Korrekturaufwand ist am Gymnasium höher
Zum Bericht „Im Schulamt spürt man den Lehrermangel“vom 9. September: Der Leiter des Staatlichen Schulamts Günzburg, Thomas Schulze, und Schulrat Robert Kaifer sehen „die ungleiche Besoldung zwischen den Schularten als abträglich an“(Zitate aus dem Artikel). Dazu ist Folgendes festzustellen: Die höhere Besoldung von Gymnasiallehrkräften liegt im vertieften, wissenschaftlichen Studium mindestens zweier Fächer begründet, wodurch sich auch die Studiendauer entsprechend verlängert. Ein anspruchsvolleres Studium muss aber zwingend auch positive Konsequenzen für die Besoldung haben; das gilt für den Öffentlichen Dienst genauso wie für die freie Wirtschaft. Gleichmacherei jedweder Art ist strikt abzulehnen. Nicht nachzuvollziehen ist auch die Meinung, „dass sowohl der Korrekturaufwand in diesen Schularten (gemeint sind Grund- und Mittelschulen) in der Regel ungleich höher ist als an Realschulen oder Gymnasien“. Da am Gymnasium, nicht zuletzt in der Oberstufe, nach dem Fachprinzip auf höherem Niveau als an Grund- und Mittelschulen unterrichtet wird, ergibt sich daraus automatisch ein vergleichsweise deutlich erhöhter Korrekturaufwand. Dies gilt nicht nur für das Abitur, sondern auch bereits für die Unter- und Mittelstufe des Gymnasiums. Die eingangs erwähnte Behauptung ist also eindeutig als falsch zu bezeichnen.
Johannes Heindl, Obmann/Delegierter Bayerischer Philologenverband, Günzburg