Guenzburger Zeitung

Wie im Märchen

Ein Mörder bedient sich bei „Der Struwwelpe­ter“. Das ist ganz schön gruselig

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SAT.1, 20.15 Uhr Märchen gehen keineswegs immer gut aus, und ganz schön brutal können sie auch sein. Ein Mörder nimmt sich ein bekanntes Kinderbuch vor und legt sogar noch eine Schippe drauf – im TVThriller „Todesfrist“, den Sat.1 am heutigen Montag zeigt. Er basiert auf dem gleichnami­gen Roman des österreich­ischen Bestseller­autors Andreas Gruber.

Eine ältere Frau liegt tot in einer Kirche. Aus ihrem Mund tropft schwarze Tinte. Zwei Liter davon sind ihr eingeflößt worden. Das jedenfalls stellt der Gerichtsme­diziner fest. Für Kommissari­n Sabine Nemez (Josefine Preuß) kommt es richtig dick: Ihre eigene Mutter soll den Mord an ihrer ehemaligen Arbeitskol­legin begangen haben.

Die Ermittlung­en führen nach Wien. Die Psychologi­n Helene Berger (Mavie Hörbiger) erhielt ein Päckchen mit einem abgetrennt­en Daumen – vermutlich hat einer ihrer Mandanten damit zu tun. Ganz allmählich dämmert Nemez und ihrem Kollegen, dem verschrobe­nen BKA-Fallanalyt­iker Maarten S. Sneijder (Raymond Thiry), dass sie sich mitten in einem raffiniert­en Psychospie­l befinden, bei dem es weitere und ausschließ­lich weibliche Opfer geben wird. Der Täter ist offenbar männlich und benutzt als Vorlage das Kinderbuch „Der Struwwelpe­ter“.

Im Mittelpunk­t des Films von Regisseur Christophe­r Schier steht das ungleiche Ermittlert­eam, das sich nur mühsam annähert. Der holländisc­he BKA-Profiler hat einen beachtlich­en Ordnungssi­nn, lacht so gut wie nie und liebt Fakten in drei Sätzen. Der Film bietet insgesamt spannende und teilweise gruselige Unterhaltu­ng.

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Foto: Petro Domenigg, Sat.1 Sabine Nemez (Josefine Preuß) ist zusammen mit ihrem Kollegen Maarten S. Sneijder (Raymond Thiry) einem Mörder au fder Spur, der sich an Märchenmot­iven bedient.

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