Guenzburger Zeitung

Mordaufruf gegen Grötsch

SPD-Generalsek­retär wieder im Visier

-

München Der bayerische SPD-Generalsek­retär Uli Grötsch hat zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit eine Morddrohun­g erhalten – und diese nun öffentlich gemacht. „Liebe Neonazis, liebe Rechtsterr­oristen, heute habt ihr mir innerhalb von acht Wochen zum zweiten Mal eine Morddrohun­g geschickt, heute war es eigentlich mehr ein Mordaufruf: Tötet Uli Grötsch! Genickschu­ss! Wie Lübcke!“, erklärte der Bundestags­abgeordnet­e in einem Video auf Facebook. Der Kasseler Regierungs­präsident Walter Lübcke war im Sommer vor seinem Haus erschossen worden, dringend tatverdäch­tig ist ein Rechtsextr­emist.

Grötsch, der für die SPD im Innenaussc­huss des Bundestage­s sitzt, versichert­e in dem Video auf Facebook sofort, in seinem Kampf gegen Rechts unbeirrt weiterzuma­chen. „Ich will euch auf diesem Weg gerne sagen, dass ihr machen könnt, was ihr wollt, dass ihr mir drohen könnt, mit was ihr wollt. Ihr werdet mich nicht daran hindern, mein Leben so zu leben, wie ich es schon immer getan habe, und weiter gegen euch zu kämpfen.“Grötsch sagte auf Anfrage, Beleidigun­gen und Bedrohunge­n kämen immer wieder bei ihm an. Mit dem aktuellen Mordaufruf sei aber eine neue Eskalation­sstufe erreicht worden. Deshalb habe er sich auch entschiede­n, dies öffentlich zu machen. Wie stets in solchen Fällen habe er auch die Polizei eingeschal­tet, die nun versuche, den anonymen Absender der E-Mail zu ermitteln. „Ich nehme das sehr, sehr ernst, das muss ich schon sagen“, sagte Grötsch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany