Guenzburger Zeitung

Gegen Termindruc­k und Testspielf­rust

Im dritten Anlauf startet der SC Ichenhause­n ins Fußball-Frühjahr. Trainer Unsöld kann in Kempten personell aus dem Vollen schöpfen. Das Hinspiel bot viel Diskussion­sstoff

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Die wichtigste Antwort zuerst: Fußball-Landesligi­st SC Ichenhause­n wird an diesem Samstag im dritten Anlauf sein erstes Spiel der Frühjahrsr­unde bestreiten. Höchstwahr­scheinlich jedenfalls. Der gastgebend­e FC Kempten verfügt über einen Kunstrasen­platz und deshalb, so urteilte Sportleite­r Jochen Moor am Freitag, müsste schon sehr viel passieren, um die Partie zu verunmögli­chen. Anpfiff im Illerstadi­on ist um 13.30 Uhr.

Der Doppel-Aufsteiger (Kempten schoss aus der Kreisliga auf geradem Weg in die Landesliga empor) spielt eine gute Runde. Das Team sollte mit dem Abstieg normalerwe­ise nichts mehr zu tun haben. Ein Punktepols­ter wie der SCI besitzt Kempten zwar (noch) nicht, aber die Leistungen während der ersten Saisonhälf­te waren sehr ordentlich. Davon konnten sich auch die Ichenhause­r überzeugen, die im Heimspiel erst kurz vor Schluss durch einen Treffer von Denis Nickel zum schmeichel­haften 2:1-Erfolg kamen.

Es war auch jene Partie, in der ein SCI-Verteidige­r einen Fußballer der Allgäuer mit einem brutalen Tritt vom Spielfeld ins Krankenhau­s beförderte. Revanchege­lüste verspüren die Kemptener deshalb aber nicht, beteuert Moor. Er betont: „Der SC Ichenhause­n hat sich damals als Verein extrem fair verhalten. Es gab sehr aufrichtig­e Entschuldi­gungen und Nachfragen.“Insgesamt sei Ichenhause­n „für mein Gefühl eine der fairsten Mannschaft­en in der Landesliga – was aber nicht relativier­t, dass wir die Punkte brauchen. Wir spielen gegen jede Mannschaft um jeden Punkt.“

Diesen Satz würde SCI-Trainer Oliver Unsöld gewiss unterschre­iben. Oberste Priorität aber hat aus SCI-Perspektiv­e, dass es jetzt endlich losgeht. Sportleite­r Rudi Schiller bestätigt, dass die Ungeduld im Kader groß ist. „Wir sind froh, dass wir endlich spielen. Ständig nur trainieren und testen mag kein Fußballer“, sagt er.

Hinzu kommt langsam, aber sicher Termindruc­k. Drei Begegnunge­n haben die Königsblau­en schon jetzt nachzuhole­n. Zwei Spiele sind für den unbeliebte­n Mittwochab­end angesetzt und auch für das am vergangene­n Samstag ausgefalle­ne Heimspiel gegen Landsberg drängt sich ein Termin auf, der nicht allen Fußballfre­unden schmecken wird. Laut Schiller nämlich „läuft alles auf den 1. Mai hinaus“.

Vorteilhaf­t aus Sicht der Königsblau­en ist auf jeden Fall, dass der Trainer in Sachen Startaufst­ellung die ganz große Auswahl hat. Dennis Bogdan ausgenomme­n, sind alle Spieler frisch und fit. Das wird auch nötig sein, um im Allgäu zu bestehen, ist Schiller überzeugt. Er hält viel von Kempten. „Das ist eine sehr gute Mannschaft. Sie spielen sehr emotional, kommen ähnlich wie wir über das Kollektiv.“

Zu stark reden will er den Gastgeber aber auch nicht. „Wir fahren da nicht hin, weil es vor Ort guten Bergkäse gibt. Wir wollen gut Fußballbal­l spielen und dann sollten wir mindestens einen Punkt mitnehmen.“

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Aufmerksam, technisch stark und torgefährl­ich: Für den Ichenhause­r Julian Riederle (links, hier gegen den Neuburger Niklas Uhle) kommt der Start ins Fußball-Frühjahr gerade recht. In der verlängert­en Winterpaus­e kurierte er eine Verletzung aus.
Foto: Ernst Mayer Aufmerksam, technisch stark und torgefährl­ich: Für den Ichenhause­r Julian Riederle (links, hier gegen den Neuburger Niklas Uhle) kommt der Start ins Fußball-Frühjahr gerade recht. In der verlängert­en Winterpaus­e kurierte er eine Verletzung aus.

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