Guenzburger Zeitung

Der Kommandant hat jetzt zwei Stellvertr­eter

Viele Einsätze und hohe Anforderun­gen: Wie sich die Freiwillig­e Feuerwehr Burgau nicht nur mit ihrer Ausrüstung und dem Fuhrpark für die Zukunft rüstet

- VON PETER WIESER

Burgau Dass die Aufgaben einer freiwillig­en Feuerwehr immer vielfältig­er werden und immer mehr an Wissen und technische­m Knowhow gefordert wird, ist kein Geheimnis. Im vergangene­n Jahr wurde die Burgauer Wehr mit der Löschgrupp­e Großanhaus­en zu 198 Einsätzen gerufen. Weniger werden es wohl auch in Zukunft nicht werden. Wie wird sich die Wehr dieser Entwicklun­g stellen?

Der Stellenwer­t, den sie in der Markgrafen­stadt hat, ist hoch. Zur Dienstvers­ammlung waren jetzt nicht nur 70 aktive Mitglieder, sondern auch eine ganze Reihe an Ratsmitgli­edern gekommen. Dass die Stadt Burgau dafür sorgt, dass diese Bedeutung so bleibt, wurde dabei nur allzu deutlich. Derzeit würden die Förder- und Baumöglich­keiten für mehr Stellplätz­e beim Gerätehaus geklärt und auch mit der Führersche­inproblema­tik setze man sich auseinande­r, erklärte Bürgermeis­ter Konrad Barm (Freie Wähler). Anstatt des bisherigen Zuschusses für den Lkw-Führersche­in in Höhe von 1000 Euro werde die Stadt eventuell die Kosten dafür künftig komplett übernehmen. Auch in Bezug auf eine Aufwandsen­tschädigun­g sei man dabei, etwas zu erarbeiten. Möglicherw­eise wird in diesem Jahr noch darüber abgestimmt werden. Dass es für das Einsatzper­sonal, das 365 Tage im Jahr bereitsteh­e, um Menschen zu helfen, eine solche gibt, das hatte Kommandant Hans-Peter Merz schon im vergangene­n Jahr kritisiert (wir berichtete­n). „Es soll nicht so sein, dass wir betteln wollen – wir helfen umsonst –, uns geht es nur um eine Entschädig­ung“, erklärte Merz auch bei der diesjährig­en Dienstvers­ammlung.

Bei der Feuerwehr wird sich einiges tun. Dies begann jetzt bereits mit der Wahl des Stellvertr­eters des Kommandant­en – beziehungs­weise der Stellvertr­eter. Thomas Kiechle, zwölf Jahre lang Zweiter Kommandant, hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Dabei war die Entscheidu­ng gefallen, nicht nur einen, sondern gleich zwei neue Stellvertr­eter zu wählen. Mit Christian Schneider und Matthias Imminger – die Wahl beider erfolgte fast einstimmig – soll dies eine Erleichter­ung bei Urlaub oder Krankheit mit sich bringen, aber auch zur Unterstütz­ung des Kommandant­en in seinen Aufgaben beitragen. Mehr Geräteprüf­ungen, mehr Verwaltung­sarbeit, mehr Feuerbesch­auen: Inzwischen gebe es 146 feuerbesch­aupflichti­ge Gebäude, so Merz. 2019 werde man sich neu aufstellen und neu strukturie­ren, unter anderem mit dem Integriere­n von zusätzlich­en Fachbereic­hen, eine Notwendigk­eit bei einem Fuhrpark von 14 Fahrzeugen.

Apropos Fuhrpark: Auch in diesen wird investiert. Im vergangene­n Jahr wurde neben einem Mannnicht schaftstra­nsportfahr­zeug ein Fahrzeug mit einem Großraumlü­fter für das Entrauchen von Industriea­nlagen beschafft. Mitte April soll die neue Drehleiter geliefert werden. Als Nächstes ist die Beschaffun­g eines Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeugs anstelle des 25 Jahre alten Tanklöschf­ahrzeugs vorgesehen. Ein Jahr später soll ein weiteres Löschfahrz­eug durch ein neues ersetzt werden. Es bedürfe immer mehr neuer Techniken, betonte Kreisbrand­inspektor Erwin Schneider, der der aus 106 Aktiven und zwölf Jugendlich­en bestehende­n Wehr bescheinig­te: „Ihr seid eine gute und top ausgebilde­te Mannschaft.“Einen wichtigen Beitrag leisten die Jugendfeue­rwehr und der 230 Mitglieder starke Feuerwehrv­erein, sowohl für den Nachwuchs als auch für das Kameradsch­aftliche unter den Ehrenamtli­chen.

Geehrt wurden diese Aktive für ihre langjährig­e Dienstzeit: Thomas Berger, Alex Graf und Nicolaj Zech (zehn Jahre), Michael Maier (20), Markus Maier und Michael Kleinberg (25) sowie Manfred Amman und Hans Johemik (30). Befördert wurden Tobias Paulheim, Stefan Weber und Alexander Baraldo (Oberfeuerw­ehrmann), Günter Eser, Rainer Hammer, Harald Keller und Daniel Spiller (Hauptfeuer­wehrmann), Thomas Berger und Heinz Leihkauf (Löschmeist­er).

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Christian Schneider und Matthias Imminger (beide links) sind als Vertreter von Hans- Peter Merz gewählt. Thomas Kiechle (rechts) war nicht mehr angetreten.
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Fotos: Wieser Die Burgauer Wehr mit der Löschgrupp­e Großanhaus­en zählt insgesamt 106 aktive Mitglieder. Nun gab es wieder zahlreiche Ehrungen und Beförderun­gen.

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