Guenzburger Zeitung

Vorfreude auf den nächsten Hutznobnd

Musik, Geschichte­n und Kulinarisc­hes erinnern in Ichenhause­n ans Erzgebirge

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Ichenhause­n Der erste Arzgebirge­r Hutznobnd in Ichenhause­n war ein großer Erfolg – darum machten sich die Organisato­ren Heinrich Welscher und Manfred Stanzl gleich im Februar an eine Neuauflage in der Gaststätte Adler. Auch diesmal wurde der Saal gemütlich voll.

Diesmal war als besonderer Gast Felix Vogt dabei, Mitglied im Bundesvors­tand der Sudetendeu­tschen, der in Gundelfing­en ein sudetendeu­tsches Museum betreibt. Einige der Besucher sind noch im Erzgebirge geboren. Aber auch viele Kinder und Enkel der damals Heimatvert­riebenen waren unter den Gästen.

Bei Liedern aus dem Erzgebirge, gespielt von den Autenriede­r 4/3 Blechmusik­anten unter Leitung von Hermann Schwarz sagen die Besucher kräftig mit. Besonders, als Margit Scheppach und Anna Pfeffer im Zweigesang das Lied „Mei Grußmütter­la“von Anton Günther sangen, wurde es ganz heimelig. Beim gemeinsame­n Sammeln von erzgebirgi­schen Wörtern und Redewendun­gen lachten die Besucher viel und es kamen Erinnerung­en auf, wie „drham gelatscht“wurde.

Barbara Hoser erklärte, wie das Klöppeln ins Erzgebirge kam, mit welchen Eigenheite­n speziell dort gearbeitet wurde und zeigte kunstvoll aufgespann­te Spitzen. Die drei Frauen von der Klöppelgru­ppe Günzburg ließen den ganzen Abend mit Leichtigke­it die Klöppel auf ihren Klöppelsäc­ken tanzen. Heinrich Welscher bereitete derweil in der Küche Ergebirger Spezialitä­ten zu. Als Nachtisch gab es „ewas Sießes“, nämlich verschiede­ne Arten von „Hefnzeich“.

Ichenhause­ns Zweiter Bürgermeis­ter Franz Zenker las aus seinem Buch eine wahre Begebenhei­t vor, als er vor einigen Jahren auf einer Busreise in der halb verfallene­n Kirche in Abertham spontan auf der Orgel das Lied „Großer Gott, wir loben Dich“spielte und die Mitreisend­en, unter denen viele Heimatvert­riebene waren, mitsangen. Auch die Stadträte Gerlinde Schweiger

Der Zweite Bürgermeis­ter liest eine wahre Geschichte

und Reinhold Lindner, deren Vorfahren aus dem Erzgebirge stammen, waren „zun Hutzn“gekommen. Das Schöne am Hutznobnd war, dass viele Besucher Geschichte­n, Anekdoten und Wortsammlu­ngen vorgetrage­n und erzählt haben. Einige hatten auch „Räuchermän­nl“, Bilder und Landkarten mitgebrach­t und gezeigt.

OTermin Wegen des großen Zulaufs findet am 23. März um 19 Uhr ein dritter Hutznobnd statt. Anmeldung täglich ab 17 Uhr, außer montags, Telefon 08223/1284.

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Foto: Gerhard Büsch Gemütlich voll wurde es beim zweiten Hutznobend in Ichenhause­n. Musik, Geschichte­n, Gedichte und Kunsthandw­erk erinnerten an das Erzgebirge.

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