Guenzburger Zeitung

Biles begeistert die Turn-Fans

US-Amerikaner­in kreiert ein Element, das nun nach ihr benannt wird. Deutsche Frauen verpassen Finale, doch das Olympia-Ticket ist der Mannschaft sicher

- TTL Bamberg – Vilsbiburg SB DJK Rosenheim – Treuchtlin­gen Herzogenau­rach – Leitershof­en/Stadtb. II hapa Ansbach – Bayern München III Hellenen München – MTSV Schwabing TuS Bad Aibling – Science City Jena II TSV Breitengüß­bach – Regnitztal Baskets TG Würzbu

Stuttgart Die Freude über die Olympia-Tickets für Tokio war den deutschen Turnerinne­n deutlich anzumerken. Strahlend präsentier­te sich das Quintett um Top-Turnerin Elisabeth Seitz am Sonntag im TeamHotel neben der Schleyer-Halle. „Tic Tac Tokyo“– mit zahlreiche­n Fotos auf Facebook, Instagram und Co. feierten die Athletinne­n ihre Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele 2020 tags zuvor bei der Heim-WM. „Geschafft!“, schrieb der Deutsche Turner-Bund (DTB) in den sozialen Medien.

„Es ist überaus wichtig und erfreulich, dass wir dieses Hauptziel erreicht haben“, betonte DTB-Präsident Alfons Hölzl. Auch Ulla Koch war erleichter­t: „In der Nacht vorher war ich super aufgeregt. Jetzt sind uns wirklich Steine vom Herzen gefallen, dass wir die OlympiaQua­lifikation gepackt haben“, sagte die Bundestrai­nerin, die ihre Mädchen schon zum vierten Mal zu Olympische­n Spielen führte. „Die Vorfreude ist schon jetzt da.“

Kurs auf Olympia nahmen am Abend auch die deutschen Männer, obwohl der Auftakt am Barren alles andere als optimal war. In Rida und Herder patzten gleich zwei Berliner, ehe der glänzend aufgelegte BarrenSpez­ialist Lukas Dauser mit der Tageshöchs­tnote an den Holmen von 15,033 Punkten den Schaden begrenzte und gute Chancen auf das Geräte-Finale hat.

Danach fing sich das Team, angefeuert von 7500 Fans, und landete in der Zwischenwe­rtung mit 246,508 Punkten auf Platz fünf hinter den überragend­en Russen (259,928), Taiwan (250,093), Brasilien (247,236) und Spanien (246,727). Ob es am Ende zum Platz unter den Top 12 und der Olympia-Teilnahme reicht, entscheide­t sich am Montag, wenn alle 24 Teams an den Geräten waren. Dass das FrauenQuin­tett mit Seitz, der deutschen Mehrkampf-Meisterin Sarah Voss sowie Kim Bui, Emelie Petz und Pauline Schäfer auf Platz neun haarscharf am Einzug ins Team-Finale am Dienstag vorbeischr­ammte, war nicht mehr als ein kleiner Wermutstro­pfen.

Denn die Stuttgarte­rin Seitz, die in der Einzelwert­ung Platz zehn belegte, und die Kölnerin Voss (14.) erreichten die Mehrkampf-Finals der besten 24 Turnerinne­n am Donnerstag. Die 25 Jahre alte Seitz zog zudem als Viertbeste (14,800 Punkte) ins Gerätefina­le am Stufenbarr­en (Samstag) ein und darf dort sogar auf eine Medaille hoffen. Auch Voss hat eine weitere Chance an ihrem Paradegerä­t. Als Sechste der bereinigte­n Liste (nur zwei Turnerinne­n pro Land dürfen im Gerätefina­le starten) erreichte sie mit 13,600 Punkten den Medaillenk­ampf am Schwebebal­ken am Sonntag. Die 19 Jahre alte BWL-Studentin fiebert dem Balken-Finale entgegen, es ist ihr erster Kampf um eine WM-Medaille.

Star in Stuttgart war gestern allerdings die 22-jährige US-Amerikaner­in Simone Biles, die gleich zum Auftakt unter dem Getöse der Fans ihren „Triple-Double“am Boden zeigte, einen Doppelsalt­o rückwärts mit drei Schrauben. Das Element wird künftig den Namen der Olympiasie­gerin tragen, weil sie das spektakulä­re Element als erste Turnerin der Welt bei einer internatio­nalen Großverans­taltung in den Stand brachte. Für ihre Bodenübung erhielt Biles den Topwert von 14,833 Punkten. Das war für die USA Platz eins. REGIONALLI­GA SÜDOST, MÄNNER REGIONALLI­GA SÜDOST, FRAUEN

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Foto: Marijan Murat Die nur 1,42 Meter große Olympiasie­gerin Simone Biles zeigt in Stuttgart eine spektakulä­re Flugshow.

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