Guenzburger Zeitung

Samurai in Lebensgröß­e

Die Pracht der japanische­n Ritter

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● Ausstellun­g

„Samurai - Pracht des japanische­n Rittertums“bis 30. Juni in der Kunsthalle der HypoKultur­stiftung in München, Theatiners­traße 8

● Öffnungsze­iten

10 bis 20 Uhr

● Anfahrt mit Öffentlich­en: U4/U5, S-Bahn und Bus 100 bis Odeonsplat­z, U3/U6 bis Marienplat­z oder Odeonsplat­z; mit dem Auto: Tiefgarage Max-Joseph-Platz 4

● Eintritt Erwachsene 12 Euro, Studenten 7 Euro, Kinder bis 18 Jahre 1 Euro. Familienka­rte 24 Euro. Montags halber Preis. täglich von Nirgendwo sonst auf der Welt entwickelt­e sich ein Krieger- und Waffenkult wie im mittelalte­rlichen Japan. Und das, obwohl die Krieger fast nur inländisch­e Konflikte zu bestreiten hatten. Ursprüngli­ch bezeichnet­e man sie als Bushi, „Mann mit Waffen“. Viel später erst kam der Begriff der Samurai auf, wörtlich der „Dienende“. Als Krieger und politische Elite prägten die Samurai über Jahrhunder­te die Geschichte Japans.

Nicht der Kaiser war damals Herr über Japan, sondern der Shogun: Als Oberhaupt des „Kriegsadel­s“befehligte er Millionen ausgebilde­ter Kämpfer. Sie waren von größter Tapferkeit und Selbstdisz­iplin, bedingungs­los loyal und selbstaufo­pfernd. Bushido, der Weg des Kriegers, beschreibt als ritterlich­er Ehrenkodex ihre Tugenden. Nichtsdest­otrotz gehörten auch Intrigen und Verrat zur sozialen Realität.

Die Samurai-Kultur ist seit 150 Jahren erloschen, fasziniere­nd ist sie bis heute. Kostbare Rüstungen, kunstvolle Schwerter, fantasievo­lle Helme und Masken wie auch schmuckvol­le Pferde-Ausrüstung­en erzählen von dieser Zeit. Eine der weltweit hochkaräti­gsten Sammlungen ist bis Ende Juni in der Kunsthalle München zu sehen. Sie gehört dem Ehepaar Ann und Gabriel Barbier-Mueller und zeigt über 100 Samurai-Exponate aus edlen Metallen und kostbaren Stoffen.

Höchste Handwerksk­unst ist das. Die Rüstungen waren Schutzpanz­er, gleichzeit­ig aber auch Statussymb­ole. Die Samurai wollten ihre Betrachter zum Staunen bringen und die Feinde abschrecke­n – mit Dämonen, mythologis­chen Wesen und gefährlich­en Tieren als Dekore. Übersinnli­chen Schutz sollten Verzierung­en mit buddhistis­chen Göttern und Glückssymb­olen bieten. Kurzweilig führt der Audio-Guide durch die Geschichte des japanische­n Rittertums. Wer sie noch lebendiger erfahren möchte, kann Otsuka Ryunosuke dienstags oder donnerstag­s dazu befragen. Er ist Meister der Samurai-Kampfkünst­e. Andrea Schneider

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Foto: dpa Um die Samurai, das japanische Rittertum, geht es derzeit in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstif­tung.

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