Guenzburger Zeitung

Keine Läden am Schwarzfel­der Hof

Camping Der seit 2006 rechtsgült­ige Bebauungsp­lan wurde mit einer Veränderun­gssperre belebt

- VON WALTER KAISER

Leipheim Wie geht es mit dem Schwarzfel­der Hof weiter? Zunächst mal gar nicht. Denn der Stadtrat hat den seit 2006 rechtsgült­igen Bebauungsp­lan für das Freizeit- und Feriendomi­zil zwischen Leipheim und Riedheim mit einer Veränderun­gssperre belegt. Dies bedeute keinen endgültige­n Baustopp, betonte Bürgermeis­ter Christian Konrad bei der Ratssitzun­g am Donnerstag­abend. Ziel sei es vielmehr, die Dinge in Ruhe zu sichten und zu ordnen, um in der Folge mit den Betreiberf­amilien Mannes darüber reden zu können, welche Erweiterun­gen aus Sicht der Stadt noch möglich seien und welche nicht.

Der CSU-Fraktionsv­orsitzende Volkhard Schreiner ging kurz auf die Entstehung­sgeschicht­e des Schwarzfel­derhofes ein. Zusätzlich zur landwirtsc­haftlichen Nutzung sei zunächst ein Campingpla­tz angelegt worden. Dem habe der Stadtrat ebenso zugestimmt wie der Anlage von Ferienhäus­ern und einer Gastronomi­e, um die Gäste bewirten zu können. Nun aber seien Weiterunge­n denkbar, „die wir nie wollten“, erklärte Schreiner. Denn bei der Ratssitzun­g in der vergangene­n Woche hatten die Stadträte, wie berichtet, zu ihrer Überraschu­ng erfahren, dass laut Bebauungsp­lan beim Schwarzfel­der Hof auch Läden gebaut werden können – mit einer Gesamtgröß­e von etwa 1500 Quadratmet­ern. Das könne nicht toleriert werden, hieß es vorige Woche. Denn mit Läden würde unerwünsch­te Konkurrenz für den Riedheimer Dorfladen und andere Einrichtun­gen in Leipheim entstehen. Außerdem würde der Verkehr zunehmen, hatte Grünen-Rätin Brigitte Mendle erklärt.

Eine Entscheidu­ng war vergangene Woche vertagt worden, das Ganze kam am Donnerstag­abend wieder auf den Ratstisch. Dabei bekräftigt­en die Stadträte einhellig ihre Meinung, dass Läden nicht genehmigt werden. Denkbar sei allenfalls, dass ausschließ­lich eigene Produkte des Schwarzfel­derhofes in einer Art Hofladen verkauft werden. Gegen die Stimmen von Brigitte Mendle und Alexander Besdetko (FWL) wurde anderersei­ts gebilligt, dass die Gastronomi­e nicht nur Feriengäst­e des Schwarzfel­der Hofes, sondern auch andere Kunden bewirten darf. Dafür müssen zusätzlich­e Parkplätze angelegt werden, in unmittelba­rer Nähe eines Sees. Mendle und Besdetko ging das aus Gründen des Naturschut­zes zu weit. Außerdem sei mit zusätzlich­em Verkehr zu rechnen.

Bedenken gegen die Veränderun­gssperre äußerte CSU-Rat Günther Kreiß. Dadurch würden die Betreiberf­amilien Mannes nur unnötig eingeschrä­nkt. Zumal Stefan Mannes gegenüber unserer Zeitung und zwischenze­itlich auch in einem Brief an Stadtverwa­ltung und Stadträte versichert habe, der Bau von Läden sei nicht geplant. Bauamtslei­ter Jürgen Mößle erwiderte, dies sei wohl richtig. Was aber, wenn die Familien Mannes Teile ihrer Grundstück­e verkaufen oder ein Investor beim Schwarzfel­der Hof einsteigt? Dann könnte darauf zurückgegr­iffen werden, dass Läden laut Bebauungsp­lan möglich sind.

Deshalb sei es sinnvoll, eine Veränderun­gssperre zu erlassen und mit einer nachfolgen­den Änderung des Bebauungsp­lans genau festzulege­n, welche Nutzungen künftig möglich oder ausgeschlo­ssen seien. Dies geschehe auch auf Anregung des Landratsam­tes, aber immer im Dialog mit den Familien Mannes, betonte Leipheims Bürgermeis­ter Konrad. Gegen die Stimmen von Brigitte Mendle, Alexander Besdetko und Günther Kreiß wurden das Gesamtpake­t und die Veränderun­gssperre beschlosse­n. Damit sei ein klares Regelwerk geschaffen, erklärte Volkhard Schreiner. „Denn Dinge sind leichter zu regeln, wenn der Konflikt noch nicht da ist.“

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Archiffoto: Bernhard Weizengger Die Betreiberf­amilie möchte auf dem Schwarzfel­der Hof erweitern. Doch jetzt gibt es erst einmal eine Veränderun­gssperre.

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