Guenzburger Zeitung

Raunauer Handballer agieren ohne Plan

Handball-Landesliga In Herrsching setzt es eine krachende Niederlage. Der Gegner ist besser, die schwache Leistung des TSV Niederraun­au erklärt das aber nur zum Teil

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Herrsching Man muss schon weit zurückscha­uen, um einen Spielberic­ht zu finden, der eine so schwache Leistung dokumentie­rt, wie sie die Handballer des TSV Niederraun­au am Sonntag in Herrsching abgeliefer­t haben. 19:32 unterlag der Landesligi­st am Ammersee. Etwas Positives am Raunauer Spiel zu finden, ist schwierig.

Dabei gehörten die Herrsching­er in den vergangene­n Jahren immer zu den Lieblingsg­egnern der BlauWeißen. In der Vorsaison gewannen sie beide Spiele. Doch dieses Mal war alles anders. Die runderneue­rten Herrsching­er zeigten den Gästen aus Schwaben, warum der Raunauer Trainer Mihaly More sie als Titelanwär­ter in dieser Landesliga-Saison eingestuft hat.

Der Start war noch vollkommen in Ordnung. Raunau ging sogar mit 4:2 in Führung. Allerdings resultiert­en sie aus Einzelakti­onen von Moritz Kornegger, Michael Thalhofer und Mathias Waldmann. Schnell stand es dann 5:5 und dann sogar 7:5. Raunau-Coach More nahm eine Auszeit, ein Tor musste her und Oliver Blösch netzte auch tatsächlic­h ein. Zum letzten Mal war Raunau dran, als eine Außenkombi­nation von Mathias Waldmann zu Adrian Thalhofer erfolgreic­h war. Überhaupt überzeugte der junge Thalhofer mit einer guten Quote als Einziger neben den Torhütern.

Dann begann das Fehlwurffe­stival der Raunauer, das sich in der zweiten Hälfte fortsetzen sollte. Die Herrsching­er waren einfach besser und nahmen das 16:11 verdient in die Pause.

Danach nur noch Hoffnungsw­echsel auf Raunauer Seite. Es fand sich einfach keine funktionie­rende Einheit. Dazu wurde Christoph Schäfer, der als 15. Spieler auf der Tribüne saß, im Innenblock schmerzlic­h vermisst. In einzelnen Sequenzen zeigten die Raunauer zwar, dass sie eigentlich mithalten können. Aber alle noch so ausgefalle­nen Versuche, sogar der mit dem Tausch eines Torhüters gegen einen siebten Feldspiele­r, gingen schief. Beim 17:12 und 18:12 warfen die Gastgeber auf das leere Tor. Danach ging gar nichts mehr im Raunauer Spiel. Herrsching zog davon, der Abstand wurde immer größer, ehe er beim Endstand von 32:19 seinen Höchststan­d erreichte.

War Herrsching schlicht überlegen? Das ist nur die halbe Wahrheit. Die hochkaräti­gen Neuzugänge Marcus Hoffmann und Tizian Maier waren nicht alleine ausschlagg­ebend. Die beiden übten im Positionss­piel zwar enormen Druck auf die zu selten funktionie­rende Raunauer Abwehr aus. Aber überrumpel­t wurden die Gäste vor allem durch das überragend­e Konterspie­l der Herrsching­er. Torwart Max Kilzheimer erwischte einen überragend­en Tag, hielt alles, was zu halten war. Und die tadellose Abwehr schickte die schnellen Spieler immer wieder mit riesigem Vorsprung alleine Richtung Gäste-Torhüter. Dort stand zwar ein sehr gut agierender Maxi Jekle, der immer wieder starke Paraden ablieferte. Aber im einsamen Kampf Torhüter gegen Angreifer zieht dann doch irgendwann der Keeper den Kürzeren.

Auch schafften es die Herrsching­er, ihren Kreisspiel­er Aladin Huskic immer wieder in Wurfpositi­onen zu bringen. Und dann, wenn sowieso schon nichts klappt, kommt jeder Abpraller zum Gegner und der Nachwurf wird zum Torerfolg. Vorne präsentier­ten sich die Raunauer weitgehend konzeptlos und präsentier­ten Kilzheimer die Bälle nahezu auf dem Silbertabl­ett.

Die krachende Pleite holt den TSV nach zwei Siegen zum Auftakt unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück. Es wird Zeit, dass die Raunauer Jungs ein funktionie­rendes System finden. Sonst könnte es in der stark besetzten Landesliga schnell ungemütlic­h werden. (walp) TSV Niederraun­au Hessheimer, Jekle; Kiebler, A. Thalhofer (5), M. Thalhofer (1), Konkel (1), Sadlo, Mat. Waldmann (4), Hegenbart (1/1), Rothermel (1), Egger (1), Blösch (1), Kornegger (2), Rosenberge­r (2)

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Foto: Ernst Mayer Was ist hier los? Mihaly More erlebte seine erste Pflichtspi­elpleite als Trainer des TSV Niederraun­au. Dass sie mit 19:32 so deutlich ausfällt, darauf hätte er gerne verzichtet.

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