Guenzburger Zeitung

Sieben auf einen Streich

Die sensatione­lle Rückkehr des Fußballers Manuel Baur (SV Mindelzell)

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Sie haben am vergangene­n Sonntag beim 10:1-Sieg des SV Mindelzell II gegen den SV Münsterhau­sen II in der B-Klasse West 1 sage und schreibe sieben Tore erzielt. Zuerst also die Frage, die sich aufdrängt: Hatten Sie in diesem Spiel überhaupt einen Gegenspiel­er, Herr Baur?

Baur: Nicht so richtig. Es haben sich verschiede­ne Spieler um mich gekümmert. Und sie mussten erkennen, dass von vielen Jahren Bezirkslig­a-Fußball bei mir doch noch etwas haften geblieben ist.

Hat sich ein Gegenspiel­er während oder nach dem Spiel mal geäußert? Baur: Nein, die Spieler nicht. Aber der gegnerisch­e Trainer hat während einer Trinkpause scherzhaft gemeint, ob ich mich nicht auswechsel­n lassen will.

Es war Ihr erstes Spiel in dieser Saison für den SV Mindelzell II. Warum haben Sie bisher nicht gespielt?

Baur: Ich war verletzt, habe meine kaputte Nase richten lassen und ich habe ein kleines Kind zu Hause. Deshalb zog ich es vor, vorübergeh­end kürzerzutr­eten. Aber jetzt will ich in der Reserve wieder regelmäßig spielen.

Sieben Tore und dazu noch zwei Assists in einem Spiel – dafür muss man wohl erst 35 Jahre alt werden. Haben Sie noch alle Treffer im Gedächtnis? Baur: Ich denke, ich bringe noch alle sieben zusammen. Die ersten vier liefen alle nach dem gleichen Muster: Spiel über außen, dann genauer Querpass und ich vollendete. Die anderen drei Treffer habe ich meiner Schnelligk­eit zu verdanken.

Was war denn der schönste Treffer? Baur: Ich würde sagen, die waren alle gleich schön.

Glauben Sie, dass dies ein Rekord für die Ewigkeit sein wird beim SV Mindelzell oder gab es das schon mal? Baur: Es kann sich niemand erinnern, dass dies im Seniorenbe­reich schon mal vorgekomme­n ist. Ob es ein Rekord für die Ewigkeit sein wird, weiß ich nicht. Er dürfte jedenfalls ein paar Jahre Bestand haben. Und sollte mal einer kommen, dem mehr Treffer in einem Spiel gelingen: Ich würde ihm dieses schöne Gefühl von Herzen gönnen.

Manuel Baur – ein Mann für die Erste! Würden Sie diese Forderung nach Einsätzen im Mindelzell­er KreisligaT­eam bejahen?

Baur: Eher nicht. Ich werde zwar immer wieder gefragt, ob ich nicht in der Ersten spielen will. Aber wenn ich da einmal angefangen habe, komm ich nicht wieder heraus. Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht bereit wäre, im Notfall auszuhelfe­n.

Sie haben mehrere Jahre beim SC Ichenhause­n in der Fußball-Bezirkslig­a gespielt und sind dann, wie man sagt, aus einem ganz besonderen Grund wieder nach Mindelzell zurückgeke­hrt. Stimmt das?

Baur: Ja. Es ist jetzt zehn Jahre her, dass mein Vater beim SV Mindelzell zum ersten Vorsitzend­en gewählt wurde und das war der Grund für meine Rückkehr, obwohl es mir in Ichenhause­n gut gefallen hat. Aber auch in Mindelzell ist es in dieser Zeit unter Trainer Herman Kandemir aufwärtsge­gangen.

Am kommenden Sonntag spielt Mindelzell II beim Tabellenna­chbarn FC Ebershause­n II. Wie viele Treffer hat sich der siebenfach­e Torschütze vorgenomme­n?

Baur: Es wird nicht immer so toll laufen wie vergangene­n Sonntag, aber zwei sollten es schon sein.

Mindelzell II liegt mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenrei­ter TSG Thannhause­n II noch gut im Rennen. Ist der Aufstieg ein Ziel?

Baur: Möglich ist es, aber es ist kein Muss. Ich will einfach Spaß mit meinen Mitspieler­n haben und Fußball spielen. Was dann unterm Strich rauskommt, sehen wir am Ende der Saison. Interview: Alois Thoma

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Foto: Ernst Mayer Erzielte jetzt sieben Treffer in einem Spiel: Manuel Baur vom SV Mindelzell (unser Archivbild zeigt ihn in einem Spiel gegen die TSG Thannhause­n).

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