Der Kommandant hat jetzt zwei Stellvertreter
Viele Einsätze und hohe Anforderungen: Wie sich die Freiwillige Feuerwehr Burgau nicht nur mit ihrer Ausrüstung und dem Fuhrpark für die Zukunft rüstet
Burgau Dass die Aufgaben einer freiwilligen Feuerwehr immer vielfältiger werden und immer mehr an Wissen und technischem Knowhow gefordert wird, ist kein Geheimnis. Im vergangenen Jahr wurde die Burgauer Wehr mit der Löschgruppe Großanhausen zu 198 Einsätzen gerufen. Weniger werden es wohl auch in Zukunft nicht werden. Wie wird sich die Wehr dieser Entwicklung stellen?
Der Stellenwert, den sie in der Markgrafenstadt hat, ist hoch. Zur Dienstversammlung waren jetzt nicht nur 70 aktive Mitglieder, sondern auch eine ganze Reihe an Ratsmitgliedern gekommen. Dass die Stadt Burgau dafür sorgt, dass diese Bedeutung so bleibt, wurde dabei nur allzu deutlich. Derzeit würden die Förder- und Baumöglichkeiten für mehr Stellplätze beim Gerätehaus geklärt und auch mit der Führerscheinproblematik setze man sich auseinander, erklärte Bürgermeister Konrad Barm (Freie Wähler). Anstatt des bisherigen Zuschusses für den Lkw-Führerschein in Höhe von 1000 Euro werde die Stadt eventuell die Kosten dafür künftig komplett übernehmen. Auch in Bezug auf eine Aufwandsentschädigung sei man dabei, etwas zu erarbeiten. Möglicherweise wird in diesem Jahr noch darüber abgestimmt werden. Dass es für das Einsatzpersonal, das 365 Tage im Jahr bereitstehe, um Menschen zu helfen, eine solche gibt, das hatte Kommandant Hans-Peter Merz schon im vergangenen Jahr kritisiert (wir berichteten). „Es soll nicht so sein, dass wir betteln wollen – wir helfen umsonst –, uns geht es nur um eine Entschädigung“, erklärte Merz auch bei der diesjährigen Dienstversammlung.
Bei der Feuerwehr wird sich einiges tun. Dies begann jetzt bereits mit der Wahl des Stellvertreters des Kommandanten – beziehungsweise der Stellvertreter. Thomas Kiechle, zwölf Jahre lang Zweiter Kommandant, hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Dabei war die Entscheidung gefallen, nicht nur einen, sondern gleich zwei neue Stellvertreter zu wählen. Mit Christian Schneider und Matthias Imminger – die Wahl beider erfolgte fast einstimmig – soll dies eine Erleichterung bei Urlaub oder Krankheit mit sich bringen, aber auch zur Unterstützung des Kommandanten in seinen Aufgaben beitragen. Mehr Geräteprüfungen, mehr Verwaltungsarbeit, mehr Feuerbeschauen: Inzwischen gebe es 146 feuerbeschaupflichtige Gebäude, so Merz. 2019 werde man sich neu aufstellen und neu strukturieren, unter anderem mit dem Integrieren von zusätzlichen Fachbereichen, eine Notwendigkeit bei einem Fuhrpark von 14 Fahrzeugen.
Apropos Fuhrpark: Auch in diesen wird investiert. Im vergangenen Jahr wurde neben einem Mannnicht schaftstransportfahrzeug ein Fahrzeug mit einem Großraumlüfter für das Entrauchen von Industrieanlagen beschafft. Mitte April soll die neue Drehleiter geliefert werden. Als Nächstes ist die Beschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs anstelle des 25 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs vorgesehen. Ein Jahr später soll ein weiteres Löschfahrzeug durch ein neues ersetzt werden. Es bedürfe immer mehr neuer Techniken, betonte Kreisbrandinspektor Erwin Schneider, der der aus 106 Aktiven und zwölf Jugendlichen bestehenden Wehr bescheinigte: „Ihr seid eine gute und top ausgebildete Mannschaft.“Einen wichtigen Beitrag leisten die Jugendfeuerwehr und der 230 Mitglieder starke Feuerwehrverein, sowohl für den Nachwuchs als auch für das Kameradschaftliche unter den Ehrenamtlichen.
Geehrt wurden diese Aktive für ihre langjährige Dienstzeit: Thomas Berger, Alex Graf und Nicolaj Zech (zehn Jahre), Michael Maier (20), Markus Maier und Michael Kleinberg (25) sowie Manfred Amman und Hans Johemik (30). Befördert wurden Tobias Paulheim, Stefan Weber und Alexander Baraldo (Oberfeuerwehrmann), Günter Eser, Rainer Hammer, Harald Keller und Daniel Spiller (Hauptfeuerwehrmann), Thomas Berger und Heinz Leihkauf (Löschmeister).