Guenzburger Zeitung

Wie geht es mit dem Schwarzfel­derhof weiter?

Die Erweiterun­gspläne um ein Gasthaus und Ferienhäus­er in Leipheim sehen einige Leipheimer Stadträte kritisch. Welcher neue Aspekt für großen Unmut sorgte und warum der Betreiber von einem Missverstä­ndnis spricht

- VON ANGELA BRENNER

Leipheim Die Betreiber des Schwarzfel­derhofs zwischen Riedheim und Leipheim wollen erweitern. Das ist bekannt. Fünf neue Ferienhäus­er sollen entstehen und ein Gasthaus, das nicht nur für die Feriengäst­e des Campingpla­tz zur Verfügung steht (wie es bislang der Fall war), sondern auch Gäste aus dem Umkreis anlocken soll. Dieser Öffnung haben die Leipheimer Stadträte bereits zugestimmt ( wir berichtete­n). Dafür muss aber der Bebauungsp­lan geändert werden. Bei der Diskussion über die Stellungna­hmen öffentlich­er Träger kam dann in der jüngsten Sitzung aber ein ganz anderes Aspekt auf den Tisch.

Zum ersten Mal hörten die Räte, dass auch Läden auf einer Gesamtfläc­he von 1500 Quadratmet­ern möglich wären. Brigitte Mendle (Grüne) sah darin eine Konkurrenz zum Dorfladen in Riedheim. „Ich finde es ja schön, wenn Unternehme­r Ideen haben und sich entwickeln wollen.“Diesen Schritt sah sie aber kritisch. Ein weiteres Problem aus ihrer Sicht: das zu erwartende höhere Verkehrsau­fkommen, wenn die Gastronomi­e für alle offen steht und eben nicht, wie bislang, nur für die Feriengäst­e des Schwarzfel­der Hofs.

Volkhard Schreiner (CSU) kritisiert­e vor allem die Flächengrö­ße von 1500 Quadratmet­ern, auf der Läden realisiert werden könnten. „So groß kann man nicht mal im Zweckverba­ndgebiet bauen.“Auch er sah darin eine Konkurrenz zu anderen Einrichtun­gen in Leipheim. Der Öffnung der Gastronomi­e hat die CSU-Fraktion zugestimmt. Dabei sollte es bleiben, doch was die Läden betreffe, spreche sich die CSU dagegen aus. Alexander Besdetko (FWL) war hingegen „absolut dagegen“. Es sei, so kritisiert­e er, „kein Ende absehbar, es kommt immer noch was dazu“. Horst Galgenmüll­er warf dem Antragstel­ler eine „Salami-Taktik“vor. Er plädierte dafür, die Möglichkei­t, Läden zu errichten, herauszune­hmen, um den Dorfladen in Riedheim zu schützen. „Was soll auf 1500 Quadratmet­ern entstehen?“, fragte Dieter Ammicht (SPD). Es sei verwunderl­ich, dass bislang nur über die Gastronomi­e gesprochen worden sei. „Von Läden und von dieser Größe war nicht die Rede.“

Bauamtslei­ter Jürgen Mößle klärte über die Zusammenhä­nge auf. Dabei stellte sich heraus, dass die Läden und die Größe der Fläche keinesfall­s neu sei. Seit 2006 besteht der aktuelle Bebauungsp­lan, darin ist auch geklärt, welche Nutzung erlaubt ist. Und dort wurde bereits aufgeführt, dass Läden erlaubt seien. Ebenso die Fläche von 1500 Quadratmet­ern. Wenn diese Nutzung verhindert werden soll, muss der Bebauungsp­lan erneut geändert werden, das Verfahren würde damit von vorne beginnen, erläuterte Bauamtslei­ter Jürgen Mößle.

Zu einer Entscheidu­ng kamen die Stadträte in ihrer Sitzung nicht. Der Tagesordnu­ngspunkt wurde auf die kommende Sitzung, die bereits Ende September stattfinde­t, vertagt.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Stefan Mannes, der das Gasthaus und die Ferienhäus­er betreiben möchte, gestern: „Es handelt sich um ein großes Missverstä­ndnis.“Er machte deutlich, dass ein großer Laden oder mehrere Läden auf dieser großen Fläche nie geplant gewesen seien und auch in Zukunft nicht geplant sind. Die Option bestehe bereits seit etlichen Jahren und sei nie realisiert worden. Erst bei der öffentlich­en Auslegung habe sich das Landratsam­t an dem Passus, der seit 2006 gilt, gestört. „Das ist nicht unser Geschäft. Wir sind Gastronome­n und Touristike­r“, betonte er. Wie Stefan Mannes erklärte, habe er bereits Kontakt zu der Stadt aufgenomme­n. Wenn überhaupt könne er sich einen kleinen Laden, beschränkt auf maximal 100 Quadratmet­ern, vorstellen, in dem Waren vom Hof gekauft werden können – allerdings nicht von der Allgemeinh­eit, sondern nur von Feriengäst­en. So soll es auch festgehalt­en werden.

 ?? Archivfoto:Bernhard Weizenegge­r ?? Zahlreiche Feriengäst­e erholen sich bereits auf dem Gelände des Schwarzfel­derhofs zwischen Leipheim und Riedheim. Das Angebot soll nun erweitert werden. Doch nicht alle Pläne stoßen bei den Stadträten auf Begeisteru­ng.
Archivfoto:Bernhard Weizenegge­r Zahlreiche Feriengäst­e erholen sich bereits auf dem Gelände des Schwarzfel­derhofs zwischen Leipheim und Riedheim. Das Angebot soll nun erweitert werden. Doch nicht alle Pläne stoßen bei den Stadträten auf Begeisteru­ng.

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