Das Alpaka für jedermann
Zwei Experten erzählen, was das Tier aus Südamerika frisst und wie es in Bayern zurechtkommt
Bühl im Ries/Neu-Ulm Sie sehen aus wie Plüschtiere – Alpakas. In den sozialen Netzwerken liegt das Tier aus Südamerika wegen seiner lustigen Frisuren im Trend. Und auch hier wird es immer beliebter. Für alle Alpaka-Liebhaber gibt es eine gute Nachricht: Privatmenschen in Deutschland dürfen das Tier halten. Dabei gibt es einiges zu beachten.
Bernhard Maurer züchtet gemeinsam mit seinem Bruder seit neun Jahren Alpakas in Neu-Ulm. Auf ihrem Bauernhof leben 160 Tiere. Albert Schmidt aus Bühl im Ries besitzt neun Exemplare. Beide Alpakaexperten sagen, dass die Kamelform ein Herdentier ist. Deshalb schreibe das Gesetz vor, mindestens zwei Tiere zu halten. Dafür benötige man Platz, wenigstens 1100 Quadratmeter, die Fläche von zwei Fußballstrafräumen. „Für jedes weitere Tier braucht man nochmals 100 Quadratmeter“, sagt Maurer. Abgesehen davon sollten Männchen und Weibchen getrennt werden, da sonst Unruhen in der Herde entstehen können.
Auch wenn das Alpaka aus Südamerika stammt, hat es laut Maurer nahezu keine Anpassungsprobleme in Bayern. Schmidt sagt, dass die Tiere sogar das ganze Jahr über im Freien bleiben können. „Sie brauchen aber einen überdachten Bereich.“Schwierig sei es lediglich, wenn das Wetter über längere Zeit schwülwarm bleibe. Dann müssen sich die Alpakas abkühlen. „Wir bauen dafür Planschbecken auf“, sagt Maurer. Er empfiehlt solche für Hunde wegen der scharfen Krallen.
Und was fressen Alpakas? „Heu und Gras. Es sind genügsame Tiere“, sagt Schmidt. Gehe es um das Futter, dann könne ein Alpaka spucken, sagt Maurer – nicht auf Menschen, sondern auf Artgenossen, wegen Streitigkeiten untereinander. Ansonsten seien die Alpakas gerne unter sich und hätten kein Bedürfnis, Menschen zu gefallen. „Sie fressen und schlafen lieber gemeinsam.“