Der Rat der Börsen-Oma ist gefragt
Beate Sander aus Ulm ist durch Aktien Millionärin geworden. In Günzburg erzählt sie, wie sie das geschafft hat. Die Arbeit mit ihrem Depot nennt sie einen Knochenjob
Beate Sander ist durch Aktien Millionärin geworden. In Günzburg erzählt die 81-Jährige, wie sie das geschafft hat. »
Es lohnt sich, versichert Beate Sander. Für einen selbst, mindestens aber für die Kinder und Enkel. Man muss nur wissen, wie. Im Gespräch mit Sparkassen-Vorstand Uwe Leikert nennt die Börsen-Oma ein Beispiel. Die Menschen werden immer älter. Sie brauchen ein Hörgerät oder einen Treppen-Lift, sie müssen zum Arzt oder ins Krankenhaus – warum also nicht in Unternehmen investieren, die auf medizinischem Gebiet und damit weitgehend krisenfest unterwegs sind? Oder in Unternehmen, die sich kreativ des Klima- oder Umweltschutzes annehmen. Man müsse ja nicht mit Rüstung oder Kinderarbeit spekulieren.
Der Erfolg war Beate Sander nicht in die Wiege gelegt. „Ich und mein Mann haben keinen Cent geerbt“. Zunächst habe es gegolten, das Reihenhäuschen und das Studium der Kinder zu finanzieren. Die Botschaft: Man kann auch mit kleinen Beträgen ins Aktiengeschäft einsteigen. Und das in jedem Alter. Gerade jetzt in Zeiten von Niedrigoder Negativzinsen. Die andere Botschaft: „Das Sparbuch frisst Ihr Geld auf, ich will Ihnen Appetit auf Aktien machen“.
Beate Sander hat gemäß dem Motto „Breit gestreut hat nie gereut“rund 120 Aktien-Titel in ihrem Depot. „Da verkraftet man auch mal einen Verlust“. Das opulente Depot beschäftigt die 81-Jährige nach eigenen Angaben freilich den ganzen Tag. Wo geben die Kurse nach, wo ziehen sie an? Was ist Schrott, was sind die gewinnversprechenden Renner? Etwa elf Stunden sei sie auf den Beinen, um börsentechnisch auf dem Laufenden zu bleiben, erklärt die Referentin. Das muss man natürlich mögen. „Vor 40 Jahren hätten Sie mich dafür totschlagen müssen“, räumt sie ein. Inzwischen ist es ihr Leben.
Tipps hat Beate Sander in Fülle parat. Vor allem in ihren inzwischen 20 Finanzbüchern. Nicht nur auf die großen Dax-Werte achten, auch auf die zahlreichen lohnenden Nebenwerte. Nicht nur deutsche Aktien, sondern auch solche aus dem Ausland. Und keine Angst vor dem nächsten Börsencrash. Der biete die Chance, günstig und wertsteigernd einzukaufen. Aber nachhaltig und langfristig sollte es sein - etwa durch Investitionen in Digitales, Künstliche Intelligenz oder Hightech.
Mehr als 20 Aktien-Titel, das zeigen Studien, überblickt ein normaler Mensch nicht. Was also tun, wenn man nicht die Zeit und die Begeisterung von Beate Sander aufbringen kann? Es folgte der Werbeblock der Sparkasse. Sie berate kompetent und nachhaltig, versicherten Uwe Leikert und Harald Schaich, der Leiter der Abteilung Wertpapiergeschäft.
OWeitere Vorträge mit der BörsenOma Beate Sander finden in den kommenden Tagen in der Region statt: Zu Gast bei der Sparkasse ist sie am Freitag, 20. September, um 10 Uhr im Mittelschwäbischen Heimatmuseum in Krumbach und am Dienstag, 24. September, um 14 Uhr im Unteren Schloss in Ichenhausen. Die Volkshochschule Günzburg veranstaltet einen Vortrag mit Beate Sander am Dienstag, 1. Oktober, um 19 Uhr im Leipheimer Zehntstadel. Eine Anmeldung unter der Veranstaltungsnummer V901h ist erforderlich bei der vhs-Geschäftsstelle, Telefon (08221) 3686-0, oder im Internet unter www.vhs-guenzburg.de