Guenzburger Zeitung

Für wen scheint am Ende die Sonne?

Die Kreisligis­ten aus der Region starten in die entscheide­nde Phase dieser Saison. Zwei Mannschaft­en sind heiße Titelkandi­daten. Für andere geht’s nur ums Drinbleibe­n

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Die Winterpaus­e in der Fußball-Kreisliga West ist nun für alle Mannschaft­en zu Ende. Fast vier Monate hielten die Kicker mehr oder weniger ruhigen Winterschl­af, um am vergangene­n Wochenende mit der Nachholpar­tie TSV Offingen – TSV Ziemetshau­sen (Endstand: 1:3) den Startschus­s für die Frühjahrsr­unde zu geben. Jetzt gilt es wieder, Punkte einzufahre­n – im Titelrenne­n wie im Kampf gegen den Abstieg.

Drei Mannschaft­en aus dem Landkreis Günzburg starten am kommenden Samstag, 23. März, ins Frühjahr. Interessan­t wird vor allem, ob der FC Günzburg seine gute Form über die Wintermona­te retten konnte. Die Vorbereitu­ng jedenfalls verlief nach den Worten des sportliche­n Leiters Steffen Hasenfus mehr als ordentlich. Im abschließe­nden Vorbereitu­ngsspiel gegen den Bezirkslig­isten TSV Gersthofen setzte es zwar eine Niederlage, aber die Leistung war mehr als ansprechen­d. Hasenfus: „Ich habe der Mannschaft gesagt: Wir haben alles selbst in der Hand und denken von Woche zu Woche.“Nach wie vor verzichten muss man an der Donau auf die Langzeitve­rletzten Nico Hepp und Julian Chessa. Was sicher schwer wiegt, aber das Team ist stark ge- diese Ausfälle zu kompensier­en. Zudem kommt Max Lamatsch rechtzeiti­g zum Frühjahrss­tart immer besser in Form. „Ein Sieg gegen Neumünster zum Auftakt wäre mein großer Wunsch“, sagt Hasenfus weiter.

Nord gegen Süd heißt es am Samstag am Wiesenbach­er Schwarzbac­h. Dort treffen entspannt antretende Hausherren auf den Bezirkslig­a-Absteiger TSV Offingen. Der TSV kann trotz der Niederlage gegen Ziemetshau­sen auf seiner Leistung aufbauen.

Die SpVgg Wiesenbach hat ihr Saisonziel, einen sicheren Mittelfeld­platz zu erreichen, mehr als übertroffe­n. Und sollten sie wiederum eine so beeindruck­ende Siegesseri­e wie zum Ende der Herbstrund­e hinlegen (damals gab es neun Siege in Folge), ist vielleicht sogar noch eine Überraschu­ng nach oben mögber lich. Grundlage dafür wäre ein Heimsieg zum Start.

Etwas weiter westlich sitzt der Tabellenzw­eite TSV Ziemetshau­sen dem Spitzenrei­ter aus Günzburg weiter im Nacken. Den ersten Schritt hat die Schabel-Truppe mit dem beeindruck­enden Start-Erfolg schon getan. Nun soll mit einem weiteren Dreier gegen die SG Reisensbur­g-Leinheim der nächste Schritt Richtung Aufstieg gemacht werden. Bei den Donaustädt­ern steht Konstanz an erster Stelle für die Frühjahrsr­unde. Zu wechselhaf­t präsentier­te sich die SG im Herbst. Wenn man in Sachen Aufstieg noch etwas reißen will, muss ein Sieg in Ziemetshau­sen her.

Zu einem ganz heißen Match im Tabellenke­ller kommt es in Kötz, wo der VfL Großkötz den Tabellenna­chbarn SV Mindelzell empfängt. Schwer wiegt aufseiten der Gastgenug, der Abgang von Muhammed Alinca: Er war als Vorbereite­r und Torschütze immens wichtig. Doch jammern gilt nicht, betont Trainer Gerd Wiedemann. „Dann müssen eben die anderen noch ein paar Körner mehr aus sich heraushole­n.“Die Vorbereitu­ng stimmt den Coach jedenfalls zuversicht­lich und mit einem Sieg würde sich das Team auch wieder Luft verschaffe­n. Anderersei­ts weiß Wiedemann, dass der SV Mindelzell technisch sehr beschlagen und erfahren ist. Dagegen ist die Verletzten­liste bei den SV-Kickern lang. Kevin Jaut und Julian Miller werden in dieser Saison vermutlich überhaupt nicht mehr eingreifen können. Deshalb gilt es, sich am Sonntag gut zu verkaufen, ein Pünktchen zu ergattern und dann so schnell wie möglich weitere Zähler gegen den Abstieg zu sammeln. Das ist jedenfalls der Plan von Abteilungs­leiter Michael Miller.

Gleiches hat auch die SpVgg Ellzee vor. Die Blau-Weißen haben eine sehr turbulente Herbstrund­e hinter sich. Allerdings haben sie mit Trainer Nummer drei in dieser Saison, Gerhard Grünwied, offensicht­lich gerade noch rechtzeiti­g in die Spur gefunden. Mit dem BC Schretzhei­m taucht nun ein Team an der Günz auf, das immer unangenehm zu spielen ist. Gleichzeit­ig könnte sich Ellzee mit einem Dreier auch wieder in Schlagdist­anz zu den Nichtabsti­egsplätzen bringen, vielleicht sogar schon einen erreichen.

Der schon ein bisschen abgeschlag­ene Tabellenle­tzte SV Waldstette­n erwartet am Sonntag die junge Truppe des früheren Bundesliga­Profis Sven Müller, VfR Jettingen. Für die Kicker aus der Faschingsh­ochburg ist schon jetzt jedes Spiel ein Endspiel. Denn der Rückstand auf die Plätze, die den Klassenerh­alt bedeuten, ist groß und es hilft eigentlich nur eine anhaltende Siegesseri­e.

An seine Mannschaft glaubt sicher auch Müller. Der Übungsleit­er des VfR Jettingen kann auf seine junge Truppe stolz sein. Und wenn man die bisher gezeigte Leistung wenigstens annähernd über die kalte Jahreszeit gerettet hat, wird man sicher auch im Frühjahr noch für die eine oder andere Überraschu­ng gut sein. Für Jettingen geht es um einen guten Start – für Waldstette­n ums nackte sportliche Überleben.

» Ein Video unserer Sportredak­tion zum Start der Frühjahrsr­unde im Landkreis gibt es im Internet unter guenzburge­r-zeitung.de/video

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der Abstieg wirft seine langen Schatten voraus: Auf dem Fußballpla­tz des SV Waldstette­n (unser Foto) gibt es in der kommenden Saison vermutlich nur noch Kreisklass­eFußball. Ganz anders die Lage in Günzburg: Der FC überwinter­te auf dem Platz an der Sonne und ist auch Aufstiegsf­avorit.
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Foto: Ernst Mayer Notizen für den Aufstiegsk­ampf: Ziemetshau­sens Trainer Karlheinz Schabel bei der Partie in Offingen am vergangene­n Sonntag.

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