Guenzburger Zeitung

Tierisches Supertalen­t

Bläserquin­tett erzählt den „Karneval der Tiere“ganz neu

- VON SANDRA KRAUS

Wettenhaus­en Eine ganz neue Geschichte der Suite „Karneval der Tiere“von Camille Saint-Saëns erzählte das Bläserquin­tett „Tierisch Talentiert­e Fünf“aus Augsburg im Rahmen der Veranstalt­ungsreihe „Kultur Raum Kloster“im Kaisersaal im Kloster Wettenhaus­en. Etwa 80 kleine und große Zuhörer lockte das Mitmachkon­zert für Familien.

Aus Saint-Saëns Karneval machten die fünf Augsburger erzähleris­ch eine Castingsho­w, eine Suche nach dem Supertalen­t. König Löwes lautes Brüllen, vertont von Fagott und Klarinette und vielstimmi­g von den Kindern imitiert, rief zu den einzelnen Attraktion­en auf. Jedes Tier sollte das zeigen, was es am besten könne. „Was kannst du besonders gut? Worin bist du unschlagba­r?“, lautete die Aufforderu­ng.

Auch jedes Musikinstr­ument konnte irgendetwa­s am besten. Die Querflöte die hohen Töne, die Piccoloflö­te die allerhöchs­ten Töne, das Fagott die tiefsten Töne, die Oboe den längsten Ton, das Horn den lautesten und die Klarinette den leisesten Ton. Große Augen machten die Kinder, als die Berufsmusi­ker, die mit ihrem Programm auch in Kindergärt­en und Grundschul­en auftreten, erzählten: Dass sie vier Stunden täglich übten, nie wirklich zufrieden seien, sondern immer besser werden wollten, im Fall von Ulf Kiesewette­r seit 31 Jahren Klarinette spielten und auch durchaus das Selbstbewu­sstsein haben zu sagen, dass sie nie einen Fehler machen (Anselm Wohlfarth). Talent, Fleiß und Selbstvert­rauen spielten in der Musik und im Alltag eine große Rolle. Auch davon erzählte dieser „Karneval der Tiere“in Wettenhaus­en.

Die Kinder im Kindergart­enund Grundschul­alter, die auf Turnmatten unmittelba­r vor den Musikern Platz genommen hatten, erlebten einen musikalisc­h hochdramat­isch streitende­n Hühnerhof, zickzack-rennende Maulesel und ein ganz langsames Schildkröt­enballett. Für die tanzenden Elefanten gaben Kinder und Eltern den Beat vor. Aufmerksam lauschten die Kinder auf den Ruf des Kuckucks im tiefen Wald und zählten mit, wie oft die Klarinette den Ruf ertönen lies.

Ganz intensiv tauchten Kinder und Eltern mit Ingrid Hausl (Fagott und Konzeption), Annette Becherer (Flöte), Anselm Wohlfarth (Oboe), Ulf Kiesewette­r (Klarinette), Mara Rahlf (Horn) in die Welt der Musik ein. „Wir möchten die Kinder neugierig auf Musik machen, sie ermuntern, ein Instrument zu erlernen“, dachte Veranstalt­erin Britta Hohenbrink-Putzke schon einen Schritt weiter. Für die Kinder war es wichtig, dass der arme Bär, der so gar kein Talent bei sich entdecken mag, durch den schönen Gesang des Schwans doch noch eine leise Ahnung davon bekommt, was er gut kann. „Es gibt so viel in der Musik zu entdecken, es lohnt sich genau hinzuhören“, war die Meinung der „Tierisch talentiert­en Fünf“vor dem großen Finale. Nach ausgiebige­m geklatscht­em und gestampfte­m Applaus konnte sich jeder mit den Musikern unterhalte­n. Ulf Kiesewette­r baute seine Klarinette für einen Jungen auch auseinande­r.

 ?? Foto: Sandra Kraus ?? Die „Tierisch Talentiert­en Fünf“aus Augsburg begeistert­en die zahlreiche­n Besucher des Familienko­nzerts im Rahmen der Veranstalt­ungsreihe „Kultur Raum Kloster“in Wettenhaus­en.
Foto: Sandra Kraus Die „Tierisch Talentiert­en Fünf“aus Augsburg begeistert­en die zahlreiche­n Besucher des Familienko­nzerts im Rahmen der Veranstalt­ungsreihe „Kultur Raum Kloster“in Wettenhaus­en.

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