Große Herausforderungen für die Kirche
Mit Pfarrerin Ruth Simeg ist das Leitungsteam Neu-Ulm wieder komplett
Neu-Ulm Ganz im Zeichen des Aufbruchs stand die erste Dekanatssynode in Neu-Ulm unter Leitung von Dekan Jürgen Pommer, der voriges Jahr die Nachfolge von Gabriele Burmann angetreten hatte. Schwungvoll mit Posaunen, Orgelklängen und Lobgesang begann der Tag am Samstagmorgen und im Mittelpunkt standen die Amtseinführung der neuen stellvertretenden Dekanin Ruth Simeg und das gegenseitige Kennenlernen sowie die anstehenden Aufgaben, denn personell gab es im vergangenen Jahr doch allerhand Veränderungen.
Mit den Worten „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“aus dem Gedicht „Stufen“von Hermann Hesse stimmte Dekan Jürgen Pommer auf die kommende „spannende Zeit“der nächsten sechs SynodenJahre ein. Bereits spannend war es beim morgendlichen Gottesdienst und der Einführung von Ruth Simeg als stellvertretende Dekanin. Die 36-Jährige ist seit zehn Jahren im Neu-Ulmer Dekanat aktiv und seit etlichen Jahren Pfarrerin in der Erlösergemeinde Offenhausen im Landkreis Neu-Ulm.
Ihre Predigt stützte sie auf den jungen biblischen Timotheus, der auch Zuspruch brauchte. Unter anderem verwies die Pfarrerin auf die von der Landeskirche in München für 2020 angekündigte Verteilung etlicher Aufgaben auf die Dekanate und den neuen Landesstellenplan, wonach eine Kürzung von etwa zehn Prozent verkraftet werden müsse. Dieses „Schreckgespenst“stehe im Raum, neben dem Pfarrermangel und anhaltenden Kirchenaustritten. Simeg blickt dennoch optimistisch in die Zukunft, wenn jeder einen Teil seiner Energie in die Aufgaben der Synode investiere, um gemeinsam zu gestalten und die Kirche erlebbar zu machen. Gemeinsam wurde dann das Abendmahl gefeiert, das Pfarrer Friedrich Martin, Dekanstellvertreter aus Günzburg, mit Pfarrerinnen verteilte.
Jürgen Pommer und etliche Kirchenvertreter stellten das Dekanat und seine vielfältigen Einrichtungen und Aktivitäten in Wort, per Beamer oder auf einer großen Landkarte, ausgelegt auf dem Gotteshausboden, vor. Er informierte außerdem über das oberste Organ des Dekanates, die Synode.
Sie setzt sich aus ein bis drei vom Kirchenvorstand gewählten Mitgliedern und einem Pfarrer oder einer Pfarrerin jeder Kirchengemeinde zusammen. Hinzu kommen Vertreter kirchlicher Einrichtungen wie der Diakonie und kirchliche Mitarbeiter mit besonderen Aufgaben. Die Dekanatssynode fördere zudem die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden untereinander und stelle sich gesamtkirchlichen und gesellschaftlichen Fragen.
Zum Dekanat Neu-Ulm zählen 26 evangelische Kirchengemeinden, von Neu-Ulm bis Thannhausen, von Illertissen bis Höchstädt. Mehr als 55000 evangelische Christen leben in diesem Gebiet.