Ein Haus für alle mitten in Mönstetten
Einweihung Das neue Bürgerhaus soll das Dorfleben der Gemeinde lebendig halten
Mönstetten Mitten im Dorf, ein Saal mit Platz für etwa 100 Personen und mit Blick auf Kirche und Dorfplatz, ein Multifunktionsraum mit mobilen Schießständen im Obergeschoss und daneben das „Bürgerstüble“als Treffpunkt. Im Untergeschoss befindet sich der Jugendraum mit direktem Zugang zum Bolzplatz. Das Bürgerhaus in Mönstetten ist fertig seit genau zwei Tagen. Tatsächlich wurde dort am Samstag noch bis zum letzten Moment an den Außenanlagen gearbeitet. Am Sonntag wurde es feierlich eingeweiht.
Schön ist es geworden, dafür aber hat es die Bürgerinnen und Bürger aus Mönstetten jahrzehntelang bewegt. Immer wieder hatte man eine Sanierung des alten Schulhauses in Betracht gezogen. Aufgrund des maroden Zustands des Gebäudes wäre dies jedoch kaum realisierbar gewesen. Dem folgten kontroverse Diskussionen: Könne man ein solches Haus nicht außerorts beim Sportheim angliedern und brauche man dieses überhaupt? Dürrlauingens Bürgermeister Edgar Ilg erinnerte an die seinerzeit mehrheitliche Entscheidung des Gemeinderats: Für Jugend, Senioren, Vereine und sonstige Gruppen gebe es keinen Treffpunkt, nicht einmal eine Gastwirtschaft. Man habe ein Neubaugebiet geschaffen, damit müsse auch die Möglichkeit für ein funktionierendes dörfliches Leben gegeben sein. „Das Bürgerhaus soll ein echtes Haus der Begegnung werden, getragen von der Kraft des Ehrenamts“, betonte Ilg am Sonntag. Das Gebäude lasse zudem eine völlig neue Ortsmitte im passenden Ensemble zu Brunnenplatz und Kirche entstehen.
Von den 2,25 Millionen Euro Gesamtkosten trägt die Gemeinde Dürrlauingen knapp 60 Prozent. Sowohl die Baumaßnahmen als auch die an den Außenanlagen wurden mit knapp 850 000 Euro aus dem europäischen ELER-Förderprogramm und vom Freistaat bezuschusst. Auch der ländliche Raum müsse Perspektiven bieten und dürfe bei der fortschreitenden Verstädterung nicht in Vergessenheit geraten, sagte Markus Färber, Mitglied des Europäischen Parlaments, in seinem Grußwort. „Platz für ein Zusammenkommen ist heute wichtiger denn je, für die Kommunen ist es wichtig, diesen auch zu schaffen“, betonte Staatsminister Hans Reichhart. Früher sei es die Dorfwirtschaft gewesen, heute sei die Art des Findens eine andere und gerade die Dorferneuerung sei das Fundament für Lebensqualität auf dem Land, schlossen sich Landtagsabgeordneter Alfred Sauter und Christian Kreye, leitender Baudirektor am Amt für ländliche Entwicklung Schwaben, an. Die Antwort darauf folgte vom Feuerwehrmusikverein Dürrlauingen: mit der Bayernhymne und der Europahymne.
Zuvor hatten die Architekten Gerhard und Lukas Glogger aus Balzhausen Bürgermeister Ilg symbolisch den Schlüssel überreicht. Für ein Gebäude, das Kirche und Dorfplatz nun mit neuen Traditionen und Innovationen verbinde, wie diese das Bürgerhaus bezeichneten.
Und was sagten die Bürger aus Mönstetten am Sonntag? Fritz Bobinger, selbst Mitglied in den Mönstetter Vereinen, bemerkte: „Jetzt haben wir eine Heimat. Die Dorfgemeinschaft hat’s gebraucht.“Brot habe man ebenfalls schon gebacken. In dem kleinen Gebäude nebenan, das die Vereine in Eigenarbeit renoviert haben, steht nämlich ein Pizzaund Brotbackofen.
Im Winter sei es in der alten Schule richtig kalt gewesen, das hätte so nicht mehr lange weitergehen können, meinte Ludwig Brenner vom Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsverein. Jetzt bekomme auch die Fahne einen ordentlichen Platz. Und die Jüngeren? Die zeigten sich zur Einweihung extra in neuen T-Shirts mit der Aufschrift „Dorfjugend Mönstetten“. „Jetzt gibt es auch für uns etwas“, freuten sich Johannes und Simon auf den neuen Jugendraum.
Mit Dürrlauingens Pfarrer Winfried Prinz und Burgaus evangelischem Pfarrer Peter Gürth hat das Bürgerhaus am Sonntag auch seinen Segen erhalten – das Kreuz, das Pfarrer Prinz gespendet hat und das nun im Saal hängt, ebenfalls. „Ein schönes Haus, in dem Gemeinschaft herrschen solle“, wünschte dieser den Bürgern.
Ein echtes Haus der Begegnung soll es werden