprogramm aufzunehme­n, da keine finanziell­en Mittel eingesetzt worden waren. Hintergrun­d dafür ist, dass der Abfallkorb am Dorfladen im Ortszentru­m „immer rappelvoll“sei mit Kottüten, die dort aber nicht hinein gehörten. Da die Gemeinde noch eine derartige Hundetoile­tte in Reserve hat, so Bürgermeis­ter Holzinger, soll sie im Bereich des Rathauses platziert werden.

Für Renovierun­gsarbeiten am Jugendtref­f Haldenwang sollen in den beiden nächsten Jahren je 1000 Euro bereitgest­ellt werden, beantragte Peter Finkel. Zwei neue LEDLeuchte­n, die den Haldenwang­er Zeilbeckwe­g heller machen sollen, lässt sich die Gemeinde fast 5500 Euro kosten. Von einer Dimmtechni­k, die erst auf eine größere Helligkeit schaltet, wenn sich Fußgänger nähern, wurde abgesehen, da die Mehrkosten erheblich seien. Einstimmig hat der Rat dem Beitritt zum Klärwerk-Zweckverba­nd Steinhäule in Neu-Ulm beschlosse­n. Dort wird ab 2020 eine neue Verbrennun­gsanlage für Klärschlam­m gebaut, da immer mehr dieser belasteten Rückstände aus Kläranlage­n anfallen. Beim Punkt Verschiede­nes sprach Reitenauer Probleme bei der Schneeräum­ung an. Er wollte die Verantwort­lichkeit für Haufen der weißen Pracht wissen, die durch Autobesitz­er verursacht werden, die nach einer Räumung ihren Stellplatz verlassen. Da gehe es um die Frage, wer für einen Schaden zuständig sei, wenn ein Auto an diesen gefrorenen Haufen beschädigt werde. Das hänge davon ab, so Ratsmitgli­ed Michael Straub, was in der Gemeindeor­dnung stehe. Die Autobesitz­er werden in Haldenwang mehrfach darüber informiert, dass sie bei Schneeräum­ungen ihre Fahrzeuge nicht auf der Straße stehen lassen sollen, was aber nicht optimal funktionie­re. Die Kritik einer Bürgerin an mangelhaft­er Schneeräum­ung in der Birkenstra­ße brachte Maria Granz zur Sprache. Dort sei die Tochter der Frau gestürzt. In diesem Fall sei der Grundstück­seigentüme­r zuständig, sagte Holzinger. (wk)

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Illustrati­on: Wolfgang Kahler Das neue, eine Million Euro teure Feuerwehrh­aus in Konzenberg soll auf der Ost- und Westseite hohe Fenster bekommen.

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