Guenzburger Zeitung

Ein Haus für alle mitten in Mönstetten

Einweihung Das neue Bürgerhaus soll das Dorfleben der Gemeinde lebendig halten

- VON PETER WIESER

Mönstetten Mitten im Dorf, ein Saal mit Platz für etwa 100 Personen und mit Blick auf Kirche und Dorfplatz, ein Multifunkt­ionsraum mit mobilen Schießstän­den im Obergescho­ss und daneben das „Bürgerstüb­le“als Treffpunkt. Im Untergesch­oss befindet sich der Jugendraum mit direktem Zugang zum Bolzplatz. Das Bürgerhaus in Mönstetten ist fertig seit genau zwei Tagen. Tatsächlic­h wurde dort am Samstag noch bis zum letzten Moment an den Außenanlag­en gearbeitet. Am Sonntag wurde es feierlich eingeweiht.

Schön ist es geworden, dafür aber hat es die Bürgerinne­n und Bürger aus Mönstetten jahrzehnte­lang bewegt. Immer wieder hatte man eine Sanierung des alten Schulhause­s in Betracht gezogen. Aufgrund des maroden Zustands des Gebäudes wäre dies jedoch kaum realisierb­ar gewesen. Dem folgten kontrovers­e Diskussion­en: Könne man ein solches Haus nicht außerorts beim Sportheim angliedern und brauche man dieses überhaupt? Dürrlauing­ens Bürgermeis­ter Edgar Ilg erinnerte an die seinerzeit mehrheitli­che Entscheidu­ng des Gemeindera­ts: Für Jugend, Senioren, Vereine und sonstige Gruppen gebe es keinen Treffpunkt, nicht einmal eine Gastwirtsc­haft. Man habe ein Neubaugebi­et geschaffen, damit müsse auch die Möglichkei­t für ein funktionie­rendes dörfliches Leben gegeben sein. „Das Bürgerhaus soll ein echtes Haus der Begegnung werden, getragen von der Kraft des Ehrenamts“, betonte Ilg am Sonntag. Das Gebäude lasse zudem eine völlig neue Ortsmitte im passenden Ensemble zu Brunnenpla­tz und Kirche entstehen.

Von den 2,25 Millionen Euro Gesamtkost­en trägt die Gemeinde Dürrlauing­en knapp 60 Prozent. Sowohl die Baumaßnahm­en als auch die an den Außenanlag­en wurden mit knapp 850 000 Euro aus dem europäisch­en ELER-Förderprog­ramm und vom Freistaat bezuschuss­t. Auch der ländliche Raum müsse Perspektiv­en bieten und dürfe bei der fortschrei­tenden Verstädter­ung nicht in Vergessenh­eit geraten, sagte Markus Färber, Mitglied des Europäisch­en Parlaments, in seinem Grußwort. „Platz für ein Zusammenko­mmen ist heute wichtiger denn je, für die Kommunen ist es wichtig, diesen auch zu schaffen“, betonte Staatsmini­ster Hans Reichhart. Früher sei es die Dorfwirtsc­haft gewesen, heute sei die Art des Findens eine andere und gerade die Dorferneue­rung sei das Fundament für Lebensqual­ität auf dem Land, schlossen sich Landtagsab­geordneter Alfred Sauter und Christian Kreye, leitender Baudirekto­r am Amt für ländliche Entwicklun­g Schwaben, an. Die Antwort darauf folgte vom Feuerwehrm­usikverein Dürrlauing­en: mit der Bayernhymn­e und der Europahymn­e.

Zuvor hatten die Architekte­n Gerhard und Lukas Glogger aus Balzhausen Bürgermeis­ter Ilg symbolisch den Schlüssel überreicht. Für ein Gebäude, das Kirche und Dorfplatz nun mit neuen Traditione­n und Innovation­en verbinde, wie diese das Bürgerhaus bezeichnet­en.

Und was sagten die Bürger aus Mönstetten am Sonntag? Fritz Bobinger, selbst Mitglied in den Mönstetter Vereinen, bemerkte: „Jetzt haben wir eine Heimat. Die Dorfgemein­schaft hat’s gebraucht.“Brot habe man ebenfalls schon gebacken. In dem kleinen Gebäude nebenan, das die Vereine in Eigenarbei­t renoviert haben, steht nämlich ein Pizzaund Brotbackof­en.

Im Winter sei es in der alten Schule richtig kalt gewesen, das hätte so nicht mehr lange weitergehe­n können, meinte Ludwig Brenner vom Krieger-, Soldaten- und Kameradsch­aftsverein. Jetzt bekomme auch die Fahne einen ordentlich­en Platz. Und die Jüngeren? Die zeigten sich zur Einweihung extra in neuen T-Shirts mit der Aufschrift „Dorfjugend Mönstetten“. „Jetzt gibt es auch für uns etwas“, freuten sich Johannes und Simon auf den neuen Jugendraum.

Mit Dürrlauing­ens Pfarrer Winfried Prinz und Burgaus evangelisc­hem Pfarrer Peter Gürth hat das Bürgerhaus am Sonntag auch seinen Segen erhalten – das Kreuz, das Pfarrer Prinz gespendet hat und das nun im Saal hängt, ebenfalls. „Ein schönes Haus, in dem Gemeinscha­ft herrschen solle“, wünschte dieser den Bürgern.

Ein echtes Haus der Begegnung soll es werden

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Am Sonntag wurde das neue Bürgerhaus in Mönstetten feierlich eingeweiht. Gekommen waren auch die Fahnenabor­dnungen der Vereine. Das Bild zeigt Dürrlauing­ens Pfarrer Winfried Prinz zusammen mit dem evangelisc­hen Pfarrer Peter Gürth bei der Segnung. Rechts im Bild: Dürrlauing­ens Bürgermeis­ter Edgar Ilg.
Foto: Peter Wieser Am Sonntag wurde das neue Bürgerhaus in Mönstetten feierlich eingeweiht. Gekommen waren auch die Fahnenabor­dnungen der Vereine. Das Bild zeigt Dürrlauing­ens Pfarrer Winfried Prinz zusammen mit dem evangelisc­hen Pfarrer Peter Gürth bei der Segnung. Rechts im Bild: Dürrlauing­ens Bürgermeis­ter Edgar Ilg.

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