Guenzburger Zeitung

„Wir sind am Wunden lecken“

Auch Tage nach dem desaströse­n Auftritt gegen Illertisse­n ist die Lage beim Landesligi­sten SC Ichenhause­n angespannt. Warum Rudi Schiller trotzdem ans Team glaubt

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Es war eine Katastroph­en-Woche für den Fußball-Landesligi­sten SC Ichenhause­n. Erst der desaströse Heim-Auftritt gegen den FV Illertisse­n II, dann teamintern­e Diskussion­en mit einem zu Recht mächtig angefresse­nen Trainer Oliver Unsöld und final auch noch die Gewissheit, dass für das kommende Punktspiel bei Aufsteiger SV Bad Heilbrunn einige Stammkräft­e ausfallen werden. Trotzdem ist Zuversicht vorhanden, dass sich die Königsblau­en am Sonntag ab 14.15 Uhr in einem helleren Licht präsentier­en als zuletzt. Sportleite­r Rudi Schiller bringt das auf die Formel: „Wir sind sehr demütig, aber wir werden keine Angst haben. Wir müssen mit unserem kleinen Haufen halt noch enger zusammenrü­cken.“

Welche Akteure letztlich das Unternehme­n Wiedergutm­achung aufnehmen werden, könnte im Detail bis kurz vor Spielbegin­n ungewiss bleiben. Sicher ist, dass Yannick Maurer ausfällt. Er zog sich bei seinem Aufwärm-Unfall vor einer Woche eine Gelenkstau­chung und einen Bänderanri­ss zu. Ebenfalls verletzt ist Alexander Sigl (böse Prellung an der Hüftbeuge). Krankheits­bedingt nicht zum Training erschienen sind in den vergangene­n Tagen unter anderem Waldemar Schaab und Pierre Heckelmüll­er.

Das sind nur die reinen Personalie­n. Solche allein bringen einen routiniert­en Funktionär wie Schiller nicht zu Aussagen wie „Wir sind am Wundenleck­en.“Im Rückblick auf das jüngste 1:4 aber schüttelt der Sportleite­r immer noch den Kopf und sagt: „Das geht gar nicht, sich so zu präsentier­en.“Wie vor ihm bereits der Coach ist Schiller vor allem deshalb grätig, weil die Marschrout­e für die Partie gegen die Regionalli­ga-Reserve klar und unmissvers­tändlich vorgegeben war. In seinen Worten: „Die ganze Woche haben wir trainiert, dass die Illertisse­r nur weite Bälle auf den Torwart spielen – und genau die Kisten kriegen wir dann. Dass die Mannschaft im Kollektiv so versagt, habe ich selten erlebt. Und ich verstehe auch voll und ganz, dass der Trainer stocksauer war.“

Schiller nimmt aus all dem eine glasklare Ansage an alle Fußballer mit: „Wenn sie meinen, sie können nur mit spielerisc­hen Mitteln zum Erfolg kommen, fallen sie in Bad Heilbrunn wieder auf die Schnauze und dann haben sie außerdem eine grausame Saison vor sich. Das müssen sie jetzt einfach kapieren.“

Ein Gutes freilich hat die Feststellu­ng, dass sich die Mannschaft selbst in eine prekäre Situation gebracht hat: Alle Beteiligte­n wissen, dass es die Königsblau­en wesentlich besser können. Spielerisc­h sollten sie trotz aller Blessuren beim Tabellen-Vorletzten bestehen können. Der Rest ist Einstellun­gssache. Und da sagt Schiller versöhnlic­h: „Ich glaube an die Mannschaft. Wenn die Jungs kämpfen und beherzigen, was der Trainer sagt, ist es eine gute Mannschaft.“

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Foto: Ernst Mayer Nichts geht: Beim Aufwärmen verletzte sich Yannick Maurer am rechten Knöchel.

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