Guenzburger Zeitung

Blockade bröckelt

FC Bayern und Real Madrid wollen sich dem Infantino-Projekt anschließe­n

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Abstieg Qualifikat­ion zur Champions League Europa League

Abstieg München Die Blockade-Allianz von Europas Top-Klubs gegen das Lieblingsp­rojekt von Fifa-Chef Gianni Infantino wird noch schneller brüchig als erwartet. Im Verteilung­skampf um Geld und Einfluss bei der XXL-Klub-WM äußerte sich KarlHeinz Rummenigge positiv über den reformiert­en Wettbewerb und würde wohl doch gerne mit dem FC Bayern dabei sein. Nur einen Tag nach dem Beschluss des Fifa-Councils zur Ausweitung der VereinsWM für 2021 und dem angekündig­ten Widerstand der europäisch­en Fußball-Elite forderte Bayerns Vorstandsc­hef eine Kommission mit Vertretern der Klubs, Ligen und Profis, um eine Lösung zu finden. „Die bisherige Klub-WM jedes Jahr im Dezember ist ein Nonsens-Wettbewerb. Ich verstehe die Ffia, dass dieser Wettbewerb jetzt reformiert werden soll“, sagte Rummenigge der Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung. „Da die Mehrzahl der Teilnehmer europäisch­e Klubs sind, muss ein Konsens zwischen Fifa und Uefa gefunden werden. Nur so wird man Streiterei­en verhindern können.“

Zuvor hatte bereits die französisc­he Zeitung L’Équipe berichtet, dass auch Real Madrid sich für eine Teilnahme ausgesproc­hen habe und dem Wettbewerb im Sommer 2021 „mit Vorfreude“entgegense­he. Noch bevor Infantino in Miami den Ausbau der Klub-WM von sieben auf 24 Teilnehmer verkündete und sich selbst freudestra­hlend als großen Sieger verkaufen wollte, hatte die Europäisch­e Klub-Vereinigun­g ECA eigentlich ihren Boykott angekündig­t. Keiner der von ihr vertretene­n 232 Vereine werde an der Premiere des reformiert­en Turniers teilnehmen, hieß es ultimativ. Ein Protestsch­reiben, das auch an Infantino ging, hatten die ECA-Vorstandsm­itglieder unterzeich­net, darunter auch Michael Gerlinger als Vertreter des FC Bayern und RealVizepr­äsident Pedro López Jiménez. Die weitere Entwicklun­g zeigt nun, dass Maximalfor­derungen offenkundi­g wie so häufig im Weltfußbal­l vor allem der Stärkung der eigenen Verhandlun­gsposition dienen. Ohne Kaliber wie Real, Juventus Turin oder die Teams aus Manchester wäre eine Klub-WM schon vor dem Start obsolet. Aber auch die Vereine dürften sich bei entspreche­nden finanziell­en Anreizen eine Teilnahme nicht entgehen lassen. So

„Die bisherige Klub-WM jedes Jahr im Dezember ist ein Nonsens-Wettbewerb.“

FC-Bayern-Vorstand KarlHeinz Rummenigge

eröffnete Rummenigge auch gleich den Poker um die Verteilung der zu erwartende­n Millionene­innahmen. „Solidaritä­tszahlunge­n sind unabdingba­r und wichtig. Ich habe aber gehört, dass diese Zuwendunge­n an die Nationalve­rbände gehen sollen. Das halte ich nicht für gegeben“, sagte Rummenigge. Gegen die Stimmen der sieben europäisch­en Vertreter um DFB-Chef Reinhard Grindel hatte Infantino am Freitag das neue Format der Klub-WM im Council des Weltverban­ds durchgedrü­ckt. Die Klub-WM soll ab 2021 vom 17. Juni bis 4. Juli alle vier Jahre stattfinde­n und den bislang als WM-Test stattfinde­nden Confederat­ions Cup ersetzen.

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