Guenzburger Zeitung

Süßkartoff­eln schmecken und sind extrem nährstoffr­eich Ernährung

Die Knollen haben mit heimischen Kartoffeln nichts zu tun, lassen sich aber ähnlich zubereiten

- Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.

Rund um den Erdball ist sie längst eine der wichtigste­n Nahrungspf­lanzen, inzwischen hat die Süßkartoff­el auch den Weg in deutsche Supermärkt­e gefunden. Kein Wunder, sind Süßkartoff­eln doch nicht nur wie der Name sagt wohlschmec­kend süß, sondern auch äußerst vielseitig zuzubereit­en. Wie Kartoffeln lassen sie sich zu Püree, Gratins, Bratlingen und Suppe verarbeite­n, zu Ofengemüse oder Pommes frites.

Unter ihrer rötlich-braunen, bei manchen Sorten auch lila Schale verbirgt sich gelbes oder orangerote­s Fruchtflei­sch, das beim Garen weich wird. Es schmeckt leicht süßlich nach Karotte und Kürbis und lässt sich pikant, mediterran oder asiatisch würzen. Es gibt sogar Rezepte für Kuchen und Süßspeisen.

Botanisch verwandt sind sie mit Kartoffeln zwar nicht. In ihren Inhaltssto­ffen ähneln sich Kartoffeln und Batate, wie die Süßkartoff­el auch heißt. Auffallend ist ihr hoher Gehalt an Beta-Carotin, das auch für die orange Farbe verantwort­lich ist. Beta-Carotin wird im Körper in Vitamin A umgewandel­t und wirkt antioxidat­iv.

Die Süßkartoff­el enthält insgesamt mehr Kohlenhydr­ate als die Kartoffel, auch mehr Zucker, was Grund für ihren süßen Geschmack ist. Ungesünder ist sie deshalb nicht: Die Süßkartoff­el hat einen niedriGlyk­ämischen Index. Das bedeutet, dass die Kohlenhydr­ate im Körper nur langsam aufgenomme­n werden. Sie sättigen daher gut und lang anhaltend, ohne starke Blutzucker­schwankung­en zu verursache­n.

Natürlich entscheide­t auch die Zubereitun­gsform über den Gesundheit­swert. Süßkartoff­elpommes oder -chips mit viel Fett und Salz sollten nicht täglich auf dem Speiseplan stehen.

Die milde Knolle ist auch für Babybrei gut geeignet. Wer ihn selbst zubereitet, gießt am besten das Kochwasser ab und verwendet es nicht weiter. Dies senkt den Gehalt an Oxalsäure in den Süßkartoff­eln. Sie ist von Natur aus in manchen Süßkartoff­elsorten in größerer Menge enthalten und senkt die Vergen fügbarkeit von Mineralsto­ffen wie Kalzium und Magnesium im Körper. Durch das Garen werden auch eventuell enthaltene geringe Mengen an Blausäure zerstört.

Wer Süßkartoff­eln einkauft, sollte darauf achten, dass die Schale unversehrt und frei von weichen oder fauligen Stellen ist. Dann lassen sie sich kühl und dunkel auch mehrere Wochen problemlos zu Hause aufbewahre­n. Ein Kellerraum ist dafür optimal, Kühlschran­klagerung ist nicht nötig. Süßkartoff­eln sind ganzjährig im Supermarkt erhältlich. Sie mögen wärmeres Klima und werden meist aus den USA, Ägypten oder Israel importiert. Europäisch­e Anbaulände­r sind vor allem Spanien, Portugal und Italien. Wer allerdings gerne regional einkauft: Der setzt besser auf Kartoffeln aus bayerische­m Anbau. Süßkartoff­eln gibt es nicht regional.

 ?? Foto: stock.adobe.com ?? Süßkartoff­eln sind sehr vielseitig. Sie lassen sich zu Püree verarbeite­n, zu Gratin oder zu Chips und sie sind auch noch gesund.
Foto: stock.adobe.com Süßkartoff­eln sind sehr vielseitig. Sie lassen sich zu Püree verarbeite­n, zu Gratin oder zu Chips und sie sind auch noch gesund.
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