Klassenzimmer 4.0
Die Leipheimer Grund- und Mittelschule wird digitaler. Anschluss an das Glasfasernetz wurde beschlossen
Leipheim Die Digitalisierung macht auch vor den Schulen nicht halt. Doch dafür braucht es auch die nötige Ausstattung. Aus vielen Klassenzimmern verschwindet mehr und mehr die klassische Tafel – und wird durch digitale Medien ersetzt. Eine Ausnahme bildet da noch die Hermann-Köhl-Schule in Leipheim, die Außenstelle der Grundund Mittelschule Leipheim, in der die dritten und vierten Klassen unterrichtet werden. Konrektor Stephan Sendler erläuterte den Stadträten in der jüngsten Sitzung, warum für die Schule sechs Monitor-Tafelanlagen angeschafft werden sollen.
„Wir müssen die Schüler fit machen für die Zukunft“, betonte er. „Digitales Lernen soll in den Schulalltag aufgenommen werden.“Dazu brauche die Schule aber auch die entsprechende mediale Ausstattung. Auf die Frage, warum damit schon in der dritten und vierten Klasse begonnen werden muss, machte Sendler klar: Die Hermann-Köhl-Schule habe in dieser Hinsicht noch gar nichts. „Hier sind wir noch im medialen Steinzeitalter.“Auf Nachfrage erläuterte Sendler außerdem, dass die sechs Monitor-Tafelanlagen für die sechs Klassenzimmer bestimmt sind. „Die Zimmer sind immer gleichzeitig belegt“, weshalb es keinen Sinn machen würde, nur einen Teil der Räume auszustatten.
Einig waren sich die Räte, dass diese Anschaffung notwendig ist. Jetzt stellte sich nur die Frage: Sollen die Anlagen gekauft oder geleast werden? Horst Galgenmüller (UWG) sprach sich klar für die Leasing-Variante aus „In fünf Jahren kommt wieder eine neue Technik“, ist er sich sicher. Er erkundigte sich zudem, ob es für die Anschaffung eine Förderung gebe. „Wir klären immer ab, ob es eine Förderung gibt“, betonte Bürgermeister Christian Konrad. Allerdings könne diese erst beantragt werden, wenn der Beschluss bereits gefasst wurde. Er machte aber deutlich: „An der Digitalisierung kommen wir nicht vorbei.“Einstimmig wurde die Anschaffung von sechs Monitor-Tafelanlagen für etwa 950 Euro pro Monat (Laufzeit 60 Monate) beschlossen.
Damit zusammen hing auch ein weiterer Tagesordnungspunkt. Die Grund- und Mittelschule Leipheim soll an das Glasfasernetz angebunden werden. Für die Grundschule kostet dies etwa 34 000 Euro, für die Mittelschule mehr als 50 000 Euro. „Diese Anbindung ist dringend notwendig, um die Digitalisierung umzusetzen“, sagte Bürgermeister Christian Konrad. Er informierte außerdem, dass es derzeit eine Wartezeit von mehr als 100 Wochen gebe, bis der Glasfaseranschluss erfolgen kann. Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, dass es sich nur um den Anschluss an die Schule handle. Die einzelnen Klassenzimmer müssten dann zusätzlich noch angeschlossen werden. (eff)