Koubeks Fehlgriff und andere Pannen
Gegen Mönchengladbach zeigt der FC Augsburg eine katastrophale Leistung. Bereits nach einer Viertelstunde liegt der FCA aussichtslos zurück. Spieler üben Selbstkritik
Mönchengladbach Wer glaubte, der FC Augsburg würde nach dem enttäuschenden 0:3 gegen Bayer Leverkusen in Mönchengladbach ein anderes Gesicht zeigen, sah sich getäuscht. Statt Wiedergutmachung zu betreiben, bot die Mannschaft ein weiteres Mal eine äußerst schwache Leistung. 1:5 (0:3) unterlag der Fußball-Bundesligist und rutschte noch tiefer in die Abstiegszone. Fünf Punkte nach sieben Spieltagen sind eine ernüchternde Bilanz, die Trainer Martin Schmidt unter Druck setzt.
Nach der Partie übten die FCAProfis Selbstkritik. In Fernseh-Interviews erklärten sich Philipp Max und Florian Niederlechner, der mit seinem Treffer für den einzigen Lichtblick gesorgt hatte. „Wenn wir so spielen, wie in der ersten Hälfte, haben wir in der Bundesliga keine Chance“, sagte Niederlechner. Max ergänzte: „Wir haben eine katastrophale halbe Stunde gespielt. Das dürfen wir nie wieder anbieten.“
Trainer Schmidt hatte seine Anfangsformation umgebaut. Kapitän Daniel Baier fiel weiterhin wegen einer Wadenverletzung aus, für Reece Oxford, Iago und Alfred Finnbogason standen Michael Gregoritsch, Jan Moravek und André Hahn in der Startelf. Diese Umstellungen zeigten keinerlei Wirkung, denn innerhalb der ersten Viertelstunde nutzten die Gastgeber die löchrige Abwehr der Augsburger zu drei Treffern. Keine zwei Minuten waren gespielt, als FCA-Torwart Tomas Koubek erstmals den Ball aus dem Netz holte. Tin Jedvaj ließ sich von Thuram überlaufen und Zakaria verwertete den Querpass zum 1:0. Von diesem Treffer hatten sich die Augsburger nicht erholt, da überrannte Pléa auf der rechten Angriffsseite Stephan Lichtsteiner und bediente Patrick Herrmann, der zum 2:0 traf (8.).
FCA-Trainer Schmidt versuchte, an der Seitenlinie einzuwirken, die Spieler auf dem Rasen hinterließen weiterhin einen überforderten Eindruck. Diesmal gewährte der FCA auf seiner linken Seite Raum und Zeit. Herrmann und Pléa schubsten sich im Doppelpass den Ball zu, den Herrmann letztlich ins kurze Eck drückte (12.). Keine Viertelstunde war gespielt, als die Begegnung prinzipiell entschieden war. Dass der FCA keine weiteren Gegentreffer kassierte, lag am nachlassenden Tempo der Gladbacher. Offensive Momente des FCA beschränkten sich auf einen Torschuss von Rani Khedira (32.).
Wie das 0:4 durch Pléa (39.) zustande kam, passte zum desaströsen Auftritt der Augsburger. Statt den Ball auf dem nassen Geläuf kompromisslos auf die Tribüne zu jagen, versuchte sich der Torwart an einem Hackentrick. In Slapstick-Manier verstolperte Koubek den Ball und gab auch beim Rettungsversuch keine gute Figur ab. Mit hängenden Köpfen schlichen die Augsburger in die Kabine. Trainer Schmidt nahm den gelb-rot-gefährdeten Khedira und den völlig indisponierten Lichtsteiner vom Platz, die beiden ersetzten Oxford und Raphael Framberger. Mönchengladbach, das erstmals seit acht Jahren die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen hat, beschränkte sich nach einer anstrengenden Europapokal-Woche auf das Verwalten des komfortablen Vorsprungs. Dies genügte für einen ungefährdeten Erfolg, weil die Augsburger jegliche Torgefahr vermissen ließen. Das Ergebnis beeinflusst hätten beinahe Zakaria, dessen Schuss Framberger auf der Torlinie abwehrte (74.). Andere holten diese Korrektur letztlich nach. Niederlechner, der zunächst mit einem abgefälschten Schuss am Pfosten gescheitert war (75.), traf zum 1:4 (80.). Den Schlusspunkt setzte Embolo, der den Ball über Koubek hinweg zum Endstand ins Netz setzte (83.). (joga)
M’Gladbach Sommer – Lainer (60. Elvedi), Ginter (81. Wendt), Jantschke, Bensebaini – C. Kramer, Zakaria – P. Herrmann, Bénes, Thuram – Pléa (54. Embolo) FC Augsburg Koubek – Lichtsteiner (46. Framberger), Jedvaj, Uduokhai, Max – Hahn, Moravek, R. Khedira (46. Oxford), Vargas – Gregoritsch (76. Jensen), Niederlechner
Tore 1:0 Zakaria (2.), 2:0 P. Herrmann (8.), 3:0 P. Herrmann (13.), 4:0 Pléa (39.), 4:1 Niederlechner (81.), 5:1 Embolo (83.) Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) Zuschauer 50 352