Für wen scheint am Ende die Sonne?
Die Kreisligisten aus der Region starten in die entscheidende Phase dieser Saison. Zwei Mannschaften sind heiße Titelkandidaten. Für andere geht’s nur ums Drinbleiben
Landkreis Die Winterpause in der Fußball-Kreisliga West ist nun für alle Mannschaften zu Ende. Fast vier Monate hielten die Kicker mehr oder weniger ruhigen Winterschlaf, um am vergangenen Wochenende mit der Nachholpartie TSV Offingen – TSV Ziemetshausen (Endstand: 1:3) den Startschuss für die Frühjahrsrunde zu geben. Jetzt gilt es wieder, Punkte einzufahren – im Titelrennen wie im Kampf gegen den Abstieg.
Drei Mannschaften aus dem Landkreis Günzburg starten am kommenden Samstag, 23. März, ins Frühjahr. Interessant wird vor allem, ob der FC Günzburg seine gute Form über die Wintermonate retten konnte. Die Vorbereitung jedenfalls verlief nach den Worten des sportlichen Leiters Steffen Hasenfus mehr als ordentlich. Im abschließenden Vorbereitungsspiel gegen den Bezirksligisten TSV Gersthofen setzte es zwar eine Niederlage, aber die Leistung war mehr als ansprechend. Hasenfus: „Ich habe der Mannschaft gesagt: Wir haben alles selbst in der Hand und denken von Woche zu Woche.“Nach wie vor verzichten muss man an der Donau auf die Langzeitverletzten Nico Hepp und Julian Chessa. Was sicher schwer wiegt, aber das Team ist stark ge- diese Ausfälle zu kompensieren. Zudem kommt Max Lamatsch rechtzeitig zum Frühjahrsstart immer besser in Form. „Ein Sieg gegen Neumünster zum Auftakt wäre mein großer Wunsch“, sagt Hasenfus weiter.
Nord gegen Süd heißt es am Samstag am Wiesenbacher Schwarzbach. Dort treffen entspannt antretende Hausherren auf den Bezirksliga-Absteiger TSV Offingen. Der TSV kann trotz der Niederlage gegen Ziemetshausen auf seiner Leistung aufbauen.
Die SpVgg Wiesenbach hat ihr Saisonziel, einen sicheren Mittelfeldplatz zu erreichen, mehr als übertroffen. Und sollten sie wiederum eine so beeindruckende Siegesserie wie zum Ende der Herbstrunde hinlegen (damals gab es neun Siege in Folge), ist vielleicht sogar noch eine Überraschung nach oben mögber lich. Grundlage dafür wäre ein Heimsieg zum Start.
Etwas weiter westlich sitzt der Tabellenzweite TSV Ziemetshausen dem Spitzenreiter aus Günzburg weiter im Nacken. Den ersten Schritt hat die Schabel-Truppe mit dem beeindruckenden Start-Erfolg schon getan. Nun soll mit einem weiteren Dreier gegen die SG Reisensburg-Leinheim der nächste Schritt Richtung Aufstieg gemacht werden. Bei den Donaustädtern steht Konstanz an erster Stelle für die Frühjahrsrunde. Zu wechselhaft präsentierte sich die SG im Herbst. Wenn man in Sachen Aufstieg noch etwas reißen will, muss ein Sieg in Ziemetshausen her.
Zu einem ganz heißen Match im Tabellenkeller kommt es in Kötz, wo der VfL Großkötz den Tabellennachbarn SV Mindelzell empfängt. Schwer wiegt aufseiten der Gastgenug, der Abgang von Muhammed Alinca: Er war als Vorbereiter und Torschütze immens wichtig. Doch jammern gilt nicht, betont Trainer Gerd Wiedemann. „Dann müssen eben die anderen noch ein paar Körner mehr aus sich herausholen.“Die Vorbereitung stimmt den Coach jedenfalls zuversichtlich und mit einem Sieg würde sich das Team auch wieder Luft verschaffen. Andererseits weiß Wiedemann, dass der SV Mindelzell technisch sehr beschlagen und erfahren ist. Dagegen ist die Verletztenliste bei den SV-Kickern lang. Kevin Jaut und Julian Miller werden in dieser Saison vermutlich überhaupt nicht mehr eingreifen können. Deshalb gilt es, sich am Sonntag gut zu verkaufen, ein Pünktchen zu ergattern und dann so schnell wie möglich weitere Zähler gegen den Abstieg zu sammeln. Das ist jedenfalls der Plan von Abteilungsleiter Michael Miller.
Gleiches hat auch die SpVgg Ellzee vor. Die Blau-Weißen haben eine sehr turbulente Herbstrunde hinter sich. Allerdings haben sie mit Trainer Nummer drei in dieser Saison, Gerhard Grünwied, offensichtlich gerade noch rechtzeitig in die Spur gefunden. Mit dem BC Schretzheim taucht nun ein Team an der Günz auf, das immer unangenehm zu spielen ist. Gleichzeitig könnte sich Ellzee mit einem Dreier auch wieder in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen bringen, vielleicht sogar schon einen erreichen.
Der schon ein bisschen abgeschlagene Tabellenletzte SV Waldstetten erwartet am Sonntag die junge Truppe des früheren BundesligaProfis Sven Müller, VfR Jettingen. Für die Kicker aus der Faschingshochburg ist schon jetzt jedes Spiel ein Endspiel. Denn der Rückstand auf die Plätze, die den Klassenerhalt bedeuten, ist groß und es hilft eigentlich nur eine anhaltende Siegesserie.
An seine Mannschaft glaubt sicher auch Müller. Der Übungsleiter des VfR Jettingen kann auf seine junge Truppe stolz sein. Und wenn man die bisher gezeigte Leistung wenigstens annähernd über die kalte Jahreszeit gerettet hat, wird man sicher auch im Frühjahr noch für die eine oder andere Überraschung gut sein. Für Jettingen geht es um einen guten Start – für Waldstetten ums nackte sportliche Überleben.
» Ein Video unserer Sportredaktion zum Start der Frühjahrsrunde im Landkreis gibt es im Internet unter guenzburger-zeitung.de/video