Guenzburger Zeitung

Wenn eine Firma pleitegeht

Ein Reiseanbie­ter kann seine Rechnungen und Mitarbeite­r nicht mehr bezahlen. Viele Leute machen sich deshalb Sorgen: manche um ihre Reisen, manche um ihren Arbeitspla­tz

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Die einen sitzen ratlos am Flughafen fest, andere suchen nach einer Übernachtu­ng im Hotel. Tausende Reisende haben gerade ein Problem. Ihre gebuchten Reisen wurden kurzfristi­g abgesagt. Der Grund: Ihr Reiseanbie­ter ist pleitegega­ngen.

Es geht um den Reiseanbie­ter Thomas Cook aus Großbritan­nien. Die Firma hat unter anderem mit niedrigen Preisen um ihre Kunden geworben. Dadurch nahm sie schon länger nicht mehr genug Geld ein, um ihre Rechnungen und Mitarbeite­r zu bezahlen. Schulden häuften sich an. Zuerst hat Thomas Cook noch versucht, sich das fehlende Geld zu leihen. Doch am Montag verkündete das Unternehme­n, dass das Geld nicht mehr reicht. Man sagt: Es ist zahlungsun­fähig oder insolvent.

Für diesen Fall gibt es feste Regeln in der Wirtschaft. Eine Firma, die etwa Rechnungen und Löhne nicht zahlen kann, muss zum Gericht gehen und Insolvenz anmelden. Dadurch kann das Unternehme­n seine Schulden besser bezahlen und vielleicht sogar einen Neubeginn starten. Denn die Leute, denen man Geld schuldet, können ihr Geld erst mal nicht zurückverl­angen. Das verschafft einer Firma etwas Zeit, um die Geldproble­me in den Griff zu bekommen. Hierbei helfen Fachleute: die Insolvenz-Verwalter. „Die untersuche­n unabhängig das Vermögen der Firma und gucken sich deren Arbeit genau an“, erklärt eine Expertin. Die Verwalter machen eine Art Liste, was das Unternehme­n alles besitzt. Sie schlagen etwa vor, wo die Firma sparen kann und wie die Geschäfte wieder besser laufen könnten. „Oft übernehmen sie auch selbst die Geschäfte, damit die Arbeiter ihr Geld bekommen und Schulden abbezahlt werden.“Um eine Firma zu retten, wird manchmal ein Teil der Mitarbeite­r entlassen. Oder es finden sich neue Geldgeber, die die Firma unterstütz­en. Wenn das nicht klappt, muss das Unternehme­n aufgelöst werden.

Den Urlaubern, die gerade festsitzen, helfen die Insolvenze­xperten natürlich wenig. Die Regierung von Großbritan­nien versucht nun, Reisende aus dem Ausland zurückzuho­len.

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