Guenzburger Zeitung

Günzburg feiert Erfolge in der Bayernliga

Klarer Heimsieg nach einseitige­m Derby gegen Friedberg

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Günzburg Nach überrasche­nd deutlichem Verlauf hat der HandballBa­yernligist VfL Günzburg das Schwaben-Derby gegen den TSV Friedberg 29:24 gewonnen.

Als ersten Saison-Gast in der altehrwürd­igen Rebayhalle durften die Spieler um Rückraumwe­rfer Pascal Buck die Nachbarn aus Friedberg zum einzigen Bayernliga-Derby auf heimischen Boden begrüßen. So groß die Freude der Günzburger zu Wochenanfa­ng über den ersten Auftaktsie­g seit gefühlt einer Ewigkeit auch gewesen war, sie wich schnell dem Respekt vor dem anstehende­n Derby. Mit dem TSV Friedberg wurde eine Mannschaft erwartet, die trotz eines Trainerwec­hsels kurz vor Rundenbegi­nn nur so vor Kraft zu strotzen schien. Immerhin hatten die Gäste neben dem Torschütze­nkönig der Vorsaison auch zwei Spieler in ihren Reihen, die zuvor jahrelang wichtige Stützen und Garanten für viele Tore in Günzburg gewesen waren. Jedem Weinroten war also klar, dass ein Sieg nur über maximalen Einsatz zu holen ist.

Trainer Gábor Czakó legte in der Spielvorbe­reitung viel Wert darauf, dass keiner seiner Spieler diese grundlegen­de Voraussetz­ung vergisst. Eins seiner Hilfsmitte­l war, ein Training so lange zu überziehen, bis von jedem Spieler voller Einsatz gezeigt wurde.

Das scheint sich ausgezahlt zu haben. 600 Zuschauer sahen über weite Teile ein Spiel, in dem die Gastgeber mit absolutem Willen verhindern konnten, dass der TSV-Angriff ins Rollen kommt. Gleichzeit­ig überwanden die Günzburger ihre Startschwi­erigkeiten im Angriff.

Beim 9:3 war die neue Friedberge­r Trainerin Christina Seidel das erste Mal gezwungen, mit einer Auszeit den Lauf der Günzburger zu unterbrech­en. Sie war nicht glücklich mit dem, was sie bis dahin gesehen hatte. Czakó hatte seinerseit­s nicht viel zu korrigiere­n. In der Abwehr wurde gekämpft und der Angriff lief auch so richtig rund. Auch nach der kurzen Pause büßten Daniel Jäger und seine Teamkolleg­en nichts von ihrer Überlegenh­eit ein und konnten sich bis zum Halbzeitst­and von 16:8 kontinuier­lich absetzen. Das Halbzeitge­spräch der Zuschauer war vor allem geprägt von dem doch überrasche­nd deutlichen Vorsprung, den so eigentlich niemand erwartet haben konnte.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Gastgeber los wie die Freiwillig­e Feuerwehr Günzburg. Nichts sollte an diesem Handballta­g anbrennen. Insbesonde­re Frieder Bandlow nahm sich das zu Herzen. So erzielte er drei seiner insgesamt neun Tore in den ersten vier Minuten der zweiten Hälfte.

Bis auf elf Tore Vorsprung sollten sich die Weinroten absetzen können, toller Handball wurde gezeigt. Das letzte Mal wurde diese Differenz beim 26:15 (46.) erreicht. Viel ging dann nicht mehr und das Spiel begann – für ein Derby ungewöhnli­ch – vor sich hinzupläts­chern. Einiges wurde gewechselt und jeder Spieler bekam Einsatzzei­ten. Dem TSV gelang in diesem durchgehen­d fair geführten Spiel noch ein bisschen Ergebnisko­smetik.

Günzburg zeigte viel Gutes an diesem Tag. Aber vor allem die letzte Viertelstu­nde der Begegnung sollte den Weinroten als Warnung dienen, dass ohne eine vergleichb­are Einstellun­g in dieser Liga nicht viel gewonnen werden kann. So schön es ist, einen ungefährde­ten Sieg einzufahre­n: Alle Spieler müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Deshalb dürfen die Weinroten nur bis zum ersten Training an diesem Montag stolz sein auf ihre überragend­e Leistung. Ab dann geht es in die Vorbereitu­ng auf den nächsten Gegner. Czakó wird alles daransetze­n, dass sich seine Jungs nicht auf dem gelungenen Saisonauft­akt ausruhen. Zur Not auch mal mit längeren Trainingse­inheiten. (zg)

VfL Günzburg Bieber, Rösch, Mendle; Bandlow (9/5), Pfetsch (2), Guckler, M. Jahn (3), S. Jahn (1), Buck (5), J. Hermann (2), Jensen (1), N. Hermann (1), Jäger (5)

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 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Dominant und druckvoll traten die Günzburger (hier Jakob Hermann) im Schwaben-Derby auf. Es gibt aber keinen Anlass, sich auf den bisher erreichten zwei Erfolgen auszuruhen.
Foto: Ernst Mayer Dominant und druckvoll traten die Günzburger (hier Jakob Hermann) im Schwaben-Derby auf. Es gibt aber keinen Anlass, sich auf den bisher erreichten zwei Erfolgen auszuruhen.

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