Die Jackfrucht als Fleischersatz
Kolumne Die Frucht aus Asien erobert nun hierzulande die Regale. Doch bei den Nährwerten sollte man aufpassen
Wir sollten weniger Fleisch, Wurst und konzentrierte Milchprodukte wie Käse essen. Das empfiehlt die Wissenschaft in Bezug auf unsere eigene Gesundheit, das Klima und das Wohl der Tiere. Eine oder maximal zwei Fleischoder Fischmahlzeiten pro Woche beziehungsweise wenig Wurst, Schinken, Käse und Butter sind erstrebenswert. Kein Problem für die Lebensmittelindustrie. Sie tüftelt fleißig an immer neuen Produkten. Mittlerweile füllt der Fleischund Milchersatz ganze SupermarktRegale. Doch die Nachahmung des Tierischen geht häufig nur mit einem großen Einsatz von Zusatzstoffen. Anders wäre der Geschmack, die Konsistenz und lange Haltbarkeit in den meisten Fällen gar nicht möglich. Ein kritischer Blick auf die Zutatenliste ist wichtig.
Zugegeben, die Gestaltung der Verpackungen wirkt häufig verlo- Doch die Abbildungen stimmen oft nicht mit den tatsächlichen Inhaltsstoffen oder der Herkunft der Zutaten überein. Zeigt ein Anbieter beispielsweise eine Alpenkulisse auf der Verpackung seines Getreidedrinks, kommen die Rohstoffe bei genauerem Studieren aus verschiedenen Ländern Europas.
Soja wird gerne in den USA oder China angebaut, Kokos in Asien. Gerade Vegetarier oder Veganer, denen eine klimafreundliche regionale Produktion ihrer Lebensmittel wichtig ist, werden so leicht in die Irre geführt.
Neben den staatlichen Siegeln gibt es verschiedene Label, die teilweise selbst von den Herstellern kreiert werden. Welche Richtlinien und Philosophie sich dahinter verbergen, lässt sich nur durch eine persönliche Recherche im Internet erfahren.
Neben Sojaprodukten wie Tofu, Saitan, Lupinen oder Kreationen aus Hülsenfrüchten fällt im Handel seit einiger Zeit die sogenannte auf – getrocknet oder verarbeitet. Während sie in Südund Südostasien zur Alltagsküche gehört, ist die Jackfrucht hierzulande noch vielen unbekannt.
Sie hat gelbes Fruchtfleisch, schmeckt wie eine Mischung aus Ananas und Banane. Im Handel ist die Frucht als hochverarbeitetes Convenience-Produkt, Trockenckend. obst oder in Konserven zu finden. Doch wer die Jackfrucht frisch beim Obst- und Gemüsehändler erwirbt, sollte sie in unreifem Zustand nicht roh essen. So ist sie sehr schwer verdaulich. Die grüne Baumfrucht kann bis zu 50 Zentimeter lang und mehr als 30 Kilogramm schwer werden.
Die Jackfrucht gilt in der vegetaJackfrucht rischen und veganen Küche als neuer Fleischersatz. Hierfür werden ananasgroße Früchte unreif geerntet. Das Fruchtfleisch ist jetzt einheitlich weiß und hat eine fleischähnliche Konsistenz – ähnlich wie Hähnchenfleisch. In diesem Reifezustand erinnert die Frucht geschmacklich an eine milde Artischocke. Das getrocknete oder eingedoste Fruchtfleisch lässt sich quasi wie Fleisch verarbeiten. Die Nährwerte unterscheiden sich allerdings deutlich vom Tierischen. Die Frucht enthält fast kein Eiweiß und sehr wenig Eisen. Als Fleischersatzprodukt wie Schnitzel oder Ähnliches muss das Fruchtfleisch mit diversen Zusatzstoffen versehen werden. Nur so kommt es in Form und schmeckt irgendwie.