Nicolai Müller gibt eine Runde aus
Mit Abstiegskampf kennt sich Nicolai Müller aus – schließlich hat der 31-Jährige vier Jahre für den Hamburger SV gespielt. Diese Erfahrung und die Hoffnung darauf, dass Müller seine Torgefahr einbringt, dürfte die Verantwortlichen von Hannover 96 dazu bewogen haben, den Mittelfeldspieler im Januar von Eintracht Frankfurt auszuleihen. Bei den Hessen war er nicht an den starken Offensivkräften um Rebic, Haller und Jovic vorbeigekommen. In den bisherigen drei Spielen seit seiner Verpflichtung ging Müller zwar mit den anderen Hannoveranern unter. Im als Abstiegsfinale titulierten Spiel gegen den 1. FC Nürnberg zeigte der Mittelfeldspieler aber, warum er vor einigen Jahren einmal zwei Spiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritten hatte. In einem Spiel von geringem spielerischen Niveau war es Müller, der für die Glanzlichter sorgte. Nach Vorlagen von Weydant und Jonathas schoss er beide Treffer für die 96er und stellte damit den 2:0-Sieg klar. Damit tauschen Hannover und Nürnberg wieder die Plätze im Tabellenkeller. Während beim Club nach 15 sieglosen Spielen nur noch die kühnsten Optimisten an den Klassenerhalt glauben, ist in Hannover die Hoffnung zurück. Oder, um es mit dem neuen 96-Trainer Thomas Doll martialisch zu formulieren: „Wir haben ein Zeichen gesetzt, dass wir noch leben.“Nicolai Müller sah das ganz im Stil eines erfahrenen Abstiegskämpfers etwas gelassener. Nach seinen ersten Treffern für sein neues Team spendierte der 31-Jährige seinen neuen Mitspielern einen Mannschaftsabend. „Ich bin verhindert, aber wenn die Jungs etwas machen, sollen sie mir morgen die Rechnung mitbringen“, sagte er nach Schlusspfiff. Wie hoch die am Sonntag bei Müller eingereichte Rechnung ist, ist bislang nicht bekannt. (eisl)