Gipfeltreffen an beiden Tabellenenden
In Jettingen steht ein Wegweiser-Spiel in Sachen Titelvergabe an. In Thannhausen geht es derweil darum, nicht vollends in den Keller abzugleiten
Landkreis Der Auftakt in die bereits zweite „englische Woche“der laufenden Kreisliga-Spielzeit hat es in sich, denn unter den vier LandkreisDuellen am Sonntag sind zumindest zwei absolut richtungweisend. Im Sportpark am Schindbühel tritt das immer noch ungeschlagene Team von Spitzenreiter TSV Ziemetshausen beim derzeit einzigen ernsthaften Verfolger VfR Jettingen an. Ein kleines Stück entfernt steigt derweil das Kellerduell zwischen der TSG Thannhausen und dem VfL Großkötz.
Der TSV Ziemetshausen ist saisonübergreifend betrachtet seit unglaublichen 37 Spieltagen ungeschlagen. Eine Statistik, die Trainer Christian Jaut gar nicht gerne hören mag. Für den erst kurz vor der Saison verpflichteten Coach zählt einzig das Hier und Jetzt. Und da hat er gerade rechtzeitig vor dem Spitzenspiel zum ersten Mal in dieser Saison fast den kompletten Kader zur Verfügung. „Bis auf Nico Fendt sind wir komplett, was mir natürlich mehr Alternativen als in den letzten Begegnungen bietet“, sagt Jaut. Den VfR hatte er übrigens bereits vor der Saison als schärfsten Rivalen ausgemacht. Vor dem Duell in Jettingen hat Jaut damit eigentlich nur eine Sorge; „Das spielfreie Wochenende davor hat hoffentlich unseren Rhythmus nicht gestört.“
Sein Gegenspieler am Sonntag, Ex-Bundesligaprofi Sven Müller, hat zwar nicht seinen kompletten Kader zur Verfügung, aber die Jungs, die spielen, haben seiner Ansicht nach „allemal die Qualität, den großen Favoriten zu ärgern“. Der TSV Ziemetshausen ist für ihn der große Meisterschaftsfavorit. Aber: „Bei uns läuft’s gerade richtig gut und wir wollen den TSV möglichst lange ärgern. Wer weiß, was dann am Ende rauskommt.“
Am anderen Ende der KreisligaTabelle kommt es zu einem Vergleich, den in dieser Konstellation zu Saisonbeginn wohl niemand erwartet hat. Dass der runderneuerte Ex-Bayernligist und BezirksligaAbsteiger TSG Thannhausen nach neun Begegnungen auf dem Relegationsplatz stehen würde, kommt für viele überraschend. Weit mehr jedenfalls als die Bestätigung, dass es für den VfL Großkötz in seiner zweiten Kreisliga-Saison nur um den Klassenerhalt geht. VfL-Trainer Gerd Wiedemann benennt dann auch deutlich die Probleme: „Wir kommen im Moment auf dem Zahnfleisch daher. Zu den Abgängen gesellen sich beinahe jedes Wochenende neue Verletzungsmeldungen. So auch diesmal“, sagt Wiedemann zur personellen Lage. Trotzdem – die Flinte ins Korn werfen ist nicht beim engagierten Coach des VfL. „Wir werden versuchen, auch im Mindelstadion eine gute Leistung abzuliefern und vielleicht steht uns ja auch ein wenig das Glück des Tüchtigen zur Seite“, formuliert er mit Blick auf die Aufgabe.
Thannhausen schöpft für die Partie Mut aus dem Umstand, dass die TSG ihre bisher besten Saisonleistungen immer im heimischen Mindelstadion abgerufen hat. Sieben der acht bisher erreichten Punkte wurden zu Hause eingefahren. Drei weitere würden viel Druck aus dem Kessel nehmen.
Dieser anstehende Spieltag bietet einiges mehr als die beiden Gipfeltreffen. So kommt es in Mindelzell zum Derby zwischen dem heimischen SV und der wiedererstarkten SpVgg Ellzee. Dabei gilt es für die Heimelf, die jüngste 0:4-Schlappe in Glött wettzumachen. Leicht dürfte das nicht werden, denn Ellzeer bringt reichlich Selbstbewusstsein mit. Immerhin trotzte das Team zuletzt der SpVgg Wiesenbach einen Punkt ab. Genau das dürfte auch das Ziel für die Partie in Mindelzell sein.
Wiesenbach hat dagegen eine mehr als schwierige Aufgabe zu bewerkstelligen. Im Günzburger Auwaldstadion trifft die SpVgg auf den sehr gut in die Saison gestarteten Aufsteiger Türk GB. Die Kreisstädter erkämpften sich am vergangenen Sonntag ein beachtenswertes 1:1 gegen den Tabellendritten TSV Offingen. Beide Kontrahenten pflegen einen technisch sauberen Fußball; die Fans dürfen also auf ein unterhaltsames Spiel hoffen.
Die SG Reisensburg-Leinheim trifft im Donau-Derby auf den FC Gundelfingen II und wird vor eigener Kulisse alles daran setzen, den Nachbarn zu ärgern. Zudem dürfte Wiedergutmachung angesagt sein für die recht überschaubare Leistung, die das Team zuletzt in Großkötz gezeigt hatte. Auch Aufsteiger FC Grün-Weiß Ichenhausen möchte möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Gegen den punktlosen Tabellenletzten SSV Neumünster-Unterschöneberg ist man an der Günz auch klarer Favorit. Allerdings ist der SSV den optischen Eindrücken zufolge sicher ein bisschen besser, als seine momentane Lage vermuten lässt. Anstoß Alle Begegnungen werden am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen.