Millionen für den Islam
Tipp des Tages Journalisten befassen sich mit mächtiger Organisation aus Katar
Arte, 20.15 Uhr Die Muslimbruderschaft ist eine sunnitisch-islamistische Bewegung im Nahen Osten. Sie hat sich seit ihrer Gründung 1928 von Ägypten aus in andere Länder der Region verbreitet und dabei schrittweise an Einfluss gewonnen. Vordergründig geht es ihr darum, die Gesellschaft nach religiösen Vorstellungen umzugestalten. Das gleiche Ziel verfolgt die Muslimbruderschaft laut einer Arte-Dokumentation auch in Europa. Der deutschfranzösische Sender zeigt sie an diesem Dienstag um 20.15 Uhr: „Katar: Millionen für Europas Islam“.
In dem investigativen Film, der die Arbeit von Qatar Charity – einer der größten Nichtregierungsorganisationen der Golfstaaten – beleuchtet, geht es um die Frage: Inwiefern wird diese von der Muslimbruderschaft instrumentalisiert. Die Recherchen beginnen damit, dass ein Whistleblower den französischen Journalisten Georges Malbrunot und Christian Chesnot einen USBStick zuspielt. Was sie darauf finden, sind Spenderlisten, E-MailKorrespondenzen, Banküberweisungen und andere Unterlagen, die auf ein Missionierungs- und Finanzierungsprogramm zur Stärkung des politischen Islams in Europa hindeuten. Es umfasst 140 Projekte wie den Bau von Moscheen oder die Errichtung von Kulturzentren und Schulen. Sie alle sollen in Zusammenhang mit der Muslimbruderschaft stehen.
Um dem nachzugehen, reisen Malbrunot und Chesnot rund um den Globus und befragen Personen, die in das Netzwerk aus Institutionen, Geldgebern, Politikern und Geistlichen eingebunden sind. Am Ende ihrer Recherchen steht ein detailreiches Gesamtbild.